
LMS: Le Castellet | 12.04.2010
Lietz & Ragginger: Nicht zu halten
Martin Ragginger, Patrick Long und Teamchef Christian Ried vervollständigen mit Platz zwei den tollen Teamerfolg für Proton in der GT2-Klasse.
Es war ein Auftakt nach Maß für die aktuellen Titelträger. Schon im Training zeichnete sich ab: Der Porsche 911 GT3 RSR kann auch in Paul Ricard mit seiner langen Mistral-Geraden den Ferrari die Stirn bieten. Richard Lietz erzielte die zweitbeste Zeit im Qualifying und stellte den Weissacher Sportwagen in Startreihe eins der Klasse GT2.
Der Start war turbulent, der Ybbsitzer hielt sich aber aus allen Scharmützeln clever heraus und übergab auf Platz zwei an Marc Lieb. Im nächsten Stint konnte Richard Lietz dann die Führung übernehmen. Was dann folgte, war ein wahrer Langstreckenkrimi .
Beim nächsten Stop gab es Probleme mit der Tankanlage und der blaue Porsche mit der Nummer 77 verlor 1,5 Minuten in der Box. Da aber auch die unmittelbaren Gegner Probleme hatten, konnte man den Kontakt zur Spitze halten. 2 Stunden vor Ende der 8 Stunden Distanz kam die Meldung aus dem Cockpit: Stoßdämpfer defekt.
Aber Richard Lietz und Marc Lieb waren offensichtlich durch nichts zu halten und auch der gegen Rennende einsetzende Regen hielten die Beiden nicht auf, zu Saisonbeginn einen grossen Sieg zu feiern. Auch das zweite Auto des Teams konnte die Formel 1 Stars Giancarlo Fisichella und Jean Alesi hinter sich lassen und vervollständigte den Doppelerfolg von Porsche und Felbermayr-Proton.
"Es war einfach perfekt", meinte ein sichtlich zufriedener Richard Lietz nach der Siegerehrung, "die Windschattenduelle auf der Mistral-Geraden haben richtig Spass gemacht. Entscheidend für unseren Erfolg war unter Anderem die Tatsache, dass wir mit einem Boxenstopp weniger über die Distanz gekommen sind. Da hier in Ricard auf Grund der aussergewöhnlichen Rennlänge von 8 Stunden doppelte Punkte für die Meisterschaft vergeben werden, haben wir jetzt einen guten Punktepolster. Bis zu dem missglückten Stop lief unser Auto ausserirdisch gut, anders kann man es nicht sagen. Gegen Ende haben wir noch etwas gezittert, da das Fahrverhalten unseres Elfers durch einen defekten Dämpfer beeinträchtigt war. Aber schließlich haben wir es doch geschafft"