LMS: Le Castellet | 08.04.2010
Ring frei für Kraihamer in Runde 1 der LMS
Neuer Teamkollege bei Boutsen Energy, ansonsten gibt es für den jungen Salzburger aber keine Unbekannten vor dem 8h-Rennen.
Außerhalb Frankreichs bisher eher ein Geheimtipp für Motorsport-Gourmets, trumpft nun auch die Le Mans Series (LMS) ordentlich auf: mit spektakulären PS-Monstern, spannenden 1000-Kilometer-Rennen und dem Who-is-who der ehemaligen Formel 1-Piloten.
Und "mittendrin statt nur dabei" ist mit Dominik Kraihamer ein junger, schneller Österreicher. In der Kategorie der Formula Le Mans zählt der 20-jährige Salzburger zu den Favoriten. Zu behaupten, Dominik Kraihamer käme „gut vorbereitet“ nach Südfrankreich, wäre die Untertreibung des Jahres.
Kurzer Rückblick: Im Februar gewinnt er hier im Vorbeigehen die Premiere der Sportwagen-Winterserie. Beim offiziellen LMS-Testwochenende Anfang März fährt er in Paul Richard nicht nur die meisten, sondern mit Abstand auch die schnellsten Runden aller Formula Le Mans Boliden. Die Strecke bekannt, das 430-PS-Auto im Griff, dazu das monatelange Fitnessprogramm mit Fitnesscoach Markus Bründl im Rücken – was soll da noch schief gehen?
„Im Prinzip stimmt das alles. Nur der Motorsport schreibt bekanntlich seine eigenen Gesetze“, gibt sich Kraihamer vor der Abfahrt nach Le Castellet vorsichtig, aber optimistisch, "in den vergangenen Monaten konnte ich wirklich viel Erfahrung im Auto sammeln, von dieser Seite gibt es also kein Problem. Auch bei der Fitness sehe ich mich gegenüber der Konkurrenz eher im Vorteil. Wenn nichts Unvorhersehbares passiert, sollten wir auf jeden Fall ums Podium mitkämpfen.“
Im belgischen Sandwich
Gemeinsam mit dem belgischen Duo Nicolas de Crem und Bernhard Delhez geht Dominik Kraihamer beim 8-Stunden Rennen von Le Castellet am kommenden Sonntag für das Team Boutsen Energy Racing an den Start. Während die belgische Equipe an "Dodo" bereits einen Narren gefressen hat und auch de Crem nach einem Besuch in La Louvière schon zum Freund wurde, ist Delhez noch ein unbekannter Faktor.
„Ich habe ihn noch nicht getroffen. Aber er wurde vom Team verpflichtet, also gehe ich davon aus, dass er schnell ist. Das wird sicher spannend, vor allem für die Qualifying-Einteilung. Der Schnellste von uns drei fährt dabei am längsten. Ich hoffe natürlich, dass ich das sein werde.“
Aufgrund des enormen Starterfeldes von etwa 50 Fahrzeugen – die Formula Le Mans startet im selben Rennen wie LMP1, LMP2 und GTs – wird der Verkehr auf der Strecke wohl die größte Challenge. „Dank der GT-Rennen im Lamborghini und der 24-Stunden von Spa habe ich damit schon Erfahrung“, bleibt Kraihamer cool. „Das Kunststück besteht darin, das ständige Spiegelschauen dermaßen zu automatisieren, dass man wirklich kein Auto übersehen kann.“