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Maserati Quattroporte S Q4 - im Test

Charakterstark

Wir testen den allradgetriebenen Maserati Quattroporte S Q4: Was ist dran am Mythos Maserati und wie steht es um die Alltagstauglichkeit?

Text und Fotos: Jutta Bernhard/mid

Bella Macchina" nennen Italiener Autos mit einem eleganten Design. Eine dieser "schönen Maschinen" ist ohne Zweifel der Maserati Quattroporte SQ4. Die Oberklasse-Limousine bietet neben dem schicken Blechkleid zudem einen kraftvollen V6-Motor und jede Menge Luxus im Innenraum.

Der Italiener mit dem Dreizack sieht durch seine Länge von 5,26 Metern zunächst aus wie eine noble Chauffeurs-Limousine. Doch zwei Doppelendrohre am Heck und eine aggressive Front geben einen nicht gerade dezenten Hinweis auf die sportlichen Ambitionen des Boliden.

Im Inneren des Fahrzeuges empfängt ein luxuriöses Ambiente. Der Sitzkomfort ist vom Feinsten, alle Sitze sind elektrisch einstellbar. Weit zu öffnende Türen ermöglichen auch großen Passagieren ein bequemes Einsteigen. Einen Hauch von Nostalgie vermittelt eine klassische Uhr in der Mitte der Armaturen. Es gibt so gut wie keine Knöpfe in der Mittelkonsole.

Die Bedienung erfolgt über einen riesigen Touchscreen. Diverse Ablagen halten Ordnung, praktisch ist ein klimatisiertes Fach unter der Armlehne. Auch die Pedale sind elektrisch in der Tiefe verstellbar. Die Passagiere im Fond haben großzügige Beinfreiheit, und der Kofferraum fasst 530 Liter.

Durch die Überlänge des SQ4 wird die Parkplatzsuche in der Stadt zur Herausforderung. Auch für manche Parkhäsuer ist er schlicht zu groß. Außerdem ist die Sicht nach hinten im Dunkeln trotz Rückfahrkamera schlecht. Der Kofferraumdeckel ist von Hand zu betätigen und erzeugt beim Schließen eigenwillige Geräusche.

Wer mit einem Maserati unterwegs ist, erregt Aufmerksamkeit. Und sieht man ihn nicht, so hört man ihn. Der Motor donnert, kreischt und bollert. Die Quelle dieses Donnerhalls ist ein 6-Zylinder-Motor mit 301 kW/409 PS, der das Luxus-Gefährt in 4,9 Sekunden von null auf 100 Km/h beschleunigt.

Ausgestattet mit mächtigen 21-Zoll-Leichtmetallrädern erreicht der S Q4 locker 285 km/h. Dank Allradantrieb bleibt das Fahrverhalten stets präzise, auch auf rutschigem Belag. Eine Achtgang-Automatik von ZF übernimmt das Schalten. Die Motorbremse gibt beim Herunterschalten eine gehörige Portion Zwischengas ab. Der Sound bei offenem Schiebedach ist durchaus motorsporttauglich.

Der Verbrauch pendelte sich bei kombinierter Fahrweise mit Stadt und Autobahn bei rund 13 Litern auf 100 Kilometer ein. Das ist nicht wirklich alltagstauglich. Außerdem fallen die Schaltwippen am Lenkrad etwas zu groß aus und behindern den Fahrer, wenn er den Blinkerhebel setzen möchte. Weiteres Manko: Die Außenspiegel sind wiederum etwas zu klein geraten. Und auf Assistenzsysteme wurde weitgehend verzichtet.

Beim Preis hält sich Maserati nicht gerade zurück. Der Quattroporte S Q4 kostet in ÖSterreich 107.700 Euro (Deutschland: 90.500 Euro). Der Testwagen verfügte zusätzlich über einige Extras wie elektrisches Glas-Schiebedach und 21-Zoll-Leichtmetallräder im Titano Design, was den Preis nochmals um rund 20.000 Euro nach oben treibt.

Plus:
+ edles, unverwechselbares Design
+ Individualisten-Bonus
+ traktionsstarker Allradantrieb
+ Power ohne Ende

Minus:
- ausladende Karosserie
- wenig zurückhaltender Verbrauch
- hoher Preis

Resümee:
Der Mythos Maserati lebt. Wer Leidenschaft, Charakter, Emotionen und Power sucht, über das nötige Kleingeld verfügt und zusätzlich Freude am sportlichen Fahren hat, für den ist der Italiener ein idealer Begleiter.

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