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Ideenwettbewerb von Salzburg Research
Salzburg Research

Bidirektionales Laden smart genutzt

Die besten Ideen, wie Elektroautos einen wertvollen Beitrag zum Ausbalancieren des Stromnetzes leisten können, wurden nun ausgezeichnet. Bidirektionales Laden hat sichtlich Zukunft.

Natürlich brauchen Elektroautos viel Energie, doch statt sie als Teil des Problems zu sehen, kann man sich auch Gedanken machen, wie sie zum Teil der Lösung werden. So geschehen bei Salzburg Research und dem Open Innovation Ideenwettbewerb. Gesucht wurden Ideen für smartes Teilen von Energie und neue Geschäftsmodelle damit. Einreichen durften alle, auch jene ohne Vorkenntnisse im Themenbereich.

Zuvor noch ein kurzes Eintauchen in das Thema bidirektionales Laden:
E-Fahrzeuge können eben Teil der Lösung sein, um Stromnetzschwankungen und Energieengpässe zu überbrücken. Durch intelligentes flexibles Laden kann der Ladevorgang so gesteuert werden, dass das Fahrzeug in Zeiten günstiger Netz- oder Marktbedingungen geladen wird. Bei ungünstigen Bedingungen wird der Ladevorgang gestoppt. Darüber hinaus ermöglicht das bidirektionale Laden bei Bedarf auch eine Rückspeisung von Energie aus der Batterie in das Stromnetz. Das trägt dazu bei, das gesamte Stromnetz stabil zu halten und überschüssigen Strom zwischenzuspeichern.

In der MoonCity in Salzburg wurden am 23. Februar die besten Ideen aus der Community ausgezeichnet. Diese fließen als Szenarien und Geschäftsmöglichkeiten in die internationale Forschungsarbeit ein. Salzburg Research konzentriert sich auf die Frage, wie mittels Digitalisierung von elektrischen Shared-Vehicle-Flotten Mobilitätsbedürfnisse befriedigt und gleichzeitig neue Einnahmequellen geschaffen werden können, indem sie Dienstleistungen für Stromnetzbetreiber und Energiegemeinschaften bereitstellen.

Die ausgezeichneten Ideen

Den 1. Platz erreichte Ideengeber Andreas Schöfegger der ein Skigebiet mit (bidirektionalen) Ladestationen in einen günstigen Ski- & Wanderort verwandeln möchte. Sein Konzept:
Hotelgäste brauchen üblicherweise ihr Auto während des Aufenthalts im Hotel wenig bis gar nicht. Die Idee: Jene, die ihr E-Fahrzeug während des Aufenthalts an die bidirektionale Ladestation anschließen und so als Speicher für das Hotel bzw. die Region anbieten, bekommen im Gegenzug Preisnachlässe oder Goodies. Auch für Tagesgäste hat diese Idee eine Lösung parat: Sie können über eine App bereits vorab einen Ladeplatz – und somit einen reservierten Parkplatz – buchen und einen individuell bestimmbaren Speicheranteil des E-Fahrzeugs als „Puffer“ freigeben. So kann das Energiepotenzial am Energiemarkt eingeplant und speziell zu prognostizierten Zeiten der Bedarf an fossilen Kraftwerken reduziert werden. Die Tagesgäste werden durch Preisnachlässe und Gamification-Methoden motiviert.

Platz 2 geht an Werner Fürst und sein Projekt "Prestige und Bequemlichkeit". Sein Konzept:
Bidirektionale Ladestationen sollen auf Firmenparkplätzen im „VIP-Bereich“ nahe dem Eingang platziert werden – dort, wo sonst üblicherweise die Geschäftsführung parkt. Auf P+R-Parkplätzen sollen die bidirektionalen Ladestationen direkt neben der Einstiegsstelle für Bus oder Bahn sein. Auf innerstädtischen Parkflächen und Kundenparkplätzen befinden sich diese nahe von benachbarten Wohnhäusern und sind nach Ladenschluss auch von Nicht-Kunden benutzbar. Wer dort lädt, gibt damit auch die Einwilligung für bidirektionalen Stromfluss. Der Akku wird jeweils im optimalen Bereich zwischen 40 und 80 Prozent gehalten. In der Andockzeit werden nicht mehr als 30 Prozent abgegeben, bei viel Überschuss wird bis zu 80 Prozent geladen. Die Ladeplätze sind – wo sinnvoll – mit PV-Paneelen überdacht. Wo das nicht sinnvoll ist, kommen Rasenziegel zum Einsatz. Denn E-Autos verlieren kein Öl, und der Boden wird weniger versiegelt.

3. Platz: "Carsharing durch Wohnbaugesellschaften" von Frank Dobbert. Sein Konzept:
Dezentrale Carsharing-Angebote durch Wohnbaugesellschaften könnten eine Lösung sein: sie bieten ihren Mieten und Wohneigentümern eine integrierte Energielösung an, die aus Mieterstrom, eigenen Photovoltaikanlagen und E-Carsharingfahrzeugen besteht. Über eine interne App können Mieter und Eigentümer die Fahrzeuge für eine bessere Planbarkeit mit einer Vorlaufzeit bestellen. Die Wohnungsbaugesellschaft wird zu so zum alleinigen Vertragspartner der Netzbetreiber und kann die Fahrzeuge auch als Strompuffer zur Verfügung stellen und im Bedarfsfall auch für eine Nutzung sperren. Alle Beteiligten profitieren: Mietern oder Eigentümern steht wohnungsnah ein Share-Fahrzeug zur Nutzung bereit, bidirektionales Laden eventuell entsprechend preiswerter. Die Wohnungsbaugesellschaften profitieren durch Zusatzeinnahmen bzw. nutzen die Fahrzeuge selbst als Energiepuffer für die hauseigenen PV-Anlagen. Der Netzbetreiber bekommen neue, planungssichere B2B-Flottenkunden.

Kriterien der 12 Köpfe zählenden Fachjury aus Österreich und der Schweiz: Originalität, Nachhaltigkeit, Ideennutzen, Umsetzbarkeit.

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