Infiniti Q50 2.2t AT Sport Tech - im Test | 25.04.2015
Fahrverhalten, Verbrauch & Preis
Die SItzposition lässt sich im Infiniti Q50 perfekt justieren und für zwei Fahrer abspeichern. Per Knopfdruck erwacht der Benziner zum Leben.
Im Kaltlauf könnt es genausogut ein (moderner) Diesel sein, warmgelaufen auch ein Elektromotor - hörbar ist dann praktisch nichts mehr. Die Bluetooth-Anbindung ist rekordverdächtig schnell hergestellt.
Kraft für spontane Überholmanöver steht stets bereit. Im Sportmodus wirkt das Triebwerk noch lebendiger und der Sound ist wieder da. So ein schönes, kerniges Knurren muss sich wirklich nicht verstecken. Rasche Gangwechsel darf man von der serienmäßigen Automatik aber nicht erwarten. Insgesamt tut sich der 2,2-Diesel leichter, er kaschiert das hohe Gewicht von fast 1,7 Tonnen spielerischer.
Der Normverbrauch von 6,5 Liter senkt die NoVA-Steuerlast beim Neuwagenkauf, knapp zwei Liter mehr sollten bei Tankstopps in der realen Welt eingerechnet werden.
Spitzenmäßig ist das Fahrwerk. Es vereint die Magie der Saugwirkung eines BMW mit der Gelassenheit eines Mercedes. Der "Active Trace Control"-Modus hält den Wagen in der Mitte seiner Fahrspur, als würde man im Tal einer Badewanne fahren.
Die Dämmung überzeugt auch dank der Antischall-Technik "Active Noise Control", die mittels destruktiver Interferenz Gegenschall aus den Lautsprechern erzeugt und störende Geräusche überdeckt. Ein Grund mehr zum Genuss der hervorragenden Musikanlage.
Die Lenkkraft lässt sich nach Lust und Laune einstellen. Gefühlsaustausch über die Beschaffenheit des Untergrundes entfällt, womit Caterham- und Lotus-Fahrer aus der Zielgruppe zu streichen wären.
Der große Rest wird erstaunt sein, wie gelassen man über Plasterstraßen, Holzbrücken oder sonstigen Rumpelpisten schweben kann. Eine interessante Art von Sportlichkeit ist die schnelle Umsetzung der Lenkbefehle, weil mechanische Verluste wegfallen. Allenfalls ein Knacksen bei vollem Lenkeinschlag verunsichert anfangs.
Auch beim Einparken bleibt der gelungene Eindruck. Q erkennt, dass eingeparkt wird. Die Musik wird leiser und Start-Stopp pfuscht nicht dazwischen. Sensoren weisen in die kleinste Lücke, was bei 4,8 Meter Auto nicht fehl am Platz ist. Kameras rundum helfen obendrein.
Natürlich gibt es auch einen Blick von oben. Schade, dass die Heckkamera sich vor Regen und Staub nicht versteckt und das Bild mit zunehmender Dunkelheit unbrauchbar wird.
Das Start-Stopp-System hält mit Klimaanlage nicht lange aus und geht auch beim Gurtlösen wieder an. Q möchte sich erst im Parkgang gesichert wissen. Die Heckklappe spürt keinen Widerstand und donnert auch unerwartet zu.
Unser 2.0t Sport Tech kostet 56.773 Euro und ist definitiv komplett ausgestattet. In der Premiumaustattung - diesfalls die günstigste - geht es um 44.623 Euro los. Ein manuelles Getriebe ist für den Benziner nicht vorgesehen. Wer Allradantrieb will, muss zum 50S Hybrid greifen.
Derzeit gibt es nur einen Händler in Brunn am Gebirge, nahe der Südgrenze Wiens. In den nächsten Jahren sollen weitere Standorte folgen, etwa in Graz.
Plus
+ fahrdynamisch top
+ vollelektrische Lenkung vermittelt feines Lenkgefühl
+ hervorragende Geräuschdämmung
+ saubere Verarbeitung
+ Exklusivität
Minus
- Händlernetz besteht aus einem Händler
- stolzes Leergewicht
Resümee
Der Q5 sieht gut aus und bietet gleichermaßen Fahrdynamik wie Komfort. Gleiches gilt für die einzigartige vollelektrische Lenkung. Kaufpreis und Verbrauch liegen im Konkurrenzvergleich erfreulich gut.
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