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Das Debüt-Jahr des Christian Klien

Der große motorline.cc-Saisonrückblick, Teil 1: Die Debüt-Saison unseres Raubkatzenbändigers Christian Klien, Rennen für Rennen.

Michael Noir Trawniczek

Das war sie also – die erste Formel 1-Saison des 21jährigen Vorarlbergers Christian Klien. Die Voraussetzungen waren von Beginn an schwierig. Die Jaguar-Raubkatze hatte im Jahr zuvor Antonio Pizzonia zur Saisonmitte brutal abgeworfen – der „Jungle Boy“ verblasste neben dem australischen Superstar Mark Webber. Und auch Justin Wilson erging es nicht viel besser....

Hinzu kam die bekannte Budgetknappheit bei Jaguar-Cosworth. Zudem musste Klien einen Großteil der Strecken erst einmal lernen, was durch den Rundengeiz aufgrund der Motoren-Haltbarkeitsregel nicht unbedingt erleichtert wurde. Man kann also durchaus von erschwerten Bedingungen sprechen.

Alles in allem hat sich Christian Klien wacker geschlagen. Er hat 14 der 18 Rennen beenden können, hat einige Male auch Mark Webber geschlagen. Und auch im Zweikampf hat sich Klien immer wieder bewährt. In Monza stürmte er am Start von Startplatz 14 auf Rang 9 vor. Und er hat drei wichtige WM-Punkte an Land geholt, im Vergleich dazu hat Superstar Webber auch nur 7 WM-Zähler erobern können.

2004 war sein Lehrjahr in der Formel 1. Jetzt bleibt Christian Klien nichts anderes übrig, als zu hoffen. Jaguar wurde zugesperrt, es wird darauf ankommen, ob und wer den Stall übernehmen wird.

Die Debütsaison des Christian Klien im Rückspiegel:

Melbourne: Startplatz: 19 / Rennen: 11.

Ein Hydraulikverlust in seiner ersten Qualifying-Runde, Klien wird von der Strecke katapultiert und muss sein Debütrennen vom 19. Startplatz aus beginnen. Im Rennen fährt er konservativ, hält sich am Start aus dem Gemetzel raus und beendet das Rennen auf einem soliden 11. Platz.

Malaysia: Startplatz: 13 / Rennen: 10.

Während Mark Webber seine Raubkatze in die erste Reihe stellt, freut sich Klien über seinen 13. Startplatz. Im Rennen ereilt Webber das große Pech (mieser Start, Plattfuß und Drive Through-Strafe), er fällt nach einem Dreher aus. Klien sieht abermals die Zielflagge, auf Platz 10.

Bahrain: Startplatz: 12 / Rennen: 14.

Klien kann im Qualifying erstmals seinen Teamkollegen schlagen. Im Rennen holt Webber den ersten WM-Punkt, Klien kämpft mit Raikkonen, dreht sich, kann aber weiterfahren und das Rennen auf Platz 14 beenden.

San Marino: Startplatz: 14 / Rennen: 14.

Klien wird sowohl im Qualifying als auch im Rennen 14. Auch Webber kommt über Platz 13 nicht hinaus.

Spanien: Startplatz: 16 / Rennen: out

Nur der 16. Startplatz, im Rennen fällt Klien erstmals nach vier Zielankünften aus, Webber holt Platz 12.

Monaco: Startplatz: 14 / Rennen: out

Christian qualifiziert sich beim Klassiker-Grand Prix für den 14. Startplatz, im Rennen jedoch kracht er nach einer Startkollision mit Heidfeld in die Leitplanken, ein in der Schnauze des Jaguars eingebauter Diamant geht bei dem Crash angeblich verloren

Europa: Startplatz: 12 / Rennen: 12.

Auf dem Nürburgring wird Webber eine Strafsekunde aufgebrummt, weshalb Klien in der Startaufstellung wieder vor seinem Stallkollegen steht. Im Rennen wird Klien 12.

Kanada: Startplatz: 10 / Rennen: 9.

In Kanada schafft Klien im Qualifying sein erstes Top 10-Resultat, steht abermals vor Webber am Grid. Nach den Disqualifikationen von vier Teilnehmern wird Klien im Rennen als Neunter gewertet und versäumt somit knapp seine ersten WM-Punkte.

USA: Startplatz: 13 / Rennen: out

Klien startet vom 13. Platz aus ins Rennen, doch in Kurve 1 verzögert Da Matta plötzlich und unverhofft, Klien kracht in das Heck des Toyota, sein Rennen ist beendet. Doppelausfall bei den Raubkatzen.

Frankreich: Startplatz: 13 / Rennen: 11.

Und auch in Magny Cours steht der Hohenemser auf Startplatz 13. Nach der Zielflagge spricht er vom „bislang besten Rennen“ – doch für Punkte ist es sich nicht ausgegangen, Platz 11 für Klien.

Großbritannien: Startplatz: 14 / Rennen: 14.

Im Qualifying hat Klien „zu hart gepusht“ – im Rennen wird Klien nach einem fehlerlosen Rennen 14., während Webber einen WM-Punkt an Land zieht.

Deutschland: Startplatz: 13 / Rennen: 10.

Wieder einmal der 13. Startplatz für Klien. Im Rennen beeindrucken die Raubkatzen – Webber wird Sechster, Klien Zehnter.

Ungarn: Startplatz: 14 / Rennen: 13.

Bei seinem „halben Heim-GP“ qualifiziert sich Klien als 14. Im Rennen liefert er eine fehlerlose Vorstellung, mehr als Platz 13 ist aber nicht drinnen, auch Mark Webber kann nicht zaubern, wird Zehnter.

Belgien: Startplatz: 13 / Rennen: 6.

Klien konnte in allen Trainingsläufen nur 32 Runden absolvieren, es wird wieder einmal der 13. Startplatz. Im chaotischen Rennen dann kann Klien endlich die ersehnten WM-Punkte holen – und zwar gleich drei, der Österreicher wird tadelloser Sechster. Der Höhepunkt des Jahres! Der Druck, noch keine Punkte geholt zu haben, verschwindet...

Italien: Startplatz: 14 / Rennen: 13.

In Monza startet Klien vom 14. Platz aus ins Rennen – und am Start zeigt er seine bislang beste Leistung – er stürmt auf Platz 9 vor! Danach arbeitet sich Klien kurzzeitig bis auf Platz 6 nach vor. Doch dann verliert er bei den Boxenstopps einige Plätze, eine Drive Through-Strafe wegen Pitlanespeeding kommt hinzu – Platz 13.

China: Startplatz: 15 / Rennen: out

Startplatz 15 für den Hohenemser. Im Rennen kollidiert er mit dem Ferrari von Michael Schumacher und fällt mit einem Aufhängungsschaden aus. Es ist der vierte Ausfall und auch der letzte. Bei 18 Rennen also nur viermal out – Respekt!

Japan: Startplatz: 14 / Rennen: 12.

In Suzuka lässt Webber im Not-Qualifying am Sonntag Vormittag mit Startplatz 3 aufhorchen, Klien nur auf Startplatz 14. Doch der Österreicher kam de facto nicht zum Trainieren, musste mehr oder weniger erst im Rennen die Strecke lernen, so gesehen ist Platz 12 eine respektable Leistung.

Brasilien: Startplatz: 15 / Rennen: 14.

In seinem letzten Rennen dieser Saison wird Christian Klien mit viel Sprit ins Qualifying geschickt, stellt die Raubkatze auf Platz 15. Im Rennen dann kollidieren die beiden Jaguar, als Webber Klien überholen möchte. Klien nimmt die Schuld auf seine Kappe. Aber man könnte auch sagen, er hat damit gezeigt: Ich wehre mich, ich fahre nicht einfach zur Seite...

Die Saison 2004 der beiden Jaguar-Piloten auf einen Blick:

Grand Prix
Startplatz Webber
Startplatz Klien
Rennen Webber
Rennen Klien
Australien
 6
 19
 out
11.
Malaysia
 2
 13
  out
10.
Bahrain 
 14
12
 8.
14.
San Marino
 8
 14
  13.
14.
Spanien 
 9
 16
  12.
out
Monaco
11
 14 
  out
out
Europa
 14
 12
  7.
12.
Kanada 
 14
10
  out
9.
USA
 10
 13
  out
out 
Frankreich
12
 13
 9.
11.
Großbritannien
 9
 14
  8.
14.
Deutschland
12
 13 
  6.
10.
Ungarn 
 11
 14
  10.
13.
Belgien 
 7
 13
  out
6.
 Italien
12 
 14
  9.
13.
 China
 11
15
  10.
out
 Japan 
3
 14
  out
12.
Brasilien
 11
15
  out
14.

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