
Porsche 911 von Steve McQueen versteigert | 28.09.2015
Famous last car
Ein Porsche 930 Turbo kam auf einer US-Auktion für 1,76 Millionen Euro unter den Hammer. Als letztes von Steve McQueen gekauftes Auto.
mid/rlo
Der Name Steve McQueen hat bis heute unter Auto- und Motosport-Fans nichts von seiner Zugkraft verloren. Kein Wunder: Die atemberaubende und fahrerisch wunderbar echte, zehnminütige Verfolgungsjagd durch die Straßen San Franciscos im Film "Bullitt" hat Geschichte geschrieben.
Damals (1968) steuerte der Schauspieler einen Ford Mustang. In den meisten Szenen saß er selbst am Steuer. Steve McQueen war begeisterter Rennfahrer und belegte beim 12-Stunden-Rennen von Sebring 1970 in einem Porsche 908/02 sogar den zweiten Platz.
Ebenfalls 1970 setzte er seiner Rennsport-Leidenschaft ein Denkmal: Im gleichnamigen Film über das 24-Stunden-Rennen von Le Mans war der Amerikaner nicht nur Hauptdarsteller, sondern auch Co-Produzent. Neben dem Streifen "Grand Prix" von 1966 gilt "Le Mans" als einer der bekanntesten Rennsportfilme.
Privat fuhr und flog er alles, was ihm in die Finger kam, am meisten liebte er aber deutsche Autos. Der letzte Wagen, den der im November 1980 an Lungenkrebs verstorbene McQueen bestellt hatte, war ein Porsche 930 Turbo.
Dieser ganz besondere Sportwagen wurde unlängst in den USA versteigert. Letztendlich zu einem sensationellen Preis. Zur Einordnung: Ein Exemplar in gutem Zustand liegt bei etwa 110.000 Euro. Die Bieterschlacht um den McQueen-Porsche endete schließlich bei 1,95 Millionen Dollar oder umgerechnet 1,76 Millionen Euro.
"Dieser Wagen hat eine große Historie - er ist tatsächlich der letzte der McQueen-Cars", sagt Chad McQueen, der 55-jährige Sohn des Leinwand-Helden. Bei dem Wagen handelt es sich um einen 1976er Porsche 930 Turbo. McQueens Wunschliste für die Sonderausstattung war für einen Hollywood-Star geradezu bescheiden: Sonnendach, Außenspiegel auf der Beifahrerseite, Sperrdifferenzial und schwarze Sportsitze - das war's auch schon.
Ein nicht ab Werk lieferbares Extra hatte er sich auch noch einbauen lassen, einen Schalter am Armaturenbrett, mit dem man die Rückleuchten ausschalten konnte. "Für den Fall, dass er auf dem Highway verfolgt wurde", sagten damals McQueens Freunde.
Der aufgeladene Dreiliter-Boxermotor leistete im US-Modell (mit Katalysator) 172 kW/234 PS bei 5.500/min und war der erste Serien-Porsche mit Turbomotor. In Europa war der nur 1.195 kg schwere Wagen 260 PS stark und mit 250 km/h Höchstgeschwindigkeit lange Zeit das schnellste Serienauto. In 5,5 Sekunden erreichte der 930 Turbo 100 km/h.
1976 wurden 717 Exemplare in die USA ausgeliefert, insgesamt waren es 1.237, bevor 1977 das Nachfolgemodell mit dem 3,3-Liter-Boxer kam - in Europa mit legendären 300 PS.