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Allzweckwaffe

Honda renoviert den Großradroller SH300i - mit neuem Rahmen, überarbeitetem Triebwerk, verbesserter Lichttechnik und mehr Stauraum.

mid/ht

Als äußere Zeichen der Überarbeitung sind beim neuen Honda SH300i Rücklicht, Blinker und auch der Scheinwerfer mit LEDs bestückt.

Die übrigen Modifikationen fallen nur im direkten Vergleich mit dem Vorgänger auf, denn das typische SH-Gesicht blieb erhalten. Auch an der markanten Silhouette eines Großradrollers konnten und wollten die Designer nicht rütteln.

Die Aktualisierung bemerkt der Nutzer aber spätestens beim Starten: Neu ist ein "Smart-Key"-System, das den herkömmlichen Zündschlüssel ersetzt. Nähert sich der Besitzer dem Fahrzeug, funktioniert es berührungsfrei über einen codierten Schlüsselanhänger im Umkreis von zwei Metern.

Per integriertem Drehschalter im Beinschutz aktiviert der Fahrer die Zündung; ein Wippschalter daneben entriegelt in einer bestimmten Stellung des Drehknaufs die Sitzbank.

Auf den ersten Knopfdruck zeigt sich der Einzylinder arbeitsbereit. Mit 279 ccm Hubraum, Vierventil-Zylinderkopf und Benzineinspritzung erlöst der flüssigkeitsgekühlte Antrieb eine Spitzenleistung von 19 kW/26 PS bei moderaten 7.500 Umdrehungen pro Minute.

Das maximale Drehmoment von 25,5 Nm steht bei 5.000 Touren an. Die beiden Maximalwerte liegen leicht unter denen des Vorgängers, stehen aber bei niedrigeren Drehzahlen zur Verfügung.

Zusammen mit speziellen Leichtlauflagern zur Verringerung der inneren Reibung und verfeinerten Ventilsteuerzeiten führt das zu einer etwas verbesserten Kraftentfaltung im mittlerem Bereich.

Sauber und spontan spricht der Antrieb bei Teillast an, doch erst die Sparsamkeit rechtfertigt die Maßnahmen: Im WMTC-Modus fährt der neue SH300i mit einem Liter Benzin 33,3 Kilometer weit, was einem Verbrauch von drei Litern auf 100 km entspricht.

Mit dem 9,1 Liter großen Tank ergibt sich dadurch ein theoretischer Aktionsradius von mehr als 280 km. Und ganz nebenbei läutet der SH300i auch eine neue Sauberkeits-Ära ein: Im Motorradbereich ist der Einzylinder Hondas erstes Triebwerk, das die Euro 4-Norm erfüllt.

Für noch mehr Alltagstauglichkeit geben die Entwickler dem SH300i einen neu konstruierten Unterzug-Stahlrohrrahmen mit einem um 15,6 Zentimeter auf nun 1,44 Meter verlängertem Radstand mit.

Zusammen mit einer raumsparenden Auslegung verbleibt so mehr Stauraum unterm Sitz, in den nun ein Integralhelm passt. Gleichzeitig wächst die Polsterhöhe von 78,5 Zentimeter auf 80,5 Zentimeter an, was sich dank der Sitzbank-Kontur nicht negativ bemerkbar macht.

Den Boden erreichen auch Normalgroße sicher, wenngleich unter leichtem Füßeln. Überhaupt ist die Fahrerunterbringung vorbildlich: Das flache Trittbrett bietet den Füßen reichlich Bewegungsfreiheit, die Knie sind entspannt und der Oberkörper sogar noch etwas aufrechter als beim Vorgänger.

So integriert der Honda seinen Piloten wunderbar ins Geschehen und vermittelt bei bester Übersicht ein gutes Fahrgefühl. Mühelos bis spielerisch lässt sich der 300er durch das dichte Verkehrsgetümmel im Zentrum Roms dirigieren, sein neutrales Fahrverhalten trägt viel zu Fahrspaß und Wohlgefühl bei.

Eine stabile Telegabel mit 35 Millimetern Standrohrdurchmesser führt das Vorderrad, hinten federn zwei Stereo-Stoßdämpfer mit einstellbarer Federvorspannung die Stöße ab. Große 16-Zoll-Räder - vorn mit einem 110/70er-Reifen, hinten mit 130/70er-Pneus bestückt - bieten hohen Abroll- und Fahrkomfort, selbst auf dem antiken Kopfsteinpflaster der italienischen Metropole.

Dass der neue SH300i vollgetankt nur 169 Kilo auf die Waage bringt - ein Kilo weniger als der Vorgänger - fördert die Agilität und das leichtfüßige Handling. Der Japaner setzt Lenkbefehle in Gedankenschnelle um.

Dieser frischen Dynamik setzt der SH je eine Scheibenbremse vorn wie hinten entgegen, die serienmäßig über ein Zweikanal-ABS-Bremssystem gegen Radblockaden abgesichert sind. Neuerdings arbeiten beide Bremsen aber unabhängig voneinander, was gerade versierteren Fahrern ein berechenbares Bremsverhalten für ausgezeichnet kurze Bremswege beschert.

Der Großradler gefällt mit einer praxisgerechten Ausstattung vom übersichtlichen analogen Cockpit über einen Haupt- und Seitenständer bis zum kleinen Fach im Bug für Kleinigkeiten. Letzteres lässt sich allerdings nur mühselig bedienen.

Den Premium-Anspruch untermauern die ausgezeichnete Verarbeitungsqualität und die Detail-Liebe, neuerdings gibt es sogar eine spezielle Ablage für den Tankdeckel. Beim Preis orientiert sich der Neue mit 5.700 Euro (Deutschland: 5.500 Euro) am Vorgänger, der auch schon in der preislichen Oberliga angesiedelt war.

Technische Daten Honda SH300i

Automatikroller mit flüssigkeitsgekühltem Einzylinder-Viertakt-Motor, vier Ventile je Zylinder, ohc, Hubraum: 279 cm3, Bohrung x Hub: 72,0 x 68,5 mm, max. Leistung: 19 kW/26 PS bei 7.500/min, max. Drehmoment: 25,5 Nm bei 5.000/min, elektronische Kraftstoffeinspritzung, geregelter Katalysator, CVT-Automatikgetriebe, Fliehkraftkupplung, Stahlrohrrahmen, Telegabel, Zweiarm-Triebsatzschwinge mit zwei Federbeinen, eine Scheibenbremse vorn, eine hinten, ABS, Reifen vorn: 110/70-16, hinten: 130/70-16, Sitzhöhe: 805 mm, Tankinhalt: 9,1 Liter, Leergewicht: 169 kg, Zuladung: 180 kg
(Einführungs-)Preis: ab 5.490 Euro (Deutschland: 5.500 Euro)

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