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Formel 1: Launch

Sauber präsentierte den neuen C37

Sauber hat den Boliden für die Formel-1-WM 2018 präsentiert. Mit Fiat-Geld und Charles Leclerc möchte man die rote Laterne abgeben.

Bildquelle: Team

Sauber hat seinen neuen Boliden für die Saison 2018 präsentiert, mit dem man die beiden letzten Jahre am Ende des Feldes vergessen machen möchte. Der unter der Leitung von Technikchef Jörg Zander konstruierte C37 ist bereits das 27. Formel-1-Chassis in der Geschichte des Teams, ist wegen des neuen Hauptsponsors aber zum ersten Mal in weinrot und weiß gehalten. Aus aerodynamischer Sicht fällt das interessante Design der Nase auf, die links und rechts mit zwei Löchern versehen ist. Der C37 unterscheidet sich deutlich vom Vorjahresmodell.

Die Partnerschaft mit Fiat spült mehr als zehn Millionen Euro pro Jahr in die klamme Teamkasse, dafür musste man aber die Rolle als De-facto-B-Team von Ferrari akzeptieren: Unter dem neuen Teamchef Frédéric Vasseur, der im Vorjahr Monisha Kaltenborn ersetzt hat, wurde der unterschriebene Motorenvertrag mit Honda kurzfristig aufgelöst, wofür man in diesem Jahr wieder aktuellen Aggregate aus Maranello erhält, was ein deutlicher Vorteil sein sollte.

Ferrari- und Fiat-Präsident Sergio Marchionne setzte im Gegenzug durch, dass Formel-2-Meister Charles Leclerc, der als hauseigenes Nachwuchstalent gilt, ein Grand-Prix-Cockpit bekommt; für Sauber womöglich ein Glücksfall, denn der 20jährige hat sich spätestens im Vorjahr als überragender Rennfahrer erwiesen und wird bereits jetzt als möglicher Nachfolger von Kimi Räikkönen bei Ferrari gehandelt.

Der zweite Ferrari-Junior Antonio Giovinazzi ging bei der Cockpitvergabe leer aus. Zweiter Pilot bleibt der 27jährige Marcus Ericsson, der den Rückhalt der ebenfalls schwedischen Teameigentümer genießt, aber dieses Jahr neben Leclerc vor einer harten Saison steht. Der Rennstall aus Hinwil hat 2017 nur fünf WM-Punkte ergattert.

Als Begünstigten der Zusammenarbeit hat Fiat seine Marke Alfa Romeo ausgewählt, die nun sogar im Teamlogo vorkommt und zwar als technischer Partner inszeniert wird, dabei aber in den eigenen Reihen wohl kaum Personal mit Formel-1-Know-how hat. Vielmehr geht es Marchionne darum, Sauber im bevorstehenden Streit um die neuen Verträge mit Liberty Media für die Zeit ab 2021 politisch zu instrumentalisieren, denn Ferrari sieht sich in Opposition zu den Plänen des neuen Mehrheitseigners der Formel-1-WM.

Da Sauber auch das Getriebe von der Scuderia bezieht, ist man nun beinahe vollständig von Fiat abhängig, denn kurzfristig kann man keine entsprechende Entwicklungsabteilung aus dem Boden stampfen. Ferrari dürfte zudem angeboten haben, nach Haas-Modell weitere Komponenten zu liefern. Somit steht man vor einer Gratwanderung: Als echtes B-Team von Ferrari wäre man zwar konkurrenzfähiger, gäbe damit aber als eines der letzten verbleibenden Privatteams der Formel-1-WM seine Unabhängigkeit vollends auf.

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