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Nicht wirklich besinnlich

Im Rahmen der Essener Motorshow sprach der 23jährige Tiroler über seine Saison 2006, den DTM-Test und seine Zukunftsaussichten.

Drei wesentliche Ereignisse kennzeichneten Norbert Siedlers Sportjahr 2006: Der nachträglich überreichte Meisterpokal der Formel 3000, das missglückte Formel-Atlantic-Abenteuer in den USA und schließlich das erfolgreiche Saisonfinale auf der Langstrecke. Zuletzt hat sich der Tiroler mit einem DTM-Test für Mercedes in die Schlagzeilen gebracht.

Ein weiteres Kalenderjahr neigt sich schön langsam dem Ende zu, hoffentlich mit guten Zukunftsaussichten…
Ja, es sieht wirklich nicht schlecht aus und das Beste ist: Ich habe ein paar Möglichkeiten zur Auswahl, von denen ich vor drei Monaten nicht einmal geträumt hätte.

Du meinst damit wohl ein Angebot, das Dir angeblich aus der DTM vorliegen soll…
Nicht unbedingt. Die DTM wäre mehr oder weniger eine Art Zugabe, die eigentlich ein bisserl überraschend aufgetaucht ist. Auch, weil sich ein paar Sponsoren begonnen haben, für dieses Projekt zu interessieren. Man darf höchstens von einer Fifty-Fifty-Chance reden. Und wenn’s nicht klappt, geht die Welt auch nicht unter, denn die 24 Stunden von Le Mans sind ebenfalls ein großes Ziel von mir.

Hast Du beim Saisonfinale in Jarama eine neue große Liebe entdeckt?
Wahrscheinlich. Jedenfalls machen diese Langstreckenrennen sehr viel Spaß und auch die Zusammenarbeit mit zwei anderen Fahrern. Im Formelsport ist man viel mehr der Einzelgänger, der auch seinen Teamkollegen möglichst in Grund und Boden fahren will. Auf der Langstrecke muss man sich gegenseitig helfen, wenn man vorne sein möchte.

Peugeot und Audi kommen in der kommenden Saison neu in die Le Mans Serie mit faszinierenden Rennwagen und vermutlich mit einem starken Medieninteresse im Schlepptau. Wäre es der richtige Zeitpunkt, um in diese Meisterschaft einzusteigen?
Es ist noch nichts entschieden, aber die 24 Stunden von Le Mans werden im kommenden Jahr sicher der Hammer. Und dazu gibt’s ein paar neue interessante Rennstrecken. Man redet sogar von einem Finale in Interlagos.

Zurück zur DTM: Welche Eindrücke von der Serie und von diesen Autos hast Du beim Test in Estoril gesammelt?
Es sind tolle Autos, die sehr sensibel auf verschiedene Einstellungen reagieren, und ähnlich zu fahren sind wie ein Formel 3. Das war für mich zwar eine gewisse Umstellung, aber nicht das große Problem. Viel schwieriger war es für mich, mit diesem Bremsproblem fertig zu werden. Ich war zwar zwischendurch immer wieder mal schnell unterwegs, zeitweise sogar Schnellster, aber am Ende musste ich das letzte Outing sogar vorzeitig abbrechen, weil das Bremspedal so butterweich war. Schade, dass ich nicht mein Bestes zeigen konnte. Ansonsten war es aber eine tolle Erfahrung für mich.

Und wann wird die Entscheidung für die eine oder andere Rennserie fallen?
Das hängt eigentlich weniger von mir als von meinen Sponsoren ab. Wir werden noch einmal überprüfen, welche Finanzierung wir für welches Projekt hinbekommen können und dann eine gemeinsame Entscheidung treffen. Vielleicht gibt es diesmal schon vor Weihnachten eine Einigung.

Apropos Weihnachten. Wie verbringt Norbert Siedler die besinnliche Zeit in den derzeit noch grasgrünen Tiroler Bergen?
Im Moment geht’s noch nicht wirklich besinnlich zu. Bis Donnerstag bin ich auf der Motorshow in Essen, am Samstag bei Remus in der Steiermark und dann nächste Woche noch einmal in Italien. Hoffentlich kommt bis dahin der Winter, denn aufs Schifahren bei uns daheim in der Wildschönau freu ich mich schon lange...

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