Formel 1: News | 20.10.2003
Wir sind jetzt schon schneller wie Ferrari
Geht's nach Ralf Schumacher, so ist Williams-BMW den Ferraris bereits jetzt überlegen, für 2004 sagt Ralf seinem Bruder Michael den Kampf an.
Nach einer Saison mit gemischten Gefühlen landete der zweifache Saisonsieger Ralf Schumacher letztlich auf dem fünften Rang in der Fahrerwertung – und dies obwohl er zeitweise sogar als Geheimfavorit auf den WM-Titel gehandelt wurde.
Doch trotz des Achterbahnverlaufs des Jahres 2003 sitzt der Frust beim jüngeren der beiden Schumacher Brüder nicht ganz so tief, auch wenn bei ihm „ab Silverstone so ziemlich alles schief gelaufen ist: Dort ist ein Teil vom Auto weggebrochen, dann der Startunfall in Hockenheim, der Test-Crash in Monza, der Ausrutscher in Indianapolis, der Regen im Qualifying von Suzuka - mit fünf Punkten aus den letzten sechs Rennen kann man halt nicht Weltmeister werden.
Auch nicht bei den Konstrukteuren. Aber das hat auch was Gutes: So sind wenigstens die Ziele für die nächste Saison wieder klar definiert!“
Trotzdem sagte Ralf vor einigen Tagen klipp und klar, dass es „noch nie so einfach gewesen sei Weltmeister zu werden“ wie in dieser Saison. Was hält er nun von dieser Aussage?
„Bisher hieß es immer, die anderen Teams hätten gegen Ferrari nur dann eine Chance, wenn sie sich am Ende eines Jahres halbwegs auf dem gleichen Level bewegen würden. Ich behaupte, dass wir jetzt schon besser sind als Ferrari, die Vorzeichen für 2004 stehen also nicht schlecht.“
Und was bedeutet dies für seinen Bruder Michael Schumacher, mit dem er sich in Suzuka noch ein hartes Duell lieferte? „Ich weiß nicht wie oft ich schon gesagt habe, dass ich überholen werde, wenn ich die Möglichkeit dazu sehe. Und da ist es mir auch egal, ob das mein Bruder ist oder ein anderer Fahrer,“ verriet Ralf im Gespräch mit "sport1".
„Michael wird aber in Zukunft damit rechnen müssen, dass ich ihm gegenüber genauso kompromisslos auftreten werde, wie er es jetzt zum Beispiel in Suzuka auf der Start und Ziel-Geraden mir gegenüber wieder gemacht hat.“
Und welches Auftreten erwartet Ralf vom amtierenden Vizeweltmeister Kimi Räikkönen in der nächsten Saison? „Ich muss zugeben, dass mich Kimi Räikkönen und sein Auto am Ende eines Besseren belehrt haben: Ich hätte nie gedacht, dass sie bis zum Schluss konkurrenzfähig bleiben werden, auch wenn das natürlich nicht mehr das Vorjahresauto sondern eine Weiterentwicklung war. Räikkönen wird 2004 auf jeden Fall ein genauso ernstzunehmender Gegner sein.“
Doch auch sein eigenes Team wird für Ferrari und McLaren ein noch härterer Konkurrent sein, wobei Ralf schon in dieser Saison eine unglaubliche Entwicklung seit Saisonbeginn loben muss: „Zuerst möchte ich einmal sagen, dass die Entwicklung zum Siegerauto, die unser Team geschafft hat, wohl einmalig in der Formel 1 ist, weil sie innerhalb einer halben Saison vollzogen wurde,“ lobt der Kerpener seine weiß-blaue Truppe.
„Damit ist auch die Basis für das nächste Jahr geschaffen, und Sie können sicher sein, dass sowohl BMW als auch Williams und Michelin ihren jeweiligen Part so weiter entwickeln werden, dass wir konkurrenzfähig bleiben...“