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Achim Mörtl und seine neue Herausforderung

Von vier auf zwei Räder, vom Asphalt auf Wüstensand. Mit einer KTM startet er unter anderem im Cross Country Weltcup.

1993 hat Achim Mörtl mit seiner Karriere im Rallyesport begonnen. Eine Karriere mit vielen Höhepunkten, aber auch mit einigen Rückschlägen. 1996 wurde der Kärntner Staatsmeister in der seriennahen Gruppe N, 1999 wiederholte er den Titelgewinn in der Gruppe A.

Es folgte schrittweise der Umstieg in die Rallye-WM, mit zum Teil beachtlichen Resultaten. Im Vorjahr gelang ihm der Sprung in ein Werksauto, mit dem Subaru Impreza WRC war Mörtl aber nicht vom Glück verfolgt, das Ende der Geschichte ist wohl jedem bekannt.

Für heuer hat sich Achim Mörtl eine völlig neue Herausforderung gesucht. Statt auf ligurischen Asphaltstraßen oder auf griechischem Schotter wird der 32-Jährige im Jahr 2003 hauptsächlich zwischen den Dünen der Sahara zu finden sein.

Achim Mörtl startet bei Läufen zum FIA World Cup for Cross Country Rallies und bei ausgesuchten Raids-Veranstaltungen in Europa.

Dabei startet Achim – zumindest bei den ersten Rallyes – nicht auf vier, sondern auf zwei Rädern. Mit einer Werks-Replica der KTM 660 Rallye.

Insgesamt sind fünf Einsätze beim Weltcup geplant. Und der Auftakt zu den Wüsten-Abenteuern steht unmittelbar vor der Tür: Bereits bei der Tunesien-Rallye am kommenden Wochenende (4. bis 13. April) wird Mörtl am Start sein.

Die Ziele? „Wir werden sicher mit sehr, sehr viel Demut in diese Aufgabe gehen. Nach den ersten Erfahrungen, die ich in den letzten Wochen und Monaten bei Tests in Tunesien sammeln konnte, weiß ich, was auf mich wartet. Abwarten, lernen, üben. Mehr ist da nicht drinnen. Es geht mir weniger um Platzierungen. Wichtiger ist, heil ins Ziel zu kommen“, zeigt sich Mörtl ziemlich vorsichtig.

Der Einsatz mit der KTM dient in erster Linie dazu, so viel Erfahrung wie möglich zu machen. Mörtl will aber nur vorübergehend ins Zweiradlager wechseln. „Wir planen, 2004 wieder auf vier Rädern unterwegs zu sein.“

Abenteuer Wüste

In den vergangenen Jahren hat sich Achim Mörtl fast nur auf das Fahren konzentrieren müssen. Für seine Einsätze in Rallye-ÖM oder WM standen ihm viele helfende Hände zur Seite. Jetzt ist Mörtl praktisch auf sich allein gestellt.

Wirklich allein! Nur ein Freund, Herbert Maier, bringt das Einsatz-Gerät an den Start. Dann hockt sich Mörtl drauf und fährt los. So einfach, aber deshalb auch so schwierig. „Es stimmt, ich bin praktisch alleine unterwegs. Von KTM gibt es zwar in jedem Etappenziel ein Service für Amateurfahrer. Nur schrauben muss man dort schon selbst. Bekommt von Technikern nur Tipps.“

Die langen Sonderprüfungen, zwischen 300 und 400 Kilometer, werden in der Früh gestartet. Mit GPS-Unterstützung und einem Roadbook fährt man einfach los. Sucht sich den Weg selbst. „Freilich habe ich ein kleines Ersatzteilpaket mit, viel Kabelbinder, Metall-Klebeband, nur so viel, um das Nötigste reparieren zu können, um das Motorrad in Schwung zu halten.“

Den richtigen Weg zu verlieren, kann viel Zeit kosten. Es kann passieren, dass man erst in der Nacht ins Etappenziel kommt, dann stehen noch Reparaturen an. „Ich denke schon, dass man ein gewisses Schlafdefizit hat“, so Mörtl, „dass man schon müde am nächsten Tag starten muss.“

Die große Gefahr ist ein schwerer Sturz. Denn man ist auch dann alleine, wenn das Motorrad völlig verbogen ist, oder wenn man sich verletzt. „Als Rettungsreifen dient lediglich ein Knopf am Motorrad, der einen Funk-Notruf aussendet. Dann ist aber auch relativ schnell ein Rettungshubschrauber zur Stelle. „Was man halt in der Wüste unter relativ schnell versteht“, so Mörtl.

Die ersten Erfahrungen konnte Achim Mörtl bei der Oasis-Rallye vor wenigen Wochen in Tunesien sammeln. Die Oasis-Rallye wird von KTM für reine Amateure veranstaltet. Wird aber wie eine richtige Rallye gefahren. „Ich habe dort gewonnen, aber wohl nur, weil ich mich nie verfahren habe“, erzählt Mörtl.

Mit dem Sand hat Mörtl aber schon bei der Oasis-Rallye Bekanntschaft gemacht: „Wenn du dich mit dem Vorderrad in einer Düne eingräbst, ist das so, als ob du in einen Fahrradständer fährst. Nur dein Körper bewegt sich noch mit 40 bis 50 km/h weiter.“

Das Gefährlichste sind aber nicht die Dünen-Abschnitte, sondern die langen und breiten Pisten. „Da geht es oft kilometerlang geradeaus. Man hockt auf dem Motorrad und fährt mit 170 Sachen dahin. Links und rechts nur Steine und Steinbrocken. Der Horizont verschwimmt mit der Fahrbahn. Und irgendwo wartet ein Loch...…“

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