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Interview mit Alexander Struckl, Kia Austria Managing Director
Kia Austria

Knapp ein Fünftel greift zum Elektro-Kia

Alexander Struckl im Gespräch über E-Mobilität, Gamification und das Fünfmeter-SUV EV9, das als nächstes Modell die Schauräume mit dem neuen Kia-Markenbild beleben wird.

Mag. Severin Karl

Ein Kaffeehaus im 1. Bezirk in Wien. Wir treten vor dem vereinbarten Termin ein, Kia Austria Managing Director Alexander Struckl sitzt bereits beim ersten Kaffee und schließt auf seinem Laptop noch einige Mails ab.

Wie lief 2022 bei Kia Austria in Bezug auf die E-Mobilität?

Alexander Struckl: Wir können nur Positives berichten, haben 1.520 E-Autos neu auf die Straße gebracht, was einem Anteil von 18 Prozent innerhalb der Marke entspricht. Man merkt, dass die Karten neu gemischt werden, die Anzahl an leistungsstarken Fahrzeugen war sehr hoch. Beim Kia EV6 GT sprechen wir von BMW und Porsche als Eintauschfahrzeuge – eine Werteverschiebung.

Kia bietet seit 2014 E-Autos an, ihr seid also alte E-Hasen?

Richtig losgestartet sind wir erst mit dem letzten E-Niro Ende 2018. 100 Stück im Monat, das war ein Quantensprung. Beim EV6 dann waren die Händler sehr euphorisch. Genau in den Boom rund um dieses Auto hat sich die Supply-Chain-Krise reingearbeitet. Da gab es einen massiven Ruck, weil bestimmte Elemente nicht mehr verfügbar waren. Wann sich das ändert, kann man schwer schätzen, schließlich hat jedes neue Auto noch mehr Elektronik drin und die Schere der Verfügbarkeit geht immer weiter auf. Für unsere Händler bedeuten E-Autos und die Gamification – man kann alles individuell einstellen – eine Herausforderung. Der technikaffine Kunde will ja alles nutzen können, was ihm das Auto bietet. Die Auslieferung wird oft aufgeteilt: Nach der ersten Erklärung fährt der Kunde eine Woche und kommt dann mit seinen speziellen Fragen wieder.

Welche Services rund um die E-Mobilität bietet Kia Austria an und wie essenziell sind diese für die Kunden?

Das Ökosystem von Kia ist extrem wichtig für die Kunden. So hat die Kia-Charge-Karte, über die 1.600 Anbieter in Europa abgerechnet werden, eine hohe Registrierungsquote. Auch eine Unterteilung in Privat- und Firmenladung ist möglich, das hat schon einen Wert für den Kunden. Dennoch: Gerade im städtischen Bereich gibt es noch zu wenige Lademöglichkeiten. Damit muss sich die Politik noch mehr beschäftigen. Eine Riesenchance sehe ich künftig mit V2G, wenn das E-Auto zum Stromspeicher wird. Auch die THG-Quote ist spannend, weil sich so auch der Private ein Geld zurückholen kann, sozusagen einen zweiten Klimabonus. Selbst, wenn man nicht vom Umweltgedanken her kommt, ist Elektromobilität eine wunderschöne Art der Mobilität: Sie ist geräuscharm, verlagert die Emissionen aus den bewohnten Gebieten und so fort. Wir wollen ein Anbieter von Smart Electric Mobility werden. Unser Anspruch: Ich kaufe mir bei Kia kein Produkt mehr, sondern Mobilität und damit eine ganze Markenwelt.

Was darf man sich von den nächsten Kia-Modellen erwarten und wann kommen sie?

Als nächstes kommt der EV9, ein Fünfmeter-SUV, das auf Level 3 autonom fahren kann. Technisch ist der EV9 am obersten Level, verfügt auch über drehbare Sitze – ein Topauto, das Ende 2023 auf den Markt kommt. Visuell wird das mit neuen Schauräumen und einem neuen Markenbild sichtbar gemacht. Zu den weiteren Projekten heuer zählt das eigene Abomodell mit Fokus auf die Elektromobilität. Mit Kia Flex, das am Anfang des dritten Quartals starten wird, kann der Kunde ein Elektroauto ausprobieren, ohne sich fix zu binden. So kann er herausfinden, ob das überhaupt zu ihm passt.

Und zu Ihnen passt ein E-Auto?

Ich fahre persönlich elektrisch, für meinen Alltag ist es das Beste: arbeiten fahren, laden, nach Hause fahren, laden. Natürlich hat die Veränderung der Strompreise zu einem Umdenken geführt, die Energiediskussion ist losgetreten.

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