Rechbergrennen 2004 | 26.04.2004
Triumphaler Heimsieg
Vor einer Rekord-Zuschauerkulisse gab es durch Hermann Waldy nach Jahren endlich wieder einen „Heimsieg“ am Rechberg.
Manfred Wolf
So unbeständig sich das Wetter noch während des Trainings am Samstag präsentierte, so angenehm war es letztendlich am Sonntag. Die Temperaturen waren zwar recht frisch, dennoch schien die meiste Zeit die Sonne – ideale Bedingungen für die 20.000 Zuseher, die damit für eine Rekord-Kulisse sorgten.
Knapp 170 Piloten nahmen das Rennen auf den Rechberg in Angriff und wie jedes Jahr wurde es zu einem gelungenen Spektakel und einer tollen Mischung aus Oldies, Touren- und Formel-Rennwagen.
Nach den beiden Wertungsläufen stand am späten Sonntagnachmittag dann auch der Sieger fest: Der Kärntner „Renn-Opa“ Hermann Waldy fuhr mit seinem Reynard Gesamtbestzeit. Nach vier erfolglosen Versuchen in Folge blieb der 56jährige letzendlich beim fünften Anlauf erfolgreich.
Er konnte seinen härtesten Konkurrenten, den Slowaken Jaroslav Krajci auf einem Lola, um 2,434 Sekunden hinter sich lassen. Der dritte Rang ging an den italienischen Sportwagenpiloten Giulio Regosa (Osella, + 8,609).
Mit einer Zeit von 2.02,398 im zweiten Durchgang blieb er nur knapp 3 Sekunden über dem aktuellen Streckenrekord, der im Jahre 2002 von Josef Neuhauser in seinem Minardi-F1-Boliden aufgestellt wurde.
Leider nicht am Start war Vorjahressieger und Bergspezialist Laszlo Szasz. Der Ungar war mit seinem Reynard-Zytec zwar in die Steiermark gekommen, musste aber trotzdem zuschauen. Grund dafür war ein neuer Motor, der kurz vor dem Rechbergrennen eingebaut wurde und seinen Dienst mit massiven Zündungsproblemen verweigerte.
Ein prominenter Name, der ebenfalls nicht auf der Starterliste zu finden war, war Bruno Ianiello. Der Schweizer, regelmäßiger Gast auf dem Rechberg, ließ sein 1.000 PS-Geschoß im heurigen Jahr nicht von der Leine.
Dennoch war die Tourenwagen-Klasse unheimlich attraktiv und bot eine extrem spannende Entscheidung. Hans-Peter Laber (Ford Escort Cosworth) war schlussendlich erfolgreich und sicherte sich den Sieg vor seinem Erzrivalen Felix Pailer (Lancia Delta Integrale) und Dieter Höller (Ford Escort Cosworth).
„Außer Konkurrenz“ und dennoch unheimlich schnell war einmal mehr Publikums-Liebling Georg Plasa. Der bayerische BMW-Pilot fuhr die absolut schnellste Tourenwagen-Zeit (2.12,205) und belegte den neunten Gesamtrang.
Pechvögel gab es im Verlauf des Wochenendes einige, neben kalt verformtem Blech – vor allem und traditionell in der „Lackner Raid“ – gab auch des Öfteren die Technik den Geist auf. Einmal mehr auf dem Rechberg vom Pech verfolgt war Andy Marko, der – wie im letzten Jahr – einen Motorschaden zu beklagen hatte.
Und auch für Bergrenn-Urgestein Günther Gabat war der zweite Lauf vorzeitig vorbei, sein neu aufgebauter Ford Escort Cosworth rollte im Schlussteil der Strecke aus, als das Getriebe der enormen Motorleistung von über 700 PS nicht mehr gewachsen war.
Endergebnis 32. int. Rechberg-Rennen:
1. Hermann Waldy (AUT), Reynard 4:07,014
2. Jaroslav Krajci (SVK), Lola + 2,434
3. Giulio Regosa (ITA), Osella + 8,609
4.. Fausto Bormolini (ITA), Osella + 11,651
5. Omar Magliona (ITA), Osella + 12,491
6. Andrea de Biasi (ITA), Osella + 15,482
7. Ottokar Kramsky (CZ), Osella + 17,341
8. Milan Svoboda (CZ), Reynard + 19,109
9. Georg Plasa (D), BMW + 19,509
10. Fausto d’Alpaos (ITA), Osella + 19,565
Endergebnis Tourenwagenklasse:
1. Hans-Peter Laber (Ford Escort Cosworth) 4:34,167
2. Felix Pailer (Lancia Delta Integrale) + 2,256
3. Dieter Höller (Ford Escort Cosworth) + 8,357