Honda Varadero 2003 - im Test | 11.08.2003
Technik
Der an der Einspritzanlage überarbeitete Motor war ja schon bis dato in der Kategorie der Reiseenduros eine Klasse für sich, überzeugt in der frischen Ausführung aber in allen Belangen.
Das Ding schiebt ab Leerlaufdrehzahl druckvoll über das ganze Drehzahlband und setzt kleinste Gasgriffänderungen wunderbar um. Man erkennt, dass Honda bei der Einspritztechnologie einen großen Vorsprung herausgearbeitet hat, der für die restliche Konkurrenz eine Referenzstufe darstellt.
Ab 2.000 U/min liegen immer mindestens 70 Nm Drehmoment an und gipfeln bei 98 Nm bei 6.000 U/min – das gibt Dampf! Wer´s braucht kann dann bei 8.000 U/min 94 Pferde galoppieren lassen, um die Nadel des Fahrtmessers an die 220er-Markierung zu heften, somit wird die Prospektansage „Höchstgeschwindigkeit über 200 km/h“ sicher realistisch sein.
Dank neuester Chip- und Gripstechnologie wurde ausserdem der Spritverbrauch ebenfalls deutlich reduziert! Dies wird die Globetrotter freuen, die dann dank des 25-Liter-Tanks bei kommoder Fahrweise im Straßenbetrieb eine Reichweite von 500 km (!) haben.
Schön auch, dass - trotz herber Kritik aus vielen Lagern - das Dual-CBS-Bremssystem (Combined Brake System) beibehalten wurde. Ist zwar eine gewisse Umstellung, aber wenn man sich mal daran gewöhnt hat ganz angenehm zu benutzen. In Kombination mit dem auch ohne Kupplung butterweich zu schaltenden Sechs-Gang-Getriebe kann man jetzt die Hände immer an den Lenkergriffen lassen.
Vor allem im Soziusbetrieb (soll ja in dieser Klasse hauptsächlich vorherrschen) ergibt sich durch die gleichzeitige Aktivierung beider Bremsen ein reduziertes Eintauchen der Gabel. Schont die Helme und die Nerven.