ZWEIRAD

  • Motorline auf Facebook
  • Motorline auf Twitter
Hyosung ST 700i – im Test

Vernunft mit Vergnügen

Die komplett neu entwickelte Hyosung ST 700i erntet anerkennende Blicke. Der koreanische Chopper gibt aber nicht nur optisch einiges her.

mid/ww

Der koreanische Hersteller Hyosung ist vor allem für den niedrigen Preis seiner Motorräder bekannt. Mag bisher auch so mancher die angebotenen Modelle noch etwas spöttisch als Fernost-Billigware ohne Ausstrahlung belächelt haben, so erntet die komplett neu entwickelte ST 700i durchaus anerkennende Blicke. Obendrein kostet die Hyosung 700i nur 8.695,- Euro.

Wie es sich für einen Cruiser nach amerikanischem Vorbild gehört, wird die ST 700i von einem V2-Motor angetrieben, der mit einem Hubraum von 680 ccm eine Leistung von 46 kW/63 PS und ein maximales Drehmoment von 57 Nm bietet.

Angesichts dieser Daten wundert es nicht, dass das Aggregat etwas kurzatmig klingt, wenn man das 244 Kilogramm schwere Motorrad halbwegs flott auf Trab bringen will. Dafür entschädigen die butterweiche Schaltung, die vibrationsfreien Rückspiegel und die aufrechte, bequeme Sitzposition.

Devise: Pomali

Die ST 700i ist für die ruhigere Gangart gedacht. Wer mit ihr gemütlich surchs Land reist, erfreut sich an der guten Handlichkeit und der für einen Chopper beachtlich großen Schräglagenfreiheit. Für stressfreie Überholvorgänge außerorts reicht die Leistung des Motors jederzeit, aber es muss dann auch fleißig geschaltet werden, denn für die Maximalleistung sind immerhin 8.000 U/min notwendig.

Auf der Autobahn pendelt sich das Tempo für entspanntes Fahren praktischerweise beim ohnehin vorgeschriebenen Tempo 130 ein. Theoretisch kann man laut Hersteller mit dem koreanischen Cruiser bis zu 176 km/h schnell unterwegs sein, was aber nicht nur verboten und wegen starker Vibrationen an den Griffen und Fußrasten nicht sinnvoll ist, sondern auch schlichtweg dem Charakter des Fahrzeuges widerspricht. Vorn und hinten wird mit je einer Scheibenbremse verzögert, und zwar durchaus akzeptabel, aber auch nicht besonders spektakulär.

Plaste & Elaste

Dass bei einem so günstigen Preis nicht alles Chrom sein kann, was glänzt, ist klar. An etlichen Stellen muss beschichteter Kunststoff statt Metall genügen. Die Sparsamkeit merkt man außerdem an den wenig handlichen Blinkerschaltern und der umständlichen Rückstellung des Tageskilometerzählers.

Andererseits verfügt die ST 700i über eine Warnblinkanlage sowie eine Lichthupe. Das zentral auf dem Stahltank angebrachte Kombiinstrument ist klar gegliedert, übersichtlich und vor allem nachts ein netter Anblick.

An der Abstimmung des Motors und des Vergasers muss allerdings noch gearbeitet werden: Unser Exemplar sekkierte uns mit Konstantfahrtruckeln. Zudem erweist sich das zweite Schloss für die Diebstahlsicherung im Alltagsbetrieb als lästig - dafür gibt es inzwischen elegantere Lösungen mit kombiniertem Zündschloss und Diebstahlsicherung.

Die Testfahrten ergaben einen Durchschnittsverbrauch von 4,4 Litern Superbenzin auf 100 Kilometer, was mit randvollem 17-Liter-Tank auch Etappen von gut 380 Kilometer ohne Tankstop ermöglicht. Wer etwas weniger zügig unterwegs ist und Autobahnen möglichst meidet, kann ohne Einbußen beim Fahrspaß den Verbrauch problemlos unter die Vier-Liter-Marke drücken.

Das sehr gute Preis-Leistungs-Verhältnis ist aber bei weitem nicht das einzige Argument, das für den Korea-Chopper spricht. Er ist ein vernünftiges und vollwertiges Motorrad, mit dem es sich vergnügt durch die Lande cruisen lässt.

Teststeno Hyosung ST 700i:

Chopper mit flüssigkeitsgekühlten Zweizylinder-Viertaktmotor, 678 ccm Hubraum, 46 kW/63 PS Leistung bei 8.000 U/min, maximales Drehmoment 57 Nm bei 7.000 U/min, vier Ventile pro Zylinder, geregelter Katalysator, elektronische Einspritzung, Telegabel vorn, Schwingenarm hinten, Zahnriemenantrieb, Fünfganggetriebe, Höchstgeschwindigkeit 176 km/h, Leergewicht (ohne Zubehör) 244 Kilogramm, zulässiges Gesamtgewicht 408 Kilogramm, Zuladung 164 Kilogramm, Sitzhöhe 69,5 Zentimeter, Tankinhalt 17,0 Liter, Verbrauch 4,4 Liter Superbenzin auf 100 Kilometer; Preis 8.695,- Euro.

News aus anderen Motorline-Channels:

Weitere Artikel:

Dieses Mal mit einem ganz besonderen Jubiläum

Vorschau European Bike Week

Die European Bike Week feiert 120 Jahre Harley-Davidson! Im Rahmen dessen gibt es starke Bands, Feuershows, geführte Touren und viele weitere Highlights in und rund um Faak am See.

Stil war noch nie so sportlich

Vespa stellt die neue Gtv vor

Die Vespa Gtv hat sich seit ihrem Debüt im Jahr 2006 als Botschafter des klassischen Vespa-Stils etabliert. Nun präsentiert sie sich in einer neuen Version, die Tradition mit modernster Technologie und sportlichem Design vereinen will.

Tipps für einen erfolgreichen Motorradverkauf

Gebrauchtes Motorrad verkaufen

Motorräder sind so beliebt wie eh und je. Das Gefühl von Freiheit auf zwei Rädern, der Wind in den Haaren und die endlose Straße vor einem – das ist es, was Motorradfahrer antreibt.

Saisonstart mit der neuen Vespa GTS

Der Frühling kommt, die Vespa ist schon da

Während lockere Kleidung und Sonnenbrillen endlich die Daunenmäntel und Wollmützen ablösen, feiert auch das „mobile La dolce vita“ wieder sein jährliches Comeback. Der Saisonbeginn für alle Zweirad-Fans steht an. Passend dazu wartet im Vespa-Schauraum die neue GTS-Modellfamilie des meistverkauften Zweirads Österreichs; für 2023 so schön und leistungsstark wie nie zu vor.

Willhaben hat zum Saisonstart erhoben, wie es um den Zweirad-Markt so bestellt ist. Das Ergebnis: Bei den Suchanfragen "gewinnt" KTM vor Yamaha und Honda, wobei das Angebot insgesamt um 12 Prozent höher ist als im Vorjahr.

Streng limitiert und stolze 159.000 Euro teuer

Yamaha bringt R1 GYTR PRO 25th Anniversary Limited Edition

Zur Feier des 25-jährigen Jubiläums der R1 hat Yamaha eine exklusive Serie von 25 R1-Bikes aufbauen lassen, die angefangen beim Rahmen von Hand aufgebaut werden und mit der gesamten Palette der GYTR PRO Performance-Teile ausgestattet sind.