Hyundai Matrix 1.5 CRDi Comfort + - im Test | 13.02.2009
Fahren & Tanken
So sachlich sich der Matrix im Look & Feel gibt, so fährt er sich auch. Allerdings bedeutet „sachlich“ nicht „temperamentlos“ - denn in diesem Fach weiß der 1.493 ccm große Turbodiesel-Vierzylinder zu glänzen.
Er überzeugt mit nahtlosem Durchzug quer über das Drehzahlband, und mit einem durchaus achtbaren Punch. Die 235 Newtonmeter Drehmoment sind praxistauglich verteilt, beim Bummeln knapp über Standgas muss man sich nicht vor Hügeln fürchten. Und auf Ersuchen via Gaspedal bietet die Maschine ohne Umschweife Vortrieb an.
Der Motor fährt sich also sympathisch, das Fünfgang-Getriebe ist da weniger zutraulich. Zum einen vermisst man auf der Autobahn-Etappe etwas den sechsten Gang, zum anderen sind auch die vorhandenen fünf manchmal störrisch.
Vor allem Fahrstufe Nr. 2 hat schlechte Betragensnoten bekommen, sie ließ sich zuweilen nur widerwillig einlegen. Das nervt im Fahralltag, denn die „Zweite“ braucht man ja vor allem in der Stadt doch recht oft.
Mit solchen Eigenheiten empfiehlt sich der Matrix (oder um fair zu sein, zumindest unser Testwagen) klarerweise nicht als Sportwagen für übermütige Mamis und Papis. Unser Fahreindruck war der eines etwas in die Jahre gekommenen Fahrzeuges.
Kurz gesagt: der Matrix fährt sich nicht schlecht, aber andere fahren sich besser. Außerdem sollte man bei allzu aggressiven Spielchen auf Österreichs Nebenstraßen nicht vergessen, dass kein ESP für eine helfende Handreichung parat steht.
Wir haben den Matrix zwar nie in echte fahrwerkliche Verlegenheit bringen können, haben es von vornherein aber auch nicht darauf angelegt. Denn deutlich wohler fühlt er sich beim schnurgeraden Von-A-nach-B, auf Einkaufstour im City-Weichbild und beim Urlaubs-Trip mit Kind und Kegel.
170 km/h nennt der Hersteller als Höchstgeschwindigkeit. Das wird man ohne triftigen Grund (und auch dann bitte nur im benachbarten Ausland!) nie ausprobieren wollen, weil diese Aufregung nicht zum Auto passt. Oder liegt das gar an uns? – Wir werden alle nicht jünger.
Im Schnitt genehmigte sich der Matrix während unseres Tests knapp unter sechs Liter Diesel, das geht in Anbetracht des erhöhten Stadtanteils durchaus in Ordnung.