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Fahren & Tanken

Grand Tourisme: Wer gerne einen lizenzfreien Slalom bestreiten möchte, kann im Carnival gleich seinen Fanclub mitbringen, aber er wird keinen Blumentopf gewinnen. Generell liegt dem großen Koreaner die kommode Fortbewegung, obwohl es an Antrittsstärke nicht mangelt. 185 PS und ein Drehmoment von 343 Nm sorgen durchaus für Kurzweil beim Ampelstart.

In der ersten engeren Kurve gewöhnt man sich die Hetzerei aber wieder ab, obzwar der Carnival auch hier verhältnismäßig handlich und berechenbar bleibt – die Betonung liegt auf „verhältnismäßig“. Das ESP greift im Fall grober Selbstüberschätzung etwas gouvernantenhaft streng ein und sorgt für Ordnung.

Auf der Autobahn pendelt sich die Reisegeschwindigkeit, sofern erlaubt, bei 160 km/h ein; darüber wird das Geräuschniveau des Motors etwas aufdringlich. Die volle Gorbach-Tauglichkeit ist aber auch mit voller Mannschaft an Bord und bergauf stets gewährleistet. Und wer hat es denn schon so eilig?

Das denkt sich auch die Fünfgang-Automatik, die eine manuelle Schaltebene aufweist, derer man sich aber nur selten ernsthaft bedient, dazu reagiert sie nämlich doch eine Spur zu behäbig. Der Automatik-Wahlhebel lädt außerdem nicht sonderlich zum manuellen Gangwechsel ein.

Wenn FahrerIn sich nicht einmischt, arbeiten Motor und Getriebe ohnedies in tadelloser Harmonie zusammen, also pfuschen wir – außer auf Bergstrecken - überhaupt erst gar nicht dazwischen.

Und machen es uns stattdessen gemütlich. Und genießen die schöne Aussicht oder, wenn es sich nicht vermeiden lässt, eine Plauderei mit unseren ReisegefährtInnen. Und denken an alles, nur nicht ans Autofahren.

Der Carnival ist in Wahrheit eigentlich ein Auto für Leute, die gar nicht gerne fahren und damit möglichst nicht belästigt werden wollen. Reinsetzen, Knopf-Drücken, von-A-nach-B, und weckt mich auf, wenn wir dort sind!

Weniger entspannt wird es höchstens in der Innenstadt, so man sich denn die Tiefgarage ersparen will. Denn in freier Wildbahn wird die Parkplatzsuche mit einem Fahrzeug dieser Abmessungen naturgemäß mühsam.

Falls sich doch ein Platzerl findet, ist dank der großen Seitenspiegel und der akustischen Einparkhilfe (es geht auch ohne Kamera) die Millimeterarbeit des Rangierens erstaunlich wenig schweißtreibend.

Keine Hektik in den oberen Etagen: Die typisch hohe Sitzposition hinter dem angenehm großen, lederbezogenen Lenkrad gibt exzellente Übersicht, Scheinwerfer und Scheibenwischer arbeiten automatisch und zur vollsten Zufriedenheit.

185 PS, 2,1 Tonnen Leergewicht, Automatik… - einmal Diesel voll, bitte! 80 Liter fasst der Tank, wir erreichten einen Schnitt von 11,2 Liter auf 100 Kilometer, das liegt deutlich über den vom Werk avisierten neun Litern, die aber im realen Praxisbetrieb auch ein Wunder gewesen wären. Das beschert kein übermäßiges Sodbrennen, aber etwas Katerstimmung kommt nach all dem Vergnügen doch auf. Wie es halt im Fasching so ist.

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