Ford Racing Rookie 2005 | 18.10.2005
Rene Hofstätter folgt Patrick Winter nach
Während am Wochenende mit Rene Hofstätter der Ford-Racing-Rookie 2005 erkoren wurde, zieht Vorgänger Patrick Winter Bilanz über die erste Saison.
Die österreichische Motorsportszene ist um ein Riesentalent reicher: Rene Hofstätter (18) konnte am vergangenen Wochenende mit einer beeindruckenden Leistung den Racing Rookie 2005 für sich entscheiden und sich damit ein Ford-Rallye-Werkscockpit in der Ford Fiesta Sporting Trophy für die Saison 2006 sichern.
Der Racing Rookie ist die größte Motorsport-Talentesuche Österreichs, durchgeführt von den Partnern auto revue, Castrol, ÖAMTC und der Ford Motor Company.
Es war ein Finaltag, der an Spannung nicht zu überbieten hätte sein können. 34 junge Mädels und Burschen trafen sich gestern im ÖAMTC-Fahrsicherheitszentrum Melk zur Entscheidung im Racing Rookie 2005 und das Niveau der jungen Racer war beeindruckend hoch. Kein Wunder, mussten sie sich doch in den Vorausscheidungen gegen rund 700 Teilnehmer durchsetzen. Und nur einer konnte gewinnen.
Ein sehr selektiver Parcours auf einer rutschigen Piste brachte die erste Vorentscheidung, nur 8 von 34 Rookie-Anwärtern durften danach in den 150 PS starken Ford Fiesta Cup-Autos Platz nehmen. Schließlich standen nach zwei weiteren Ausscheidungsrunden 2 Finalisten Rad an Rad vor der Startampel: Jakob Hürner und Rene Hofstätter.
Der Titel Racing Rookie 2005 und damit auch das Ford-Werkscockpit für 2006 gingen an Rene Hoftätter aus Herzogsdorf im Mühlviertel. Der sympathische junge HTL-Schüler konnte sich durch einen Sieg im ersten Finallauf und eine taktisch kluge Fahrt im zweiten den Gesamtsieg holen.
Diese Leistung ist umso beeindruckender, als Rene bisher noch keinerlei Erfahrung im Motorsport gemacht hat. Doch das wird sich ändern, denn in seinem ersten Interview zeigte sich Rene fest entschlossen, diese einmalige Chance für eine Motorsport-Karriere auch mit vollem Einsatz zu nutzen.
Der Hauptpreis für den Rookie: Ein Rallye-Cockpit in der Fiesta Sporting Trophy
Im nächsten Jahr wird Rene Hofstätter einen Ford Fiesta in der gleichnamigen Sporting Trophy pilotieren. Mit diesem Markenpokal will die Ford Motor Company Austria, mit Unterstützung von Castrol Austria, jungen Motorsporttalenten die Möglichkeit für leistbaren Motorsport bieten. Wer also nicht das Glück hatte Racing Rookie 2005 zu werden, kann im nächsten Jahr trotzdem an der Fiesta Sporting Trophy teilnehmen.
„Die internationale Ford Fiesta Sporting Trophy ist für uns das Dach, unter dem wir in Österreich mit einem sehr kostengünstigen und zuverlässigen Auto die Möglichkeit für leistbaren Motorsport bieten wollen. Wir bieten unseren Rallye-Fiesta ST für 19.990 Euro an, da ist bereits alles fixfertig eingebaut, man braucht nur noch zu tanken und ist startklar" erläutert Fritz Schmutzhart, Generaldirektor von Ford Austria. "Um es für Fahrer und Sponsoren attraktiver zu gestalten, werden wir die Ford Fiesta Sporting Trophy auf mindestens zwei Jahre ausschreiben."
Fiesta Sporting Trophy: Preisgeld und ein Auto zu gewinnen
Um den Fahrern die Teilnahme an der Ford Fiesta Sporting Trophy besonders schmackhaft zu machen, wird es einen Ford Fiesta ST für ein ganzes Jahr als Hauptpreis geben. Aber auch Preisgeld kann man gewinnen: 500 Euro für den ersten Platz, 300 Euro für den zweiten und 100 Euro für den dritten Rang.
Und schon das Startgeld ist ein Gewinn für sich, denn um 990 Euro kann man an allen 8 Läufen teilnehmen, vorausgesetzt die Anmeldung erfolgt bis zum 30.11.2005. Nachnennungen sind bis 1.2. 2006 möglich, das Startgeld beträgt dann allerdings 1.990 Euro.
Als Extrazuckerl bietet Ford dem Fahrer und Beifahrer jedes Teams die Möglichkeit, ein Trainingsfahrzeug zum Sonderrabatt von 20 Prozent zu erwerben.
Und so funktioniert die Anmeldung
Interessierte können direkt bei Ford Austria alle Unterlagen anfordern:
Ford Motor Company Austria
Frau Christa Zieserl
Tel.: 0662/65 81-261
Für alle technischen Fragen zur Ford Fiesta Sporting Trophy steht direkt der technische Experte zur Verfügung:
Autohaus Lampelmaier
Herr Max Lampelmaier
Tel.: 06217/52210
Teilnahmeberechtigt sind alle Besitzer einer Automobillizenz der OSK oder anderer FIA Motorsport-Organisationen. Um im Cup gewertet zu werden müssen mindestens 5 Läufe aus dem Cup absolviert werden, es gibt keine Streichresultate. Punkte werden wie in der Formel 1 vergeben, d.h. beim ersten Platz beginnend 10-8-6-5-4-3-2-1.
Der Rennkalender 2006
Insgesamt wird es 8 Renneinsätze geben. So sieht der vorläufige Rennkalender 2006 aus (Termine offen, Änderungen vorbehalten):
Rallye:
Pirelli-Rallye
Bosch-Rallye
Castrol-Rallye
BPultimate-Rallye
ARBÖ-Rallye
Bergrennen:
Rechbergrennen
St. Agatha
Rundstrecke:
Castrol Saisonopening Melk
Ford Fiesta Sporting Trophy: das Auto
Der dreitürige Ford Fiesta wiegt in der Sporting Trophy-Ausführung rund 1.100 Kilogramm, der 2,0-Liter-Duratec-Motor leistet 110 kW (150 PS). Der Rallye-Fiesta verfügt über eine umfangreiche Sicherheitsausstattung mit eingeschweißtem Überrollkäfig (Heigo), GA-Sportschalensitze, Sechs-Punkt-Sicherheitsgurte, einen Ferodo Bremsenkit mit Stahlflexleitungen sowie ein eigens entwickeltes, höhenverstellbares Rallyefahrwerk von Bilstein.
Das rennfertige Auto kostet 19.990 Euro.
Patrick Winter: Positive Saisonbilanz trotz unglücklichem Finale
Die erste Motorsport-Saison des Racing-Rookies 2004 ist wie im Flug vergangen, Patrick Winter darf zufrieden sein, auch wenn es das unglückliche Final-Wochenende vielleicht anders aussehen lässt. Blickt man zurück, so hat der Schlierbacher mehrmals sein Talent unter Beweis gestellt, zuletzt wurde der Ford Fiesta ST Pilot unter seinem Wert geschlagen.„Vor Beginn der Saison hat man mir erzählt, dass die Leistungs-Dichte im Fiesta ST Cup immens hoch sei und ein Platz unter den Top-20 bei mehr als 35 Startern für einen Neuling bereits ein gutes Ergebnis wäre“, so der Youngster.
Doch Patrick Winter legte die Latte gleich beim ersten Rennen seines Lebens deutlich höher, mit Platz zehn hatte niemand gerechnet: „Das war wirklich toll, im zweiten Rennen habe ich es sogar auf Platz neun geschafft. Von da an wusste ich, dass mein Ziel zumindest die Top-Ten sind.“
Wenig später folgte dann ein Saisonhighlight, der Ritt auf der berühmt-berüchtigten Nordschleife des Nürburgrings ist besonders für einen Newcomer eine riesige Herausforderung, warten doch auf 25,359 Kilometern nicht weniger als 33 Links- und 40 Rechts-Kurven auf die Piloten.
Zu allem Überfluss regnete es im Rennen und dann ging auch noch die Servolenkung kaputt. Trotzdem wurde der Oberösterreicher Neunter: „Da war ich schon sehr stolz, denn bisher kannte ich die Nordschleife nur von der Playstation.“
In Hockenheim sollte es neuerlich regnen, Bedingungen wie der Ford-Pilot sie liebt. Aufgrund der Matura musste Winter das Qualifying auslassen und so am Ende des Feldes starten. An jenem Wochenende sollte er mehr Konkurrenten überholen als dies andere Fahrer während einer gesamten Saison tun.
Im ersten Rennen arbeitete sich Patrick auf Platz 19 nach vorne, im zweiten verpatzte er den Start. Dabei fiel er von 19 auf 33 zurück um sich im Verlauf des Rennens bis auf Rang 11 (!) nach vorne zu arbeiten.
Der Sachsenring sah Patrick dann auf dem guten sechsten Startplatz, nach einem Verbremser reichte es allerdings nur für Rang 18. Im zweiten Heat fuhr Patrick einmal mehr deutlich nach vorne und wurde schließlich noch Neunter.
Der nächste Schauplatz war Assen, dort sollte Patrick das beste Ergebnis der Saison einfahren. Nach einem starken Qualifying und Startplatz vier konnte Winter die Position halten und auch ins Ziel fahren.
Was zunächst nach einem vierten Rang aussah, wurde schließlich ein Zweiter, denn die beiden Erstplatzierten wurden wegen Überholens unter gelber Flagge disqualifiziert. „Der zweite Platz – noch dazu hinter meinem Teamkollegen und Landsmann Harald Proczyk – war schon toll. Leider wurde das Ergebnis erst nach der Siegerehrung korrigiert, ich bin daher um die Sekt-Dusche umgefallen, schade...“
Der Aufwärtstrend sollte auch auf der Kurzanbindung des Nürburgrings anhalten, mit Startplatz drei fuhr Patrick Winter das beste Qualifying der Saison. Am Start gab es dann ein Missverständnis um gelbe Flaggen, das etliche Positionen kostete, im Endeffekt wurde ein sechster Platz daraus.
Und nachdem die Top-Sechs vom Samstag am Sonntag in umgekehrter Reihenfolge starten, bedeute dies die erste Pole-Position für den jungen Ford-Piloten: „Das war ein turbulentes Rennen, zudem habe ich einen Fehler gemacht und bin mit einem anderen Piloten kollidiert, aber auch das gehört zum Motorsport. Letztlich hat es noch für Platz acht gereicht.“
Zu diesem Zeitpunkt hatte Patrick Winter noch beste Chancen auf den Sieg in der Junior-Wertung, bei den letzten beiden Rennwochenenden sollte dem Oberösterreicher aber das Pech auf den Fersen kleben. Zunächst ein Motorschaden auf dem Eurospeedway, einmal mehr musste der Rookie daher von hinten starten. Mit Platz 15 holte er im zweiten Rennen immerhin noch einen Punkt.
Beim Saisonfinale im Motopark Oschersleben wurde Patrick von Harald Proczyk berührt – der seinerseits abgedrängt wurde – die Folge war ein Überschlag ins Kiesbett. Ein Start zum zweiten Rennen war aufgrund eines leicht lädierten Überrollkäfigs nicht mehr möglich. Als schwacher Trost bleibt die Tatsache, dass Patrick vor seinem Überschlag die schnellste Rennrunde fuhr.
Trotz dieses deprimierenden Endes einer eigentlich sehr guten Saison lässt der Ford-Pilot den Kopf nicht hängen: „Seit dem dritten Rennwochenende in Hockenheim bin ich im Rennen regelmäßig die Rundenzeiten der Top-Drei gefahren, das gibt mir Selbstvertrauen. Natürlich wäre im Nachhinein betrachtet mehr drinnen gewesen, aber so ist eben Motorsport."
"Ich werde im kommenden Jahr alles daran setzen, vorne mitzufahren und bin zuversichtlich, dass das auch klappt. Ich möchte mich jedenfalls bei Ford Austria bedanken, dass man mir die Möglichkeit gegeben hat, am Ford Fiesta ST Cup teilzunehmen. Ganz speziell will ich auch meinem Fitness-Betreuer Hermann Jaksch danke sagen, er hat mich immer wieder in Top-Form gebracht.“
Endstand Ford Fiesta ST Cup nach 15 Rennen:
1. Ralf Martin 209 Punkte
2. Harald Proczyk 200
3. Carsten Seifert 180
…
15. Patrick Winter 64