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Formel 1: Interview

Liberty soll auf Topteams verzichten

McLaren-Boss Zak Brown fordert den Serieneigner auf, beim neuen Reglement keine Angst vor möglichen Herstellerausstiegen zu haben.

Noch ist nicht klar, wie es in der Formel-1-WM ab der Saison 2021 weitergeht. Das aktuelle Reglement läuft 2020 aus. Für das Jahr darauf gibt es zwar bereits Pläne, doch diese stoßen vor allem bei Ferrari und Mercedes auf wenig Gegenliebe. Im vergangenen Oktober veröffentlichten FIA und Mehrheitseigner Liberty Media Konzepte für die Aggregate ab 2021 und bekamen umgehend ablehnende Rückmeldungen aus Italien und Deutschland.

Während Mercedes klarmachte, dass man mit dem aktuellen Vorschlag nicht einverstanden sei, drohte Ferrari sogar – wie auch schon in der Vergangenheit – mit dem kompletten Rückzug aus der Formel 1. McLaren-Geschäftsführer Zak Brown forderte Liberty nun allerdings dazu auf, sich von diesen Spielchen nicht beeinflussen zu lassen; Liberty müsse sich darauf konzentrieren, was das Beste für den Sport und die Fans sei, nicht darauf, was die Werke wollten.

Die Hersteller müssten sich darauf einstellen, dass Liberty nicht alle glücklich machen werde, sagte Brown und ging sogleich auf die Barrikaden: Er würde lieber ein Team verlieren und dafür zehn neue dazugewinnen, als nur ein oder zwei Rennställe zu haben, die um den WM-Titel kämpfen. Doch würde die Formel-1-WM einen Verlust von Ferrari und möglicherweise auch Mercedes überhaupt verkraften?

Über sein Motorsport Network, dessen Vorsitzender er ist, ließ Brown hierzu verkünden, dass er einen Ausstieg der beiden großen Hersteller für sehr unwahrscheinlich halte; möglich sei aber alles, räumte er ein. Gerade deshalb sei es wichtig, die Rennserie für neue Teams zu öffnen. "Hersteller kommen und gehen, aber der Sport hat immer überlebt", erinnerte der McLaren-Boss an die Vergangenheit.

"Ferrari ist ein besonderer Fall, weil es eben Ferrari ist, aber wir haben auch schon BMW, Toyota und Honda verloren", so Brown, der in den kommenden Monaten turbulente Diskussionen zwischen FIA, Liberty und den Herstellern erwartet. Diese müsse man jedoch so kurz wie möglich halten, denn je länger diese Diskussionen andauerten, umso negativer sei es für die Beteiligten.

"Ich wüsste gerne gegen Mitte der Saison, wie 2021 aussehen wird. Wenn es länger dauert, wird es technisch schwierig", behauptete Brown. Schließlich bräuchten neue Teams und Hersteller einige Jahre, bevor sie für einen Einstieg in die Formel-1-WM bereit wären. Noch ist allerdings nicht klar, wann das Reglement für 2021 tatsächlich finalisiert werden soll.

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