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Cosworth: Williams-Abgang kein Problem

Warum Cosworth mit dem Abgang einiger Kunden gerechnet hat, die Zukunft rosig aussieht und Virgin ab 2012 mehr Betreuung benötigt.

Auf den ersten Blick gibt es bei der Motorenschmiede Cosworth derzeit kaum Grund zum Optimismus: Mit Williams verliert der kleinste Triebwerkshersteller der Formel 1 sein stärkstes Team an Renault, das Zwischengas bleibt trotz aller Versuche der Briten nun doch erlaubt und bis 2014 muss man trotz geringer Ressourcen ein komplett neues V6-Turbo-Aggregat bauen, will man weiterhin in der Formel 1 antreten. Dazu kommt, dass die derzeitige Williams-Krise auch jeglichen Erfolg für Cosworth ausbleiben lässt.

Doch hinter den Kulissen sieht die Realität oft anders aus: Bei Cosworth blickt man nun deutlich zuversichtlicher in die Zukunft als vor einigen Monaten. "In der Zeit um Monaco herum gab es viel Unsicherheit wegen des Reihen-Vierzylinders", spielt Motorenchef Mark Gallagher gegenüber Autosport auf den ursprünglichen Plan der FIA an, bereits ab 2013 Vierzylinder-Turbomotoren mit 1,6 Litern Hubraum einzuführen – ein Motorenkonzept, für das Cosworth keine Erfahrungswerte besitzt.

V6-Reglement sorgt für Zuversicht

"Wir haben eine mächtige Lobby benötigt, um dafür zu sorgen, dass es verzögert oder gestrichen wird", deutet Gallagher an, dass man alles in Bewegung gesetzt hat, um die Vierzylinder-"Bedrohung" abzuwenden. "Wir waren sehr nervös, dass das Pendel zugunsten des Reihen-Vierzylinders ausschlagen könnte. Wir waren in Sorge, denn in den Plan war kein Abkommen zur Ressourcen-Restriktion inbegriffen, und wir haben ein Wettrüsten befürchtet."

Da Cosworth bloß kleine Teams ausrüstet, hielt sich auch bei den Partner-Rennställen die Freude in Grenzen: "Wenn man also keine garantierten Kunden hat und bei den Kosten keine Stabilität hat, dann sind die Zeiten für einen unabhängigen Hersteller unberechenbar. Aber jetzt hat sich die Lage geändert." Die V6-Turbomotoren mit 1,6 Litern Hubraum hält Gallagher für eine gute Sache.

Teamschwund unbedenklich

Dass man in der kommenden Saison mit Hispania und Virgin nur zwei Hinterbänkler-Teams als Partner hat, sieht Gallagher nicht als Problem. "Es handelt sich um das letzte Jahr ihrer Dreijahres-Verträge. Da die V8-Motoren um ein Jahr verlängert wurden, ist es unsere Absicht, die Verträge zu verlängern und gleichzeitig für 2013 neue Partner zu suchen."

Der Absprung von Williams ist laut dem Iren nichts Außergewöhnliches: "Seit 1963 hat Cosworth 67 Teams mit Motoren beliefert, wir haben uns also daran gewöhnt, dass Teams kommen und gehen. Unser aktuelles Geschäftsmodell hatte ursprünglich drei neue Teams vorgesehen – Campos, USF1 und Virgin-Manor."

Virgin in Zukunft mehr im Fokus

Gallagher stell klar, dass man mit einem Teamschwund gerechnet hatte: "Als Tim Routsis die Verträge abschloss, war jeder so strukturiert, dass er an sich profitabel war. Uns war bewusst, dass man trotz aller Bemühungen anzweifeln musste, dass alle neuen Teams überleben werden. Dass wir im Vorjahr vier Teams hatten, jetzt drei und im nächsten Jahr zwei Teams, passt in unseren Plan. Dass wir nächstes Jahr zwei Teams ausrüsten, beeinträchtigt weder unsere Kapazität noch unsere Wirtschaftlichkeit."

Die Gewinner könnten die zwei verbleibenden Cosworth-Rennställe sein: "Wir können die Ressourcen für drei Teams nun bei zwei Teams anwenden. Das ist wichtig, weil McLaren Applied Technologies das Marussia-Virgin-Programm mit Pat Symonds in eine neue Dimension führen wird. Wir erkennen diesbezüglich bereits eine Steigerung des Bedarfs."

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