
Fahren & Tanken
Eine Nachdenkpause vergönnt sich der 1,6 Liter große Common-Rail-Diesel mit serienmäßig eingebautem Partikelfilter bis knapp unter 2000 Touren, dann setzt sein Drehmoment-Maximum von 255 Nm recht plötzlich ein, und der i30 bekommt Fernweh.
Der Motor agiert leise bis in hohe Drehzahlbereiche und vibrationsarm. Bei Autobahntempo muss man die Stimme im Fall einer Unterhaltung nicht erheben.
Ein Sechsgang-Getriebe samt kürzer übersetztem „Ersten“ könnte locker das Turboloch eliminieren, es existiert aber nun mal nicht. Dafür sind sämtliche fünf Gänge knackig, leichtgängig und kurzwegig zu schalten.
Die elektrische Sevolenkung hat man erfreulich direkt abgestimmt, das dicke Lederlenkrad liegt gut zur Hand. Die Bremsen sind kräftig und frei von Fading, agieren aber recht bissig.
Auch beim Fahrwerk haben die Koreaner gute Arbeit geleistet: Es ist straff abgestimmt (einige wenige mögen es als einen Hauch zu sportlich empfinden) und leistet sich in flott gefahrenen Kurven keinerlei Fauxpas.
Das Heck zum Ausbrechen zu bringen bedarf massiver Provokation, und in solchen Fällen agiert das Anti-Schleuder-Programm ESP sanft und sicher. Hörbar bemerkbar macht sich das Fahrwerk lediglich bei forsch überfahrenen Fahrbahn-Schwellen.
Die Sitzposition ist gut, auch dank dem in Höhe und Reichweite verstellbaren Lenkrad, die Rundumsicht ebenfalls. Außer vielleicht nach schräg hinten. Das Manko der breiten C-Säule wird beim „Style“ aber durch die hintere Einparkhilfe ausgeglichen.
Vielleicht liegt es am Motor, den man lieber etwas höhertourig fährt (dann aber sehr gern), aber die versprochenen 4,7 Liter Verbrauchsschnitt waren mit dem 1,6 CRDi – zumindest für uns – nicht zu erreichen. Knapp über sechs Liter sind dennoch ein Wert, für den man sich bei Hyundai nicht genieren muss.