Formel 1: Launches 2007 | 26.01.2007
Fotos:Red Bull Racing/GEPA
Mit Spannung wurde das Einstandswerk von Adrian Newey bei RBR erwartet - in Barcelona wurde der neue RB-Renault RB3 vorgestellt.
Nach einigen spektakulären Präsentationen - an die der "Silberpfeile" wird man sich noch in Jahren erinnern - stellte heute ausgerechnet das Spaßteam Red Bull Racing das neue Auto in aller Stille und Bescheidenheit vor: Der RB3 wurde in Barcelona einfach für die Fotografen in die Boxengasse gerollt, um möglichst früh mit dem Testprogramm beginnen zu können.
Optisch ist der neue Racer das vielleicht schönste aller bisher enthüllten 2007er-Autos, was sicher auch daran liegt, dass gerade in der Aerodynamik die ästhetische Handschrift von Stardesigner Adrian Newey unverkennbar ist. Der Brite arbeitet ja seit einem Jahr für das österreichisch-britische Team, konzentrierte sich aber von Anfang an auf 2007, so dass der RB3 als erstes RBR-Chassis aus seiner Feder bezeichnet werden kann.
Parallelen zu Neweys "Silberpfeilen"
Die Veränderungen im Vergleich zum RB2 sind unübersehbar: Der Frontflügel ist in der Mitte stark gewölbt, ähnlich wie bei Neweys "Silberpfeilen", während die geschwungene Frontpartie ein bisschen an eine Geiernase erinnert. Die Seitenkästen sind dank des neuen Renault-Motors, der kühlungstechnisch recht genügsam ist, stark tailliert, das Heck ist schmal, die Motorhaube recht weit nach hinten gezogen, der Heckflügel in der Mitte leicht nach oben gewölbt.
Und was sagt der geistige Vater des Designs, früher ja lange Jahre bei McLaren-Mercedes tätig? "Ohne Frage erinnern einige Aspekte des RB3 an bisschen an McLaren und meine Arbeit, die ich dort gemacht habe", gab Newey offen zu. "In anderen Bereichen sieht man wiederum abgeleitete Lösungen dessen, was hier bei Red Bull schon Bestand hatte. Außerdem hatten wir natürlich auch viele komplett neue Ideen."
"Überraschenderweise", fuhr er fort, "hatte der Wechsel von V10- auf V8-Motoren keine fundamentalen Auswirkungen auf das Packaging der Autos. Was die aerodynamischen Regeln angeht, hatten wir vor der Saison 2005 die letzten gravierenden Änderungen. So gesehen ist dieses Auto eine Evolution einiger Ideen, die schon zuvor zu sehen waren, aber aggressiv zu einem Gesamtauto zusammengepackt, das hoffentlich viel Entwicklungspotenzial hat."
Technisch stellt für RBR der Wechsel von Ferrari- auf Renault-Motoren die größte Veränderung dar, in der Entwicklung wurde aber auch auf die neuen Einheitsreifen von Bridgestone Rücksicht genommen: "Wir mussten ein Auto designen, das mit den Bridgestone-Reifen, mit denen wir nicht vertraut sind, umgehen kann", so Newey. "Natürlich haben wir unsere Forschungen angestellt, aber wir haben das Auto auch flexibel designt, um dafür Spielraum zu haben."
Sportlich möchten David Coulthard und Mark Webber vor allem die enttäuschende Saison 2006 vergessen machen, in der RBR nicht an die starke Premiere von 2005 anknüpfen konnte. Erklärtes Ziel sind einige Podestplätze, regelmäßige WM-Punkte sowie eine Position unter den Top 5 der Konstrukteurs-WM - eine ehrgeizige Vorgabe, schließlich müssten dafür mindestens zwei große Werksteams geschlagen werden...
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