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„Schade, dass meine Leistung ein bisserl untergeht“

Für Norbert Siedler und sein deutsches Team Kruse Motorsport brachte das Heimspiel in der Eifel leider nicht den gewünschten Erfolg...

Der Pescarolo Judd V8 mit der Startnummer 44 musste aufgrund eines Defekts an der Elektrik knapp eine Stunde vor der Zielflagge noch abgestellt werden. Am Rande des Rennwochenendes machte sich der 23jährige Wildschönauer ein paar Gedanken über die momentane Ausgangslage:

Nach dem zweiten Ausfall in Folge war die Stimmung bei Kruse Motorsport gestern verständlicherweise nicht allzu gut. Was ist schief gelaufen?
Es war ein Problem an der Zündung, da hat sich wohl die Sicherung verabschiedet, aber genaueres müssen wir zuerst noch analysieren.

Du warst auch im Qualifying „nur“ Siebenter. Nicht gerade berauschend für einen, der in der Formel 3000 in jedem zweiten Rennen von der Pole Position gestartet ist...
In unserer Klasse gibt es momentan einen Zytek und ein paar Lolas, die einfach um ein Hauseck schneller sind als wir, das muss man einfach so akzeptieren. Ich habe zwar im Rennen lange Zeit die schnellsten Runden gedreht, aber auf eine einzelne Runde sind wir sicher nicht ganz vorne dabei. Darum gehts im Langstreckensport allerdings auch gar nicht.

Um was dann sonst?
Darum, dass man nach sechs Stunden, oder in Le Mans nach 24 Stunden als Erster über die Ziellinie fährt. Dort waren sogar die GT2-Porsche schneller als unsere kleinen Prototypen, weil die viel zu viel Zeit an der Box verbracht haben. Es geht hier also rein um Standfestigkeit und Konstanz.

Frage: Le Mans Series heißt auch Teamsport. Wie kann man da als Einzelner überhaupt auf sich aufmerksam machen?
Es ist schon schade, dass meine Leistung im Moment ein bisserl untergeht, aber das ist eben auch eine Eigenheit dieser Langstreckenrennen. Mir gehts ja auch selbst so, dass ich nicht weiß, wer zum Beispiel im Werksteam von Peugeot einen besonders guten Job macht, und ob der Marc Gene schneller ist als der Pedro Lamy. Es ist einfach alles auf Teamwork ausgelegt.

Könntest Du es mit diesen Werksfahrern eigentlich aufnehmen?
Ganz ehrlich, ich wäre schwer enttäuscht, wenn ich es nicht könnte. Aber um das zu beweisen, bräuchte ich halt einmal einen Test, bei dem ich etwas zeigen kann.

Du hast mit ein paar Leuten noch eine Runden auf der alten Nordschleife gedreht und ihnen einen ordentlichen Schrecken eingejagt…
Das ist wirklich so ziemlich das Extremste, was es gibt, und deshalb bewundere ich auch einen Niki Lauda, der das damals noch mit einem Formel 1 hingekriegt hat. Bei einem der nächsten 24-Stunden-Rennen möchte ich unbedingt einmal dabei sein.

Nach der Sommerpause geht es für Dich und Kruse Motorsport erst im August wieder mit dem nächsten LMS-Lauf in Spa weiter. Wie wird man sich jetzt auf die zweite Saisonhälfte vorbereiten?
Ich glaube, wir haben im Prinzip eine gute Mannschaft, da hat Kruse Motorsport sicherlich alle Register gezogen und auch diesmal wieder zwei sehr gute Techniker aus der DTM mit dabei gehabt. Wir müssen jetzt einmal schauen, wie wir das Auto eventuell noch optimieren können. Noch wichtiger ist aber, dass wir beim nächsten Mal endlich wieder die Zielflagge sehen.

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