CLASSIC

  • Motorline auf Facebook
  • Motorline auf Twitter
Skoda 1000 MB wird 50 Jahre alt

Mut zum Risiko

Der Skoda 1000 MB wird 50 Jahre alt. Das Kompaktfahrzeug debütierte am 21. März 1964 als Nachfolger des damaligen Skoda Octavia.

Als erster Skoda mit Heckantrieb, Heckmotor und selbsttragender Karosserie ist der 1000 MB ein Meilenstein in der fast 119-jährigen Skoda-Geschichte. Der geräumige Viertürer war zu seiner Zeit eines der besten Fahrzeuge der Ein-Liter-Klasse und setzte Maßstäbe in Sachen Komfort, Leistung und Technik.

Ein komplett neues Werk, eine radikal neue Fahrzeugkonstruktion, dazu der seinerzeit modernste Motor seiner Klasse – der Skoda 1000 MB war im Frühjahr 1964 eine Revolution für Skoda.

Der Mut für die seinerzeit grundlegend neue Weichenstellung zahlte sich aus: Der 1000 MB wurde zum Verkaufsschlager im In- und Ausland, stärkte Skodas Position in der europäischen Automobilindustrie und prägte die Modellstrategie des tschechischen Herstellers bis in die späteren 1980er-Jahre.

Insgesamt wurden im Zeitraum April 1964 bis August 1969 rund 443.000 Skoda 1000 MB produziert. Mehr als die Hälfte davon ging in den Export, sogar in Neuseeland und Australien wurde das Auto verkauft.

Heute gehört der Skoda 1000 MB zu den Klassikern der tschechischen Marke. MB steht für Mladá Boleslav, dem Unternehmenssitz der Marke Skoda. Die Zahl 1000 für den Hubraum des Ein-Liter-Motors. Der 1000 MB wurde in verschiedenen Varianten angeboten: neben der Basisversion gab es ab 1966 auch leistungsgesteigerte Ausführungen und den Zweitürer 1000 MBX.

Entwickelt unter der internen Bezeichnung NOV (nový osobní = neuer Personenwagen), entschieden sich die Skoda-Ingenieure für das für die Marke völlig neue Konzept eines Fahrzeugs mit Heckmotor und Heckantrieb sowie Einzelradaufhängung und selbsttragender Karosserie. Das bis dahin verwendete Konzept der Rahmenkonstruktion gab man auf.

Bei der Motorenentwicklung setzte Skoda als erster europäischer Autohersteller auf die Zylinderblockproduktion im Aluminium-Druckguss-Verfahren. Auch der Viergang-Getriebekasten wurde nach dieser Bauart produziert. Damit griff Skoda auf ein ursprünglich im Jahr 1922 vom tschechischen Ingenieur Josef Polák entwickeltes Verfahren zurück. Hauptvorteil waren die deutlich verkürzten Produktionszeiten.

Der hinter der Hinterachse liegende, wassergekühlte OHV-Vierzylindermotor leistete 27 kW (37 PS). Der Hubraum betrug 988 ccm3. Die Höchstgeschwindigkeit lag bei 120 km/h. Im Jahr 1968 wurde die Motorleistung auf 32 kW (43 PS) gesteigert.

Prägend für die 1960-Jahre war das klassische Dreibox-Design. Im rechten vorderen Kotflügel befand sich der Tankeinfüllstutzen, verborgen unter dem klappbaren Skoda Emblem.

Bei kompakten Abmessungen (4,17 m lang, 1,62 m breit und 1,39 m hoch) bot der Skoda 1000 MB relativ viel Platz. Die Sitze konnten einzeln umgeklappt werden. Der 220 Liter fassende Kofferraum lag unter der Fronthaube. Das Reserverad befand sich unterhalb des Kofferraums.

News aus anderen Motorline-Channels:

Weitere Artikel:

Wenn Yankees Tee kochen

Helden auf Rädern: Jaguar X-Type

Jaguar ist nicht unerfahren darin, sich neu zu erfinden. Beim X-Type lief eine an sich coole Idee aber aus dem Ruder, weil Ingenieure, Konzernlenker und Strategen alle das Richtige wollten – die Kombination aber nur einen Rohrkrepierer zuließ.

Gerade in Zeiten der Krisen muss man in die Vollen gehen. So hätte der Pontiac Tojan der erste Supersportwagen überhaupt werden können. Aber irgendwie fehlte es dann doch am notwendigen Mut.

Als Kombis noch lange nicht Mainstream waren, wollte man in Montevideo unbedingt einen haben. Ohne wenn und aber, weswegen der NSU P10 keinen riesigen Erfolg hatte. Das Genick brachen ihm aber eher die Begleiterscheinungen.

Schiebung will geformt sein

Helden auf Rädern: Renault Estafette

Wenn sich ein Player nicht an die Spielregeln hält, muss man kreativ werden, um noch mitmischen zu können. Renaults Weg zum Estafette war etwas steinig und warf irgendwie alle Pläne über den Haufen, die man für die Marke hatte.

Die Schnellladefläche

Helden auf Rädern: Chevrolet S-10 EV

Noch seltener als der Chevy EV-1 war sein praktischerer und weit patriotischer Ableger. Der S-10 EV war ein Frühversuch elektrischer Nutzfahrzeuge, bei denen den Machern ein entscheidender Fehler passierte.

Wenig Auto, viel Design für viel Geld – eine Idee, die hätte funktionieren können. Die Optik eines Bonsai-Mercedes war für den Gurgel XEF dann aber doch zu wenig.