
Nissan GT-R Premium Edition - im Test | 05.09.2010
Innenraum
Legt man die Messlatte am Kaufpreis an, wirkt der pragmatisch eingerichtete Fahrerarbeitsplatz ein wenig trist. Zwar bemühen sich Leder-Einsätze an Lenkrad, Armaturenbrett und Tachokonsole um etwas Luxus, die größte Fläche wird indes von – immerhin sauber verarbeitetem – Kunststoff ausgekleidet.
Allerdings wird bereits nach den ersten Kilometern klar, dass bei der Konstruktion nichts dem Zufall überlassen wurde: Sämtliche wichtigen Bedienelemente sind intuitiv zu betätigen. Dazu gehören die fix stehenden Schaltpaddels genauso wie die großen Wippschalter für ESP, Fahrwerk und Getriebeprogramm. Perfekt im Blickfeld auch der zentrale Drehzahlmesser mit Info-Display.
Die Sportsitze sind mit feinem Leder und Alcantara überzogen und überraschen mit hohem Sitzkomfort und dicker Polsterung. Auch lange Strecken werden nicht zur Qual. Weniger überzeugend geriet die hohe Sitzposition: Großgewachsene Mitteleuropäer fühlen sich ein wenig wie auf einem Kutschbock.
Auch eine entschlossenere Ausformung der Sitzwangen, wie sie bereits bei Sportmodellen der Kompaktklasse zu finden ist, würde angesichts einer maximalen Querbeschleunigung von über 1,5g nicht schaden.
Große Türen ermöglichen einen würdevollen Einstieg. Das Platzangebot ist vorne durchaus fürstlich, nirgendwo zwickt es, überall ist ausreichend Luft vorhanden. Der Einstieg zu den hinteren Plätzen erfordert allerdings die Gelenkigkeit eines chinesischen Zirkusmädchens. Kopf und Knie einziehen heißt es dann auch während der Fahrt.
Der Kofferraum zeigt sich mit 315 Litern für diese Fahrzeugklasse überaus schluckfreudig. Zwei Golfbags oder der Wocheneinkauf verschwinden problemlos hinter der hohen Ladekante.
Extra Erwähnung verdient noch das 18cm messende WVGA-Touchdisplay für Navigation, Radio, Telefon und den prominenten Bordcomputer, dessen Oberfläche aus der Feder der Designer des Playstation-Klassikers GranTurismo entstanden ist. Auf zehn(!) Seiten lassen sich sämtliche Werte einblenden, die ein modernes Automobil von sich weiß.
Erwähnenswert ist noch die Tatsache, dass keine Einparkhilfe verfügbar ist. Puristen werden sich vermutlich freuen, praktisch denkende GT-R Besitzer aber aufgrund des schlecht abschätzbaren, hohen Hecks um ihre Stoßstange bangen.
Alles zum Thema Fahren & Tanken finden Sie im folgenden Kapitel