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Highspeed

Text: Prob, Fotos: Der Haliklik

Vorgewarnt durch die Liegestützbewegungen der linken Hand einiger Entgegenkommender, buntbelederter, gebückter Italiener, erblickte ich in ca. 500 m Entfernung, auf der einzigen Geraden in einem 21 km langen Abschnitt mit ca. 400 Kurven, ein querstehendes, weißes Alfa-Romeo-Coupé in der grünen Wiese. Zusätzlich befanden sich drei Polizia-Communale-Beamte in voller Ausgehuniform (echt opernballtauglich) am freien Straßenrand mit Dreibein-Stativ und Radarkanone.

Obwohl ich ein amikales Verhältnis zu unserer Exekutive habe, beschleicht mich das Gefühl, dass der Hans aus Hermagor hier anders vorgegangen wäre – ich denke da an Tarnnetze, durchlässige Rasenziegel, Jagdanzüge...Schnellrichter und Schallmesswagen in den angrenzenden Ortschaften... etc...der italienische Beitrag scheint mir sinnvoller zu sein, zumal er die Aufmerksamkeit genauso schärft, aber keinen Beigeschmack des Ausnehmens erzeugt, mit den damit verbundenen wenig positiven Gefühlen den Ordnungshütern gegenüber.

Wie dem auch sei, trockenen Fußes in Montalcino angekommen, stürzten wir uns mit der Tuono Fighter tags darauf in das kurvige Vergnügen. Es folgten zwei herrliche Tage südlich und westlich von Siena in der Toskana, wie wir sie am liebsten haben: Trocken und sonnig! Im Zwei-Mann- bzw. -Frau-Betrieb mit der Aprilia sollte man im Vorfeld einer Reise, bei der so wichtige Güter wie Lippenstift inkl. kompletter Schminkausrüstung, Bürste für langes Haar (kann mir nicht mehr passieren), Manikürzeug, Cremen aller Art, Fotoaparat, Dainese-Kapperl, Sonnenbrillen, Landkarten usw. benötigt werden, auf alle Fälle rechtzeitig nach geeignetem Transportbehälter Ausschau halten.

Auf meine Frage, welchen Tankrucksack es denn für die Tuono auszuborgen gäbe, bekam ich ein freundliches, aber bestimmtes „keinen“ zu hören. Den Spruch kennen wir schon, dachte ich bei mir. Allerdings hat ein gemeinsamer Blick unter www.aprilia.com mit den freundlichen Börsianern nicht wirklich weitergeholfen. Dort findet man zwar ein kleines Bild eines Tankrucksacks für die Aprilia Tuono Fighter, aber keine näheren Angaben wie Größe, Beschaffenheit, Preis, Lieferzeit.

Und ohne Aprilia zu nahe zu treten zu wollen, vier Tage Lieferzeit traue ich ihnen nicht zu. Mehr Zeit war aber nicht bis zu unserer Abreise. Den Vorschlag, einen Rucksack für meine Begleiterin zu verwenden, habe ich nach einem kurzen Blick in ihre funkelnden eisblauen Augen kurzentschlossen verworfen (wie war das, kannst du nicht siegen, verbünde dich?). Not macht erfinderisch, deshalb gibt es hier exklusiv für Interessierte die Umbauanleitung eines Magnettankrucksackes von Oxford für die Aprilia Tuono Fighter:

Highspeedsicherung

Man nehme einen Oxford-Sports-Magnettankrucksack und besorge zum bereits vorhandenen Trageriemen (wer trägt eigentlich seinen vollen Magnettankrucksack öfters als einmal und nie wieder in der Gegend herum?) einen zweiten gleicher Länge. Der Gurt ist auf die kürzest mögliche Einstellung zu bringen. Sogleich schlinge man auf der Unterseite des Tankes je einen Gurt pro Seite um den Gummipuffer herum, der den Tank am Rahmen abstützt. Nun kann man die Kunststoffkarabiner an den Halteschlaufen einhängen. Das war's!

Der Umbau war echt gut und highspeedtauglich (zumindest bis 200 km/h, getestet auf der SS 2 bei Monteroni südlich von Siena). Allerdings musste jetzt noch das Problem der Rucksacksicherung durch die negative Beschleunigung der Tuono, die nicht minder radikal wie die positive ist, in den Griff zu kriegen sein. Sonst endet ein hartes Bremsmanöver mit einschlagendem Tankrucksack eventuell mit kurzfristigem Lenkverlust und langfristigen Liebesentzug der besseren Hälfte.

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Aprilia Tuono Fighter – im Test

- special features -

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