
Mazda3 1,6 CRDi TX Plus - im Test | 20.03.2011
Drei, fünf, sieben - go!
Der Mazda3 schafft jetzt auch als Diesel die Abgasnorm Euro 5. Dank seines neuen, um sieben auf 116 PS gestärkten Einstiegsmotors.
Um die strenge Abgasnorm Euro 5 zu erreichen, musste man sich bei Mazda einiges einfallen lassen: So wurde die Verdichtung gesenkt, um die Verbrennungstemperatur zu reduzieren, der Ladeluftkühler erhielt ein Bypass-System, damit der Motor schneller auf Betriebstemperatur kommt.
Auch ging man von zwei auf eine Nockenwelle und damit von vier auf zwei Ventile pro Zylinder zurück, um die Reibung im Ventiltrieb zu verringern. Komplettiert werden die Neuheiten von einem neuen, wartungsfreien Rußpartikelfilter, der ohne das bisher nötige Additiv auskommt.
Quasi als Abfallprodukte ergaben sich dabei eine um sieben auf 116 PS erhöhte Leistung und ein von 4,5 auf 4,4 Liter pro 100 Kilometer reduzierter Durchschnittsverbrauch. Ebenfalls angenehm: Das um 30 auf 270 Nm gesteigerte Drehmoment, das schon bei 1.750 Touren ansteht.
Souveräneres Fahrgefühl
Gemeinsam mit dem neuen Sechsganggetriebe, das in den unteren Gängen kürzer übersetzt ist, ergibt sich ein deutlich souveräneres Fahrgefühl. Obwohl es im Mazda 3 Dieselmotoren bis 185 PS Leistung gibt, geht einem beim kleinsten Selbstzünder nichts ab. 11,0 Sekunden für den Sprint auf 100 km/h klingen ja auch nicht nach lahmer Ente.
Leiser und laufruhiger unterwegs ist man außerdem. Dank mehr Drehmoment kann man untertouriger fahren und acht Ventile klappern nun einmal leiser als 16 Stück. Dennoch ist der Motor nach dem Kaltstart und beim kräftigen Gasgeben sofort als Diesel identifizierbar.
Auffällig: Schon bei geringen Minusgraden verlangt der Motor nach ausgiebigem Vorglühen, sonst startet er nur widerwillig. In dieser Deutlichkeit haben wir das schon länger nicht mehr erlebt.
Braver Verbrauch
Wer tatsächlich mit 4,4 Litern durch die Lande rollen will, benötigt entweder japanische Disziplin im Umgang mit dem Gasfuß, oder er meidet den Stadtverkehr. Ist ersteres nur rudimentär vorhanden und letzteres unvermeidlich, sollte sich der Verbrauch bei knapp unter oder um die sechs Liter einpendeln, zweifellos immer noch ein guter Wert.
Verbrauchssenkend könnte sich vor allem im Citygewühl ein Start-Stopp-System auswirken. Ein solches gibt es beim 3er zwar, allerdings vorerst nur für die Benzinmotoren.
Abseits seiner Motorisierung lässt sich über den Mazda 3 Folgendes sagen: Vorne sitzt man sehr kommod und außerdem auf großen, straffen Sitzen. Hinten geht es durchschnittlich luftig zu, was auch für die Größe des Ladeabteils gilt. Es lässt sich 2:1 erweitern, wobei man nur die Lehnen nach vorne klappen muss – dann ergibt sich ein ebener Ladeboden.
Abgesehen von der geringen Reichweitenverstellung des Lenkrades passt die Ergonomie, Instrumente und Schalter sind übersichtlich angeordnet. Wie immer bei Mazda: hochwertige Materialien und gute Verarbeitung.
Die Federung fühlt sich durchaus dem Komfort verpflichtet, Kanaldeckel & Co. spürt man trotzdem deutlich. Bei flotter Fahrweise untersteuert der Mazda 3 leicht, bleibt aber immer brav. Die Lenkung ist leichtgängig, die Bremsen sind wirksam. Gut: die exakte, kurzwegige Sechsgang-Schaltung.
Fairer Kaufpreis
Zu haben ist der kleine Diesel ab 20.790 Euro, in der von uns getesteten „TX Plus“-Ausstattung kommt er auf 25.190 Euro. Diese umfasst unter anderem Zweizonen-Klima, Spurwechsel-Assistent, Reifendruck-Kontrolle, BOSE-Sound, Einparkhilfe hinten, Tempomat, Bluetooth-Freisprecheinrichtung und 17-Zöller serienmäßig.
Die Extraliste besteht aus Metallic-Lack (469 Euro), Einparkhilfe vorne (550 Euro) und Garantieverlängerung um zwei auf fünf Jahre (288 Euro). Nach der „Drittelfinanzierung“ gibt es bei Mazda nun die noch kundenfreundlichere „Viertelfinanzierung“: Nur ein Viertel des Kaufpreises wird sofort fällig, die weiteren Viertel zahlt man nach einem, nach zwei und nach drei Jahren – und zwar zinsenfrei.
Testurteil
Plus
+ für eine Basismotorisierung spritzig und kultiviert
+ geringer Verbrauch
+ komplette Ausstattung
+ fairer Kaufpreis
+ günstige Finanzierungsmöglichkeit
Minus
- Laderaum im Klassenvergleich eher kompakt
- Lenkrad-Reichweitenverstellung zu gering
- Sicht nach schräg hinten nicht optimal
Unser Eindruck
Verarbeitung: 1
Ausstattung: 2
Bedienung: 2-3
Komfort: 2
Verbrauch: 2
Fahrleistung: 3
Sicherheitsausstattung: 1
Resümee
Mazda holte seinen Basisdiesel aus dem Mauerblümchen-Dasein und machte aus ihm ein vollwertiges Aggregat: Mit vernünftigen Fahrleistungen und kultiviertem Motorlauf. Der Verbrauch und der Kaufpreis blieben dagegen im Basis-Bereich.
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