Citroen Grand C4 Picasso 2.0 EGS6 - im Test | 10.04.2007
Fahren & Tanken
Die Lenkung ist etwas gefühllos, die Schaltung ein Spezialkapitel, zumindest im Fall der „EGS6“. Zwar erfreut der schmale Wählhebel an der Lenkrad-Konsole, aber nicht unbedingt die träge Schalt-Geschwindigkeit. Vor allem in Verbindung mit dem nicht eben drehmomentstarken Zweiliter-Benziner.
Immerhin: Man kann die Schalt-Automatik jederzeit mittels gut hinter dem Lenkrad positionierten Schaltwippen overrulen. Will man permanent selbst Hand anlegen, aktiviert man den „Manuell“-Modus.
Der sorgt darüber hinaus auch für flottere Schaltvorgänge, einen Sport-Modus wie im kürzlich getesteten C4 Coupé gibt's leider nicht, dann wären schnelle Schaltzeiten und Automatik gegeben. Gemütlichkeit schätzt auch die Federung: Sänften-sanft, aber bei kurzen Schlägen nicht unbedingt souverän.
Gelungen ist die Berganfahr-Hilfe (steigt man bergauf im Stillstand auf die Bremse, bleibt das Auto einige Sekunden lang stehen). Auch die elektrische Handbremse – kompakt am Armaturenbrett positioniert – verdient Lob: Sie wird automatisch bei Abstellen des Motors aktiviert und immer dann, wenn man es möchte. Ein wenig gewöhnungsbedürftig ist es allerdings beim flotten Anfahren, dann muss man erst den Lösungs-Vorgang der Handbremse abwarten.
Als sinnlos erweist sich der kleine Kinder-Beobachtungsspiegel unter dem Rückspiegel. Angesichts der überbreiten Kopfstützen des C4 würde man nur Wasserköpfe sehen, an denen moderne Kids glücklicherweise nicht leiden.
Partiell nervt auch die (aufpreispflichtige) Einparkhilfe: Kommt man dem Hindernis ganz nah, wird das über die Radio-Lautsprecher tönende Warnsignal so laut, dass es einem fast das Trommelfell zerreißt.
Ebenfalls Kritik verdient der „Energiespar-Modus“: 30 Sekunden nach Öffnen der Tür gehen beim C4 alle Lichter aus. Ärgerlich, wenn man Kinderwagen, Fahrrad & Co. in der Parkgarage einladen will. Dann darf man zweimal pro Minute das Licht aufdrehen.
Nur für die Topversion „Exclusive“ (sie ist in Österreich vorerst nicht in Verbindung mit dem EGS6 erhältlich) kann man die Technik-Highlights AFIL und Parklücken-Detektor bestellen. Bei AFIL handelt es sich um ein System, das Fahrbahn-Randlinien erkennt und bei Überfahren derselben den Sitz vibrieren lässt. Der Parklücken-Detektor zeigt bei langsamer Vorbeifahrt an einer Parklücke an, ob der C4 in selbige hineinpasst oder nicht.
Der Verbrauch wird werksseitig mit durchschnittlich 8,0 Liter angegeben. Ein optimistischer Wert, besonders, wenn man mit Kind und Kegel reist. Unter zehn Liter spielt sich dann eher wenig ab.