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Ersatzteilkauf für Youngtimer
YRKA PICTURED / Unsplash

Hier droht Ersatzteileknappheit

Sie sind die Twens unter den Kraftfahrzeugen: Nicht mehr jugendlich, aber auch noch nicht pensioniert. Mit einem Alter zwischen 15 und 29 Jahren erfreuen sich Youngtimer zunehmender Beliebtheit. Aus dieser Popularität ergibt sich allerdings auch ein Problem: Es wird immer schwieriger, für einige Modelle die erforderlichen Ersatzteile zu beschaffen.

Die Schattenseite der Beliebtheit

Selbst beim perfekt gewarteten Kraftfahrzeug heißt es irgendwann: ab in die Werkstatt und Teile ersetzen. Wer selbst Hand anlegt und sich den Weg zum Experten spart, der wirft in der Regel als allererstes einen Blick ins Internet. In der enormen Angebotsvielfalt gut ausgestatteter Online-Shops wie daparto.de mit seiner umfassenden Auswahl an günstigen Kfz-Original- oder Identteilen von und für Top-Marken findet fast jeder, was er sucht. Allerdings erweist es sich als immer komplizierter, das passende Ersatzteil für einen Sport- oder Luxuswagen aus den 1980er- oder 1990er-Jahren zu finden. Neben der zunehmenden Popularität dieser Youngtimer erschwert ihre technische Ausstattung die Suche. Denn die damals so innovativen Bauteile werden heutzutage für keine anderen Wagen mehr gefertigt.

Die Legenden leben

Ob als Kultwagen auf der Straße oder Wertanlage für später: Wer Youngtimer besitzt und auf der Suche nach Ersatzteilen ist, kann verzweifeln. Was schon lange für Oldtimer gilt, trifft jetzt auch die nächste Generation: ein Ersatzteil-Mangel ab Werk – bei Mercedes und Ford ebenso wie bei Opel oder Audi. Sogar bei den jüngsten der Youngtimer wie dem Mercedes W124, der zwischen 1984 und 1997 gebaut wurde, verschlechtert sich mit fortschreitender Zeit die Lage. Insbesondere Ersatzteile für die Innenausstattung sind rar – dies gilt auch für Wagen von Toyota aus den 1980er-Jahren oder die BMW 5er-Baureihe E34, die in den Jahren 1988 bis 1996 das Licht der Autowelt erblickte. Ob Bespannungen für den Wagenhimmel, Parts für das Armaturenbrett oder Kurbeln für die Fensterscheibe: Defekte Bauteile zu finden, erweist sich zunehmend als Odyssee.

Damals neu, heute alt: Problemfall Elektronik

Die Hersteller scheinen allesamt den gleichen Weg zu gehen: Für besonders teure Oldtimer-Ikonen wie den Sportwagen-Klassiker Gullwing von Daimler-Benz machen sich die Marken die Mühe, mit aufwendigen Produktionsverfahren bestimmte Teile nachzubilden. Doch was sich finanziell nicht lohnt, fällt hinten herunter – besonders für Liebhaber von zwanzig- bis dreißigjährigen Fahrzeugen sind dies schlechte Nachrichten. Denn selbst wer sich mit Schaltplänen und Stücklisten auskennt, wer als Fernsehtechniker oder Hobbybastler Fehler in der Elektronik ermitteln und integrierte Schaltkreise und Mehrschicht-Platinen unter Zuhilfenahme von Codes und Speichermedien austauschen könnte, kann es eben nicht – denn es mangelt am Ersatzteil.

3D-Druck als Lösung?

Wo es Probleme gibt, wird nach Lösungen gesucht. Eine Möglichkeit, den Nachfragen Herr zu werden: die fehlenden Autoparts im 3-D-Drucker herzustellen. Mit dem defekten Originalteil als Vorlage lassen sich Ersatzteile aus Kunststoff, Aluminium oder Stahl einscannen und eins zu eins fertigen – feine Details auf der Oberfläche werden am Ende bei Bedarf manuell nachbearbeitet. Doch was für Dichtungen und Türgriffe möglich ist, findet aufgrund der erforderlichen Hitzebeständigkeit seine Grenzen bei elektronischen Bauteilen für den Motorraum.

Aus Youngtimer mach Oldtimer

In diesen Fällen bleibt die klassische Suche über Internethändler, Netzwerke oder Young- und Oldtimer-Märkte. Wer erst mit dem Gedanken an den Erwerb eines Youngtimers spielt, sollte idealerweise zu Beginn einen Blick auf die Verfügbarkeit von Ersatzteilen werfen. So erspart er sich künftige Probleme auf der Suche nach Zahnriemen und Co. und kann sicher sein, dass aus seinem Youngtimer ein noch immer fahrtüchtiger Oldtimer wird.

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