
Alfa Spider 2,4 JTDM - im Test | 05.11.2007
Innenraum
Der Eindruck des sorgfältig gestalteten Designerstücks setzt sich auch beim ersten Blick aufs Interieur fort. Dunkles Leder und gebrushtes Aluminium en gros bestimmen die insgesamt sehr Atmosphäre.
Man erkennt Reminiszenzen an glorreiche Alfa-Tage, seien es die 1960er und 1970er (Armaturen, Sitze) oder sogar die ’80er (Instrumententräger) – einige davon sind vielleicht eher ungewollt. Der Schaltknüppel ragt ähnlich filigran aus dem Kardantunnel wie seine Urahnen vor 40 Jahren.
Die Satelliten hinter dem Lenkrad schauen aus, und fühlen sich an, wie aus dem Ersatzteilkatalog von 1987; und sie rasten nicht sonderlich deutlich ein. Auch das knallrote Multifunktionsdisplay im Armaturenbrett wirkt mit seiner groben Auflösung nicht mehr sehr frisch.
Die retro-angehauchten Sitze sind sehr hübsch, und es sitzt sich darauf gut, aber die Sitzposition ist gefühlsmäßig für ein so sportliches Auto etwas hoch. Man würde sich gerne tiefer in die schnittige Karosserie ducken. Dahinter verbergen sich zwei recht voluminöse, versperrbare Fächer für Krimskrams vom Papiertaschentuch bis zum PDA.
Für diese Dinge offeriert das Cockpit selbst nicht sehr viele Ablagemöglichkeiten: zwei kleine Fächer in den Türen (immerhin gepolstert) und ein Fach unter der aufklappbaren Mittelarmlehne, das war’s. Dieses Fach fungiert im Bedarfsfall auch als Getränkehalter mit Platz für zwei Gebinde. Eine nicht ganz glückliche Lösung, denn man muss erst anderes eventuell dort deponiertes Kleinzeug ausräumen, und wohin dann damit?
Außerdem bleibt dann die Armlehne senkrecht aufgeklappt stehen und kommt mitunter dem rechten Ellbogen in die Quere. Andere Getränkehalter gibt es nicht, man kommt also nicht drum herum. Immerhin wird das erfrischende Nass dann auch gekühlt.
Die größte Fehlleistung verbirgt sich aber zwischen den metallblitzenden Überrollbügeln. Dort steht ein Windabweiser aus durchsichtigem Kunststoff. Man kann ihn mit ein paar Kunstgriffen auch ausbauen, und sollte dies spätestens vor der ersten Nachtfahrt tun! Er reflektiert die Lichter entgegenkommender und vorausfahrender Fahrzeuge so stark, dass sich im Rückspiegel die verwirrendsten Lichtspiele ereignen. Ein riesiger, potentiell gefährlicher Design-Ausrutscher. Die 96 Euro Aufpreis kann man getrost einsparen.