Mercedes A 200 Turbo Avantgarde - im Test | 02.05.2007
Fahren & Tanken
So sehr uns der kleine Mercedes in den Punkten Platzverhältnis, Praktikabilität und absolut felsenfester Verarbeitungsqualität auch überzeugte, so zwiegespalten war der Eindruck beim Antrieb: Der zwei Liter fassende Vierzylinder mit Turbolader ist wahrlich kein Kind von Traurigkeit.
192 PS bei 5.000 U/min und ganze 280 Nm von unglaublichen 1.800 – 4.850 U/min sorgen für vehementen Vortrieb. Es ist beeindruckend, wie gleichmäßig das Aggregat in jeder Lebenslage seine geballte Kraft an die Vorderräder weiterreicht.
7,5 Sekunden für den Sprint auf 100 km/h und 228 km/h Spitze – das waren vor wenigen Jahren noch Sportwagenwerte. Kerniger Klang und furioses Turbofauchen aus dem Auspuff begleiten die Beschleunigungsorgien.
Aber hier beginnt unangenehmerweise eine gewisse Disharmonie: Angefangen bei der Kupplung, die mit dem geballten Drehmoment bisweilen überfordert scheint, gefolgt von jaulenden Reifen, die nicht einmal vom (nicht deaktivierbaren) ESP von ihrer Pein befreit werden können, bis hin zur viel zu leichtgängigen, gefühllosen Lenkung, die noch dazu mit immensen Antriebseinflüssen zu kämpfen hat.
Schade, denn vor allem das Fahrwerk hat durchaus Potenzial: Bis weit in den Grenzbereich neutral, danach untersteuernd ausgelegt, lässt sich der Turbo-A mit geringer Aufbaubewegung durch die Kurven treiben.
Wer zu weit geht, dem reicht das ESP seine hilfsbereite Hand. Imposant auch, mit welcher Geschmeidigkeit selbst übelste Folterfahrbahnen ohne Poltern und Rumpeln glattgebügelt werden.
Noch ein paar Worte zum Verbrauch: 9,1 Liter Super auf 100 km sind angesichts der gebotenen Leistung durchaus in Ordnung. Wer es etwas ruhiger angehen lässt, was durch die giftigen Reaktionen auf Gasbefehle relativ schwierig ist, kann mit Werten um die acht Liter rechnen.