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ALMS: 12h Sebring

Zeit der Veränderung

GT1-Klasse klinisch tot, GT2 im Aufschwung: Comeback von BMW, Stuck & Stuck im Porsche, und Richard Lietz mit echten Siegchancen.

Nur 28 Autos sind insgesamt für das erste Rennen der American Le Mans Series gemeldet, darunter einige Gäste, die nicht die volle Saison fahren werden. Das lässt für die weitere US-Saison nichts Gutes erwarten.

Auch bei den GT haben sich einige Autos nur für dieses Rennen eingestellt. Demgegenüber passt auch die Qualität des GT2-Feldes, wo insgesamt acht Marken um den Sieg raufen werden. Von vornherein alles entschieden ist hingegen die Klasse GT1.

Am Weg zum Autofriedhof: C6.R

Warum tut GM sich das eigentlich an? Seit Jahren gibt das Werksteam von Corvette in der GT1-Klasse der ALMS die Einzelkämpfer – mit dem vielleicht besten Auto und besten Team. Nur noch zwei Rennen will man diese Solovorstellung weiterführen: nach den 24 Stunden von Le Mans ist mit der Corvette C6.R Schluss.

Dann ist der Umstieg in die Klasse GT2 geplant, wo jetzt die Musik spielt und die 2010 zur Top-GT-Liga aufsteigen soll. Ein Umstieg mit Fragezeichen, denn wenn bei GM die Lichter ausgehen, ist es auch mit Corvette Racing vorbei.

Hoffen wir das Beste und freuen wir uns über einen der letzten Auftritte der V8-Donnerbolzen. Neu im Team sind Antonio Garcia aus Spanien und der Schweizer Marcel Fässler.

GT2: BMW steigt ein

Im Rampenlicht der GT2-Klasse steht die Rückkehr von BMW nach einer Abwesenheit von fünf Jahren.

Schon Ende 2001 zog das Werk den BMW M3 GTR der Baureihe E46 nach Unstimmigkeiten über Homologation und Handicap-Regeln zurück. Bis 2003 fuhren privat eingesetzte Exemplare mit.

Jetzt ist der neue M3 startklar, zunächst einmal für Amerika. Vor allem die amerikanische BMW-Kundschaft soll das neue Auto primär begeistern. Ob es auch zu einem Einsatz in Europa kommen wird, steht noch nicht fest.

Das Rahal Letterman Racing Team, im Vorjahr noch Werksteam für Acura in der LMP2-Klasse, übernimmt den Werkseinsatz. Fahrerisch liest sich die Nennliste wie ein BMW-Revival der 1990er: Bill auberlen und Dirk Müller sind sozusagen Veteranen des damaligen GT2-Programmes.

Auch Joey Hand hat seine Karriere mit BMW-Förderung begonnen, und Tommy Milner ist der Sohn des damaligen BMW-Teamchefs Tom Milner.

Dessen Team PTG ist ebenfalls noch dabei, allerdings mit einem schon angegrauten Panoz Esperante. In Podest-Nähe wird dieses Auto wohl nur zufällig kommen.

Weitere Außenseiter umfassen Einzelstücke vom Typ Dodge Viper, Corvette C6 (privat konstruiert und eingesetzt) und Ford GT.

Klassiker: Porsche gegen Ferrari

Zurück zur Spitze: BMW ist also die große Unbekannte in der Sebring-Gleichung; die alten Rivalen im GT-Feld heißen Porsche und Ferrari.

Leider ist Patrick Friesacher heuer nicht mehr im Ferrari 430 von Risi Competizione mit dabei, die Italo-Amerikaner stellen zwei Fahrzeuge für Jaime Melo/Pierre Kaffer/Mika Salo und Tracy Krohn/Nic Jönsson/Eric van de Poele. Zumindest die ersteren klingen nach einem absoluten Siegerteam.

Dazu kommt ein weiterer Ferrari für die argentinische "Nationalmannschaft": Mathias Russo und ex-WRC-Pilot Luis Perez Companc Luis Companc werden vom FIA-GT2-Champion Gimmi Bruni unterstützt.

Porsche hält dagegen, und einer der Werksfahrer in der Schlacht ist Richard Lietz.

Daumendrücken also nicht nur für Christian Kliens Peugeot Nr. 7 um den Gesamtsieg, sondern auch für Lietz' Porsche Nr. 87 von Farnbacher-Loles Racing um den GT2-Erfolg!

Seine Partner sind die Deutschen Wolf Henzler und Dirk Werner. Ein berühmter Name, und gleich zwei Fahrer, sind bei einem anderne Porsche-Team engagiert.

Stuck & Sohn: veni, vidi, VICI?

Insgesamt sind fünf 997 GT3-RSR im Feld, darunter auch ein Auto für einen "Heimkehrer" mit starker Fangemeinde in den USA. Vor einigen Jahren noch mit BMW unterwegs, wird Hans-Joachim Stuck einen 997 von VICI Racing steuern.

Und das gemeinsam mit niemand anderem als seinem Sohn Johannes. Der dritte Mann in diesem Auto ist Nicky Pastorelli. Am Speed sollte es also nicht mangeln.

Die Herren Lietz und Stuck werden einander zumindest einmal noch heuer auf der Rennstrecke begegnen: bei den 24 Stunden am Nürburgring wird Strietzel, der Rennsport-Guru des VW-Konzerns, einen Audi R8 pilotieren, Lietz einen Manthey-Porsche.

Der Lord und sein Sport

In der Aufzählung fehlt nur noch einer, und das ist ein Aston Martin. Der Vantage V8 ist der designierte Nachfolger des jetzigen DBR9, ein Exemplar ist in Sebring am Start.

Gefahren wird mit Bioethanol E85 der zweiten Generation, und das interessante Einsatzteam heißt Drayson Racing.

Lord Paul Drayson ist niemand geringerer als der britische Wissenschaftsminister. Vorher war er Defense Procurement Minister, also (ungefähr) Verteidigungsbeschaffungsminister.

Können Sie sich Johannes Hahn oder Norbert Darabos am Steuer eines Rennwagens vorstellen? Wir auch nicht. Viel Erfolg, Herr Minister!

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