Mini Cooper S Cabrio - im Test | 25.10.2006
Innenraum
Diese Sitze! Ein Traum! Dieses Leder! Ein Traum! Liebe Leser, sollte einer von Ihnen die Anschaffung eines Minis in Erwägung ziehen, bitte haken sie die Option für die Recaro-Leder-Sportsitze in grau-schwarzem Bicolor-Nappaleder an. Sie werden keinem der € 2.100,- dafür aufzuwendenden Euros jemals nachweinen. Versprochen.
Das Gestühl packt zu wie ein Schraubstock und lässt auch in den extremsten Situationen nicht locker. Einzige Voraussetzung: Das eigene Hinterteil sollte nicht übermäßig breit sein, sonst sitzt man nämlich auf den harten Seitenwangen und nicht dazwischen.
Das Armaturenbrett besticht mehr durch perfekte Verarbeitung und ansprechendes Design, als durch hohe Benutzerfreundlichkeit und gute Ablesbarkeit. Besonders der serienmäßig in der Mitte verbaute, riesenhafte Tachometer macht ein schnelles Ablesen der Geschwindigkeit nahezu unmöglich.
Abhilfe schafft hier entweder das Navigationssystem (€ 2.379,-) oder das sogenannte Cockpit-Chrono-Paket (€ 198,-). In beiden Fällen wandert der Tacho dann als zweites Mickey-Mouse-Ohr auf die Lenksäule.
Das Platzangebot in der vorderen Sitzreihe darf als durchaus großzügig angesehen werden. Die Sitze lassen sich auch für 2 Meter Lackln vom alten Kontinent weit genug verstellen. Hutfahrer kommen selbst bei geschlossenem Verdeck voll auf ihre Kosten.
Etwas düsterer sieht es hingegen im Fond aus: Etwas pingeligeres als Einkaufstaschen möchte man dort nicht mitreisen lassen. Diese Platzproblematik kreiden wir dem 3,65 Meter Winzling aber nicht an, denn zaubern kann auch er nicht.
Gut nutzbar und durch Umklappen der Rücksitzlehnen auch ordentlich erweiterbar ist der Kofferraum. 120 – 605 Liter Ladevolumen dürfte selbst für die gröberen Versorgungsfahrten zum Supermarkt reichen. Umso schöner, dass selbst bei geöffnetem Dach der Raum nicht deutlich eingeschränkt wird.
Apropos Dach: Wie schon eingangs erwähnt, lässt sich der Oberteil des Miniverdecks wie ein großes Schiebedach per Tastendruck öffnen. Das funktioniert auch während der Fahrt und sorgt für wohligen Sonnenschein ohne große Verwirbelungen. Mit komplett geöffnetem Verdeck weht eine steife Brise durch das Haupthaar der Insassen, das optionale Windschott (€ 278,-)sorgt aber für fast totale Windstille selbst auf der Autobahn.
Dankbar sind wir den Mini-Leuten für die serienmäßige Einparkhilfe: Die Übersichtlichkeit nach hinten ist nämlich durch der beiden massiven Überrollbügel gleich Null. Für das Verlassen von Schrägparkplätzen sollte man sich entweder einen Einweiser besorgen oder aber das Verdeck öffnen. Eine andere Taktik gleicht am ehesten dem russischen Roulette.
Abschließend noch ein kurzer Blick in die umfangreiche Aufpreisliste: Angefangen von wunderschönen zweiteiligen 17“-Felgen um € 1.330,-, über eine Bluetooth-Freisprecheinrichtung um € 672,-, ein Harman/Kardon Hifi-System um € 603,-, Sprachsteuerung um € 323,-, ISOFIX-Halterungen um € 93,- bis hin zum Steptronic-Automatikgetriebe um € 1.737.- lässt sich der Mini auf Luxusklasse-Niveau aufrüsten.