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Land-Gewinn im Nahen Osten

Spannendes Finale des Marathons am Dubai Autodrome - Sieg für Land Motorsport, Jetalliance Racing auf P6 - Pech für Lietz, Peter & Baron.

Creventic, Johannes.Gauglica@motorline.cc; Bilder: Creventic

Vieles anders in Dubai: der mittlerweile schon zum vierten Mal ausgetragene Marathon im Emirat war die erste Probe aufs Exempel für das neue Reglement der Nürburgring-Specials. Kurz gesagt bedeutet dies für die stärksten Autos 100 Kilo mehr Gewicht und einen kleineren Tank.

Autos wie z.B. die Porsche 997 GT3 RSR von Richard Lietz oder auch von Jetalliance Racing müssen jetzt 1.300 Kilo auf die Waage bringen und dürfen pro Stop nur mehr 90 statt 120 Liter tanken. Das spielt den „kleineren“ Autos, wie z.B. den diversen BMW-Specials oder den Cup-Fahrzeugen, in die Hände.

Drama bis zum Schluss

Dennoch: knapper hätte die Entscheidung kaum sein können. Nach 24 Stunden bei der vierten Auflage der 24H of Dubai auf dem Dubai Autodrome trennten den Sieger und den Zweitplatzierten nur 49,676 Sekunden.

Nach einer spannenden Schlussstunde des Rennens, in der die Führung nicht weniger als drei Mal wechselte, setzte sich der Porsche 997 GT3 Cup des deutschen Teams Land Motorsport mit den Fahrern Carsten Tilke, Gabriël Abergel, Niclas Kentenich und Andrzej Dzikevic durch.

Das Team verteidigte seinen ersten Platz nur ganz knapp vor dem stark auftrumpfenden BMW Z4 M Coupé von Al Faisal Racing, gefahren von Abdualziz Al Faisal, Paul Spooner, Claudia Hürtgen und Stian Sorlie.

Der dritte Platz ging an einen weiteren Porsche, das Auto des Besaplast-Racing-Teams mit Martin Tschornia, Franjo Kovac, dem Ex-DTM-Gesamtsieger Kurt Thiim und der Vater-und-Sohn-Paarung Roland und Sebastian Asch.

Alle Experten und Rennsportfans waren sich einig, dass die diesjährige, vierte Auflage der 24H of Dubai das bislang faszinierendste und spannendste Rennen war.

Erster Ausfall: Duller-BMW

Die Entscheidung im Kampf um den Sieg fiel erst ganz zum Schluss, nach 24 Stunden mit spannendem Rennsport auf dem 5,43 Kilometer langen Kurs im Dubai Autodrome, der modernen Motorsportanlage in den Vereinigten Arabischen Emiraten.


Rasch vorbei war das Rennen leider für das Auto Nr. 10 von Duller Motorsport, und somit für die kurz vor dem Rennen hinzugekommenen Fahrer Philipp Peter und Philipp Baron. Nach einem Motorschaden im Training hielt auch der Ersatzmotor im Rennen nur vier Runden lang.

Ein verwirrtes Steuergerät wurde als Schuldiger entlarvt, die Nr. 10 war der erste Ausfall des Rennens. Der zweite BMW des Teams aus Kärnten kam immerhin auf Platz 9 ins Ziel.

Lietz dominiert, aber...

Der Autorlando-Porsche, der mit Richard Lietz am Lenkrad von der Pole-Position aus startete, und das identische Land-Motorsport-Auto mit Marc Basseng am Lenkrad, konnten sich in den ersten Runden sofort vom drittplatzierten Al-Faisal-Racing-BMW Z4 absetzen, das von Claudia Hürtgen gefahren wurde.

Der erste Führungswechsel kam in Runde sieben, als Basseng Lietz überholte. Viele Sieganwärter hatten jedoch bereits in den ersten Stunden des Rennens Probleme.

Der Renault Mégane Trophy von Equipe Verschuur (Bernhard ten Brinke, Hoevert Vos, Harrie Koolen) und der Khaleji-Motorsport-Porsche (Cabell Fisher, Tarek Elgammel, Jason Yates, Karim Ojjeh, Karim Al Azhari) wurden schon in der dritten Runde in einer Kollision involviert.

Später verlor der Autorlando-Porsche etwa 45 Minuten an der Box, wo nach einer Kollision die Heckpartie des Autos repariert werden musste. Am Abend waren die Fahrer des Land-Motorsport-Porsche mit der Startnummer 41 (Hermann Tilke, Marc Basseng, Christian Land, Dirk Adorf) vorzeitig aus dem Rennen, nachdem das Auto Feuer gefangen hatte.

Code 60

Das führte auch zur dritten von insgesamt sechs Neutralisation im Rennen, mit einer Höchstgeschwindigkeit von 60 km/h für alle Fahrer. Diese sogenannte „Code-60“ ist ein besonderes Merkmal der 24H of Dubai und wurde von Teams und Fahrern mit Begeisterung angenommen, da auf dieser Weise die Abstände untereinander nicht beeinflusst werden.

Für mehrere Stunden während der Nacht tobte ein spannender Kampf zwischen dem Al-Faisal-Racing-BMW und dem ARC-Bratislava-Porsche (Miroslav Konopka, Jiri Janak, Mauro Casadei, Rudiger Klos).

Um ca. 5.00 Uhr setzte sich der BMW an die Spitze, teilweise dank des etwas besseren Spritverbrauchs, und blieb in den darauffolgenden Stunden vorne. Der ARC-Bratislava-Porsche und die Porsche der Teams Besaplast Racing Land Motorsport folgten dichtauf.

Slowakei gegen Saudiarabien

Später am Vormittag, als die Rennstecke wieder in strahendem Sonnenlicht gehüllt war, wurde der Kampf zwischen dem Al-Faisal-Racing-BMW und dem ARC-Bratislava-Porsche wieder intensiver. Eine Stunde und zehn Minuten vor Rennende kam der BMW mit einem Reifenschaden und beschädigter Karosserie hinten rechts an die Box, so dass der ARC-Bratislava-Porsche die Führung übernehmen konnte.

Das Team behielt eine Zeitlang die Führung und schien bereits auf dem Weg zum Sieg, besonders nachdem das BMW-Team eine Runde aberkannt wurde als Strafe für das Abkürzen der Strecke. Das war notwendig, um nach dem Reifenschaden rechtzeitig die Box erreichen zu können.

Land-Gewinn

Nur 42 Minuten vor Schluss fuhr der Porsche jedoch an die Box für einen weiteren Tankstopp, kam aber kurz darauf mit Aufhängungsproblemen wieder an die Box, wo wertvolle Zeit verloren wurde. Das Team fiel auf Rang vier zurück.

Zu dem Zeitpunkt führte der Land-Motorsport-Porsche mit Niclas Kentenich am Lenkrad das Rennen an, aber der junge Deutsche wurde von Claudia Hürtgen im Al-Faisal-Racing-BMW gewaltig unter Druck gesetzt. Die deutsche BMW-Amazone umrundete den Kurs bis zu zwölf Sekunden pro Runde schneller als der Porsche-Fahrer.

Letztendlich fuhr Kentenich für das Land-Motorsport-Porsche-Team doch den Sieg nach Hause und sah nur 49,676 Sekunden vor dem BMW die Zielflagge. Der Besaplast-Racing-Porsche kam auf Platz drei ins Ziel, obwohl Fahrer Sebastian Asch in seinem letzten Turn mit massiven Bremsproblemen zu kämpfen hatte.

Für Jetalliance Racing aus Niederösterreich mit dem Porsche 997 FT3 schaute am Schluss ein guter 6. Platz heraus.

Stimmen:

Niclas Kentenich (1. Platz, Land Motorsport Porsche): „Das war recht eng, da ich in den letzten Runden sehr mit meinem Sprit haushalten musste und ich auch Problem emit den Bremsen hatte. Claudia setzte mich sehr unter Druck, aber zum Glück konnte ich den Sieg nach Hause fahren. Es ist ein ganz besonderes Gefühl, dieses Rennen gewonnen zu haben. Es ist mir noch nicht so recht bewusst, aber das wird wohl noch kommen.“

Claudia Hürtgen (2. Platz, Al Faisal Racing BMW): „Schade. Das hätte mein erster Gesamtsieg bei einem 24-Stunden-Rennensein können und ich wollte dieses Ergebnis sehr gerne, aber es hätte nicht sollen sein. Ich wusste, dass der Land-Motorsport-Porsche Probleme hatte, also habe ich so viel wie möglich gepusht, aber leider war das Rennen einige Minten zu kurz.“

Sebastian Asch (3. Platz, Besaplast Racing Team Porsche): In der Schlussphase hatte ich schwere Bremsproblemen und ich habe mich sogar einmal gedreht. Ich musste ganz vorsichtig fahren, um unser Auto ins Ziel zu bringen, aber ich bin froh, dass wir es geschafft haben. Dieses Rennen mit dem Team hat sehr viel Spaß gemacht, ich habe es richtig genossen!“

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