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Beispiel Einfamilienhäuser

Laden in der eigenen Garage

Im Gespräch mit Stefan Mladek, ehemaliger Eigentümer der AT Smarthome360 GmbH klären wir alle Punkte, die E-Auto und PHEV-Fahrer:innen mit Einfamilienhäusern beachten müssen.

Mag. Severin Karl

Electric WOW: Ist vom Laden an der Haushaltssteckdose abzuraten?
Stefan Mladek: Prinzipiell können Elektroautos an klassischen Haushaltssteckdosen geladen werden. Aufgrund der niedrigen Spannung dauern Ladevorgänge aber mehr als 24 Stunden. Weiters sind die Leitungen für Ströme dieser Leistung und Dauer aber nicht ausgelegt. Es kommt so zu einer starken Erwärmung der Stromleitungen, wodurch Brandgefahr herrscht.


Muss ich meinen Netzbetreiber über den Einbau einer Wallbox informieren?
Ja, der lokale Netzbetreiber ist – bei einer Ladeleistung über 3,7 kW – zu informieren, da eine weitere elektrische Anlage geschaffen wird. Eine Wallbox benötigt auch eine eigene Absicherung und eine direkte Zuleitung.


Macht die Ladeleistung da einen Unterschied?
Ja, unter 3,7 kW Ladeleistung gibt es keine Meldepflicht. In jedem Fall ist auch eine Wallbox mit niedrigerer Leistung von einem Fachbetrieb zu errichten.


Kann es sein, dass eine Wallbox-Installation gar nicht möglich ist, etwa bei einem uralten Bauernhaus?
Die Leitungen in alten Häusern können eine Installation unmöglich machen. Allerdings ist es Fachbetrieben mit Rücksprache des Netzbetreibers oft möglich, vom Hausanschluss weg eine neue Leitung zu ziehen. Die Kosten für so eine Installation sind dann allerdings deutlich höher.


Wenn eine Wallbox nicht möglich ist, klappt es dann trotzdem mit einem mobilen Ladekabel?
Neben der an der Wand fix montierten Wallbox gibt es auch intelligente mobile Ladekabel, die auf die verfügbare Leistung der Leitung Rücksicht nehmen. In jedem Fall ist die Zuleitung der (Starkstrom/CEE-)Steckdose zu überprüfen, um die Brandgefahr zu minimieren.


Wie sieht es mit den Sicherungen aus, braucht man eventuell einen neuen Kasten dafür?
Ja, jede Wallbox muss als neue elektrische Anlage nach den aktuell gültigen Normen hergestellt werden. Üblicherweise wird gesondert ein kleiner Verteiler errichtet.


Ist es egal, wie weit die Wallbox im Endeffekt vom Sicherungskasten entfernt montiert wird? Welche Nachteile können bei einem weiten Weg entstehen?
Die Entfernung der Wallbox vom Verteiler ist für den Querschnitt des Kabels entscheidend. Ein großer Querschnitt, also ein „dickes Kabel“, kostet deutlich mehr. Generell ist der kürzeste Weg immer zu bevorzugen.


Wie groß ist erfahrungsgemäß die Bandbreite bei den Einbaukosten?
Die Kosten für die Installation sind seriös nur nach einer Vor-Ort-Aufnahme der Gegebenheiten möglich. Die Kosten können von einigen hundert bis zu einigen tausend Euro betragen.


Ab wann ziehe ich einen Elektriker zurate?
Abhängig von der persönlichen Wohnsituation und der möglichen Lage der Ladestation ist es empfehlenswert, den Elektriker frühzeitig zu informieren und zumindest telefonisch Rücksprache zu halten.

Was muss ich für Förderungen beachten?
Die aktuellen Richtlinien sind online zu finden. Wichtig ist, dass die Rechnung nicht älter als neun Monate ist. Weiters ist die Förderung aktuell an verfügbare Budgetmittel und das Enddatum 31. März 2023 gebunden.


Details finden sich unter www.umweltfoerderung.at – unbedingt auf den richtigen Reiter (Betriebe, Gemeinden, Privatpersonen) achten.

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