
Renault Mégane Coupé TCe 180 – im Test | 04.01.2010
Innenraum
Bevor wir einsteigen, noch ein Wort zur Keyless-Zentralsperre: Auch erfahrene Renault-PilotInnen werden davon noch hin und wieder verwirrt, denn um das Auto schlüssellos zu öffnen, muss es sich vorher auch schlüssellos versperrt haben.
Wer geistesabwesend zur Fernbedienung greift oder auf den Knopf an der Tür drückt, muss dies auch beim Aufsperren wieder tun. Nennen wir es "Charakter"!
Das Interieur kennen wir aus der Mégane-Familie, und es ist sowohl optisch als auch haptisch gelungen. Ein bisschen mehr Differenzierung zu den Vier- und Fünftürern hätten dem Auto dennoch gut getan, hier musste man der Großserie Konzessionen machen.
Somit wurde auch ein weiteres nicht unumstrittenes Feature übernommen, nämlich der große, helle digitale Tacho. An ihm scheiden sich weiterhin die Meinungen innerhalb der Redaktion, man gewöhnt sich letztlich aber schnell an den Anblick.
In der Mittelkonsole prangt ein derzeit so modernes "human machine interface", mit anderen Worten: Eine Knopferlbatterie Marke Dreh & Drück. Die Bedienung ist nicht ganz so intuitiv, wie man sich das wünscht; anfangs wendet man den Blick viel zu oft von der Straße ab. Auch die Sprachsteuerung war übrigens etwas schwerhörig.
Als ganz wie erwartet erweist sich das Raumgefühl in der an sich angenehm gestalteten zweiten Sitzreihe, nämlich beengt an Bein und Kopf. Meistens reist auf den Rücksitzen im Coupé sowieso der kleine Einkauf bzw. dank Isofix-Halterungen die junge Generation.
Wir haben es mit einem dynamisch gezeichneten Coupé zu tun, dementsprechend legen wir beim Stauraum gleich von vornherein bescheidenere Maßstäbe an. Diesen Erwartungen wird er – im positiven Sinne - nicht ganz gerecht: Das Reserverad kostet nochmals 33 Liter Rauminhalt, somit stehen durchaus akzeptable 344 Liter Stauraum in der Minimalvariante zur Verfügung.
Der Umlegemechanismus der Rücksitzlehnen ist etwas kompliziert geraten, man muss händisch die Sitzflächen hochstellen etc. – es artet in Fummlerei aus. Die Mittelkonsole kommt dann außerdem den Polstern in den Weg. Maximal sind dann immerhin 1.024 Liter Stauraum verfügbar.
Der erschwerte Zugang durch die schmale Heckklappe ist für ein solches Fahrzeug nicht untypisch. Durch die dramatisch abfallende Dachlinie ist auch höherem Ladegut der Zugang verwehrt, den großen Plasma-TV lassen Sie sich also besser liefern!
Für die passive Sicherheit sorgen Frontairbags, Seitenairbags vorne, sowie Fenster-Airbags und Anti-Submarining-Airbags unter den Vordersitzen – vielleicht sitzt man deshalb gefühlsmäßig immer etwas zu hoch.