AUTOWELT

  • Motorline auf Facebook
  • Motorline auf Twitter

Fahrverhalten, Verbrauch & Preis

Dreizylinder-Takt von hinten, im Leerlauf bisweilen unrund. Das verzieht sich prompt bei Gaspedal-Einsatz. Der Dreizylinder weckt Reminiszenzen an Daihatsu Cuore und Charade, wo es von 1987 an aus 999 Kubik im GTti Turbo 101 PS zu missbrauchen gab.

Der Twingo kommt als TCe mit Turbo auf 90 PS, unser SCe belässt es als Sauger bei 70 PS. Der 0-100-Wert liegt mit 14,5 Sekunden um ganze 3,7 Sekunden über jenem des Turbo, der auch beim Drehmoment gnadenlos davonzieht. Dennoch erwartet Renault wesentlich mehr 70-PS-Interessenten.

Überraschung: Je schneller man fährt, desto ruhiger der Antrieb. Benzinsparen tut man allerdings nur in der Stadt, auf der Autobahn zahlt man den einen oder anderen Liter Vergnügungssteuer. Der 70-PS-Sauger operiert dort schließlich am oberen Ende seiner Möglichkeiten. Im Testschnitt kamen wir auf 5,8 Liter.

Wie fährt er dabei? Heckmotorisch, mit der schönen Traktion des antriebsnahen Motors. Willig hängt er am Gas, mit sauberen Reaktionen bei Lastwechsel. Erst bei Seitenwind gibt es wieder was zu korrigieren am griffigen Lenkrad.

Die ESP-Fürsorge ist groß. Nachvollziehbar bei einem Kleinwagen mit mutmaßlich hohem Anteil an jüngeren FahrerInnen. Großer Aufwand, Fahrwerk und ESP-Regelung auf jene 150 Kilo abzustimmen, die da als Antriebsblock unterm Heck hängen und im abrupten Verzögerungsfall vordrängen.

Das ESP lässt sich aus verständlichen Gründen nicht abschalten, die Traktionskontrolle aber schon, was nach Festfahren im Schnee hilfreich sein kann.

In Summe erstaunliche dynamische Talente, die man von einem Stadtauto mit Benzinspar-Mission nicht erwartet. Mainstream kann und will dieser Twingo nicht sein, diese Übung ist wirklich gelungen.

Das Lenkgefühl im Renault Twingo ist frei von Antriebsmomenten, die wirken ja auch auf die Hinterachse, bei Stadttempo ist die Lenkung trotzdem nicht sehr gefühlsecht. Gewöhnungsbedürftig die Bremse: feinfühlig zu dosieren, mit langem Leerweg und plötzlicher Verbeugung.

Zehntausend Euro minus einen Zehner Wechselgeld - so günstig ist der Twingo in der Einstiegs-Ausstattung "Life". Unser "Intense" schlägt mit 12.390 Euro ins Konto, weil die Ausstattung ihrem Namen entsprechend intensiv ist - mit Start-Stopp-Funktion, Alufelgen, beheizbaren E-Außenspiegeln, höhenverstellbarem Fahrersitz, Lederlenkrad, Nebelscheinwerfern, Tempomat, Spurhaltewarner etc.

Plus
+ angenem andere Proportionen
+ Wendekreis minimal
+ erhabene Sitzhöhe vorne
+ Smartphone smart integriert
+ Traktion unterm Hintern
+ Laufruhe überland

Minus
- Kofferraum-Entriegelung lässt sich bitten
- billige Laderaum-Abdeckung

Resümee
Die Stadt sei sein Revier, wirbt Renault. Man sollte ihn auf der Autobahn erleben! Dieser erstaunlichste Twingo von allen offenbart seine Laufruhe-Talente erst bei Reisetempo. In der Stadt erfreut er dafür mit seinem Mini-Wendekreis.

News aus anderen Motorline-Channels:

Renault Twingo SCe 70 Stop & Start - im Test

Weitere Artikel:

Hypercar aus Molsheim mit Plug-in-Hybridtechnologie

Bugatti Tourbillon in Wien präsentiert

Das erste Modell unter Bugatti-Chef Mate Rimac wirft seine Schatten voraus: Erstmals konnten wir mit dem 1.800 PS starken Tourbillon im neuen Showroom in Wien auf Tuchfühlung gehen. Marktstart ist 2026.

Elektro kommt, so viel steht schon mal fest

Was der Autohandel 2025 zu erwarten hat

Die österreichische Verkaufsplattform willhaben hat sich mit den wichtigsten Änderungen befasst, die in diesem Jahr auf die heimische Automobilbranche zukommen. Folgende Punkt haben sich dabei als besonders markant entpuppt.

4x4 on Ice als Motto für das Nissan-SUV

Eisiges Terrain: Qashqai als Allradler beim Wiener Eistraum

Der Wiener Eistraum 2025 hat einen offiziellen Autopartner. Vor Ort zu sehen ist der Nissan Qashqai mit Allradantrieb – ein sicheres und derzeit kostenloses Feature. Auch Nissan-Gewinnspiele gibt’s: sowohl am Rathausplatz als auch online.

Mit dem Tayron erhebt VW eine ehemalige Tiguan-Variante zum eigenständigen, betont hochwertigen und luxuriösen Modell. Inklusive sieben Sitzen, viel Technik und Komfort.

Neues Segment, neues Glück

Vorstellung: Das ist der neue Dacia Bigster

Die fünfte Baureihe von Dacia geht in die nächsthöhere Klasse der beliebten Kompakt-SUV und richtet sich auch gezielt an Flottenkunden. Der Name ist beim Bigster Programm, nur die Preise bleiben erstaunlich klein.

Das doppelte Trio

Nissan X-Trail e-4orce im Test

Hybrid bedeutet beim Nissan X-Trail: Gleich drei E-Motoren treffen auf einen Dreizylinder-Benziner. Der Effekt dieser Zusammenarbeit ist ungewohnt, aber erstaunlich.