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Automobile Höchstkultur

Im Land der begrenzten Unmöglichkeiten präsentierten sich dieser Tage die wohl teueresten Automobile der Welt, die den Wert ganzer Villen locker übersteigen.

mid/stg

Die Häuser, die man mit dem Erlös der meisten Oldtimer beim Concorso d’Elegance in Pebble Beach kaufen könnte wären groß, sehr groß. Bei den Versteigerungen, die im Rahmen der Monterey Autoweek traditionell stattfanden, wurden zahlreiche Fahrzeuge für mehrere Millionen Dollar verkauft.

Eine Woche schaut die automobile Welt nach Kalifornien. Nicht ins Oldtimer-Mekka San Diego oder Richtung Promi-Babel Los Angeles, sondern in die Region Monterey. Im August, wenn es hier direkt an der Kiste bevorzugt kühl und nass ist, trifft sich die Oldtimer-Weltelite rund um den Golfplatz von Pebble Beach zu Veranstaltungen der verschiedensten Art.

Hier eine Sonderausstellung der "Legends of the German Autobahn" mit sehenswerten Modellen wie BMW 3.0 CS, Alpina B7, Porsche 356 1600 Roadster oder Mercedes 230 SL, da die skurrile Gegenveranstaltung des Concours d’Lemons, wo die hässlichsten Fahrzeuge der Neuzeit mit der gelben Zitrone ausgezeichnet werden.

Höhepunkt der Festtage ist der Concours d’Elegance, bei dem sich mehr als 200 exorbitant teure Oldtimer an der schroffen Felsenküste von Pebble Beach dem Urteil einer strengen Jury stellen.

Star in diesem Jahr ist der sensationell restaurierte Voisin C-25 Aerodyne von Oldtimer-Mäzen Peter Mullin. "Ich bin sehr froh, dass wir den Voisin hier zum ersten Mal auf einer Show zeigen können", grummelt der gewohnt wortkarge Geschäftsmann aus Los Angeles, "Pebble Beach ist eben doch einzigartig. Hier gehört dieses phantastische Auto einfach hin."

Was er verschweigt: die Restaurationskosten der französischen Luxuslimousine von 1934: mehr als 750 000 Dollar. Der Gesamtwert: unbekannt. Die Oldtimer, die es an Loch 18 des sagenumwobenen Golfkurses von Pebble Beach zu bestaunen gibt, gehören zu den teuersten Autos, die es gibt.

Wo sonst gibt es ein Bugatti Typ 57C Gangloff Coupé von 1928, einen Allard J1 Competition von 1946 oder einen 1931er Marmon Sixteen zu sehen? Gerade die amerikanischen Preziosen von Packard oder Cadillac gibt es auch nicht auf der europäischen Konkurrenzveranstaltung zu sehen, die jedes Jahr im Frühjahr am Comer See stattfindet.

Während auf dem Gelände der italienischen Villa d’Este gut 50 Fahrzeuge aus verschiedenen Epochen mit europäischem Schwerpunkt ins rechte Licht gerückt werden, geht es in Pebble Beach nach uramerikanischer Art etwas opulenter zu. Mehr als 200 Fahrzeuge tuckern im Morgengrauen durch das Spalier der fachkundigen Zuschauer.

Das Stammpublikum weiß, dass Fahrzeuge wie der 1894er Benz Victoria oder unrestaurierte BMW 328 Roadster am besten vor neun Uhr zu bestaunen sind. Danach wird es voll, sehr voll. Das wohl betuchte Publikum präsentiert sich derweil unweit des perfekt herausgeputzten Untersatzes im rechten Licht.

Längst geht es in Pebble Beach um mehr als um die teuersten Oldtimer der Welt. Autohersteller aus Asien, Europa und den USA wissen das ebenso finanz- wie imagestarke Fluidum des Events zu schätzen und zeigen neue Schönheiten.

In diesem Jahr ließ BMW erstmals seinen neuen M5 von der Leine. 560 PS stark und mit aufgepustete Backen raubt er selbst hartgesottenen Autofans die Sinne. Kaum weniger sehenswert der Lexus GS, der erst im Sommer 2012 nach Europa kommt und die schmalen Verkaufszahlen des Vorgängers vergessen machen will.

Lotus sorgte im Rahmenprogramm des Concours ebenfalls für Aufsehen. Der Lotus Evora GTE soll ab nächstem Jahr auf den Rennstrecken dieser Welt Angst und Schrecken verbreiten. Noch bulliger: der noch junge Lamborghini Aventador oder die Studie des Cadillac Ciel.

Visuelle Höhepunkte bei der 61. Auflage des Concours d’Elegance von Pebble Beach waren die Sonderausstellungen zu 125 Jahren Mercedes-Benz, 100 Jahre Stutz und die ebenso beeindruckenden wie exorbitant teuren Ferrari 250 GTO. Jeder der legendären Renner kostet weit über fünf Millionen Euro.

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