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Halbes Jahrhundert alt: Peugeot 404

Pininfarinas Schönster?

Das Auto mancher Jugend, letzter Hort der Heckflosse, langlebiger Klassiker: Nach 15 Jahren in Europa war noch nicht Schluss…

Johannes.Gauglica@motorline.cc

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Nachdem der elegante Limousinen-Klassiker sich im Jahr 1975 vom europäischen Markt verabschiedete, begann für einige Familienmitglieder die zweite Karriere in Afrika. Dort war der robuste 404 besonders beliebt, woran sein Nachfolger 504 anknüpfen konnte.

Bis zum Ende des Jahrzehnts gab es den 404 in Südamerika neu zu kaufen. Und im Löwenrudel gab es auch einen Pick-up; die Bauzeit dieser Version endete in Afrika erst im Jahr 1988. Zu diesem Zeitpunkt belief sich die gesamte Stückzahl der 404-Baureihe auf circa 2,9 Millionen Fahrzeuge.

Zeitlos à la 1960

Es begann mit der Präsentation im Jahr 1960; der 4,4 Meter Lange Viertürer war ein Glanzstück aus der Feder von Pininfarina. Obwohl in Länge und Breite gegenüber seinem rundlichen Vorgänger 403 geschrumpft, wirkte der 404 deutlich gestreckter und größer.

Typische Pininfarina-Elemente der Zeit, wie der breite Kühlergrill oder die angedeuteten Heckflossen, fanden sich auch in anderen Fahrzeugen aus italienischer oder britischer Produktion wie z.B. dem Lancia Flaminia oder dem Austin A60 Cambridge; beim 404 waren sie jedoch am stimmigsten umgesetzt.

Nicht zuviel Sixties-Chic (oder –kitsch?), genug Zeitlosigkeit: Diese Mischung bescherte dem 404 eine Karriere bis 1975. Dazu kam der Ausbau der Modellpalette mit dem Kombi samt Siebensitzer Familiale, dem erwähnten Pickup und zwei von Pininfarina nicht nur gezeichneten, sondern auch produzierten Varianten.

Hinterradantrieb, Starrachse und ein an der Lenksäule zu schaltendes Vierganggetriebe (bis 1967 mit einer tückischen Anordnung der Fahrstufen) hatten anfangs 65 PS zu bändigen.

Varianten & Erfolge

Das Cabriolet ab 1961 und das Coupé ab 1962 kamen ohne jegliche Heckflosse aus – was dann irgendwie nicht mehr ganz dasselbe war.

Im Cabrio kam ab ’62 auch der erste Großserienmotor mit Benzineinspritzung zum Einsatz. Damit standen bis zu 88 Pferderln zur Verfügung. Gemächlicher ging der Dieselmotor zu Werke, den es von Andang an gab; der Zweiliter (kein Turbo, kein Common-Rail, nichts) war ein braver Arbeiter und mit 60 PS kein Renngerät.

Apropos Renngerät: Weniger wegen schierer Power als dank seiner Robustheit siegte der 404 in den Jahren 1963, 1966, 1967 und 1968 bei der East African Safari. Auch der Diesel stellte sportliche Gesinnung unter Beweis, und zwar im speziell karossierten, einsitzigen (!) 404 Diesel Record.

1965 hängte er sich in Montlhéry in die Steilkurven und stellte insgesamt vierzig neue Rekorde auf. Unter anderem legte der Urahn des heutigen Diesel-Renners 908 HDi in 72 Stunden mehr als 11.000 Kilometer mit einem Durchschnittstempo von 161 km/h zurück.

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