Das war die 20. Vredestein Pannonia-Historic | 21.10.2024
Oldtimer Eldorado Burgenland
Eine der größten Oldtimer-Rallies Österreichs, die Int. Vredestein Pannonia-Historic, feierte am 4. und 5. Oktober ihr 20. Jubiläum mit Start in Gols und Ziel in Halbturn.
Die erste Veranstaltung fand 2002 zum 50-jährigen Firmenjubiläum von Reifen Ritz unter dem Namen „Pannonia-Carnuntum” statt. Das „Carnuntum” wurde inzwischen aus dem Namen gestrichen, da die Wien-Etappe nicht mehr gefahren wird und die Veranstaltung nur noch im pannonischen Raum stattfindet.
Und auch heuer setzte kurz nach Veröffentlichung der Ausschreibung ein internationaler Mega-Run auf die geplanten 150 Startplätze ein, freuten sich Veranstalter Hannes Reichetzeder und sein Organisations-Team vom Pannonia Classic Car Club. Binnen weniger Tage war die Rallye überbucht, und die Warteliste war lang.
Der Start zur diesjährigen 367 Kilometer langen Pannonia-Historic erfolgte am Freitag den 4. Oktober um 14 Uhr in Gols vor dem Weinkulturhaus, wo sich die 159 historischen Juwelen auf vier Rädern im 30-Sekunden-Takt zum 68 Kilometer langen „Seewinkel-Prolog” mit dem abschließenden Grand Prix „700 Jahre Frauenkirchen“ auf die Reise machten. Dabei durften während der gesamten Rallye keine Durchschnittsgeschwindigkeiten über 50 km/h erzielt werden, doch es ging ja nicht um Geschwindigkeit, sondern um exakte Fahrzeugbeherrschung. Insgesamt galt es, 29 schwierige Lichtschranken und Schlauchmessungen auf die Hunderstelsekunde genau zu bewältigen; jede 1/100 sec zu schnell oder zu langsam ergab einen Strafpunkt, und wer im Ziel die wenigsten hatte, war Sieger. Darüber hinaus waren zwei schwierige Gymkhana-Prüfungen zu bewältigen.
Um etwa 14:15 Uhr absolvierte die Startnummer 1, Christoph und Sandra Leszkovich, die erste spannende Sonderprüfung in Mönchhof beim Autohaus Kirschner, weiter ging es zur Sonderprüfung im Schlosspark Halbturn und von da weiter auf schwierig zu navigierenden Sträßchen quer durch den Seewinkel, trotz Regens bei hervorragender Stimmung. Nächstes Highlight für interessierte Zuschauer war der Grand Prix „700 Jahre Frauenkirchen“ mit sechs Lichtschrankenwertungen und ein delikates Abendessen vom Alten Brauhaus für die Teams.
Am Samstag, 5. Oktober startete das rollende Museum um Acht Uhr zum rund 300 Kilometer langen Neusiedler See Oldtimer-Marathon. Die Route führte von Gols über Pamhagen durch Ungarn nach Rechnitz, von wo wunderschöne anspruchsvolle Bergetappen über Lockenhaus, Kirchschlag und Bernstein nach Hochwolkersdorf führten. Über die Rosalia und Forchtenstein ging es zur Mittagsrast nach Eisenstadt, wo Fahrer und Copiloten bei Reifen RITZ ein delikates Mittagsmahl erwartete. Die Nachmittags-Etappe führte nach Neufeld und über das Leithagebirge nach Neusiedl am See mit einem sehenswerten Zwischenstopp bei mikiberger und einer schwierigen Sonderprüfung auf dem Gelände der neuen Reifen RITZ Filiale ins Ziel der Rallye auf dem Kirchenplatz von Halbturn.
Bei der Siegerehrung im Gemeindezentrum Halbturn durften sich die besten Teams auf einzigartige Ehrenpreise, „Oldtimer mit Herz”, kreiert von Daniel Bucur, gestiftet von Landeshauptmann Hans Peter Doskozil, freuen.
Die 159 historischen Fahrzeuge des internationalen Starterfeldes verteilten sich auf 40 verschiedene Automarken, von denen es 15 gar nicht mehr gibt. Mit Startnummer 6 ging der Rallye-Vizeweltmeister von 1986, Rudi Stohl an den Start, und eine besondere Zuschauerattraktion war auch der Wartburg Rallye-Werkswagen aus der ehemaligen DDR mit Startnummer 82. Besondere historische Juwelen aus den 1930-50er Jahren waren der Lagonda mit Startnummer 15, pilotiert von Christian Baier, Georg Buchners Packard und das mikiberger BMW 327 Cabrio aus dem Jahr 1939, sowie die beiden Porsche 356 Speedster von Dino Sodamin und Gerhard Felfer.
Den Gesamtsieg holte sich das Team Fritz Jirowsky / Gerhard Soukal (Alfa Romeo Bertone Coupé) mit der unglaublich niedrigen Punktezahl 316, was einer Zeitabweichung von etwas mehr als drei Sekunden für die gesamten 367 Kilometer mit 29 Wertungsprüfungen entspricht. Am zweiten Platz landete das obersteirische Team Manfred Stocker / Wolfgang Gratzer (Porsche 911) vor den oftmaligen Pannonia-Historic Siegern Peter & Doris Rutrecht aus Kärnten (Mercedes 190 SL). Schließlich gratulieren wir noch herzlich den Siegerinnen der Damenwertung Isabella Mitterdorfer / Ines Pelz (Jaguar XK 120), die auch mehr als 130 Herren-Teams hinter sich ließen.
Der Sonderpreis für das Team mit der weitesten Anreise ging an Rainer & Dagmar Dulius (Karmann Ghia), die mehr als 1.000 Kilometer von der deutschen Nordseeküste zu uns gekommen waren und sich dabei auch gleich einen ausgiebigen Seewinkel-Urlaub gönnten. Ein „Goldenes Herz“ als Sonderpreis für 20-jährige Patronanz-Sponsor-Treue gab es schließlich für Christoph Leszkovich von Reifen RITZ.