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Pech und Happy End in Le Castellet

Vom Piranha gebissen: Jede Menge Höhen und Tiefen hielt das erste Wochenende der LMS für den Salzburger Dominik Kraihamer bereit.

Der 20jährige Rennfahrer, der 2010 alle Rennen der LMS in einem Formula Le Mans-Boliden des Teams Boutsen Energy Racing bestreitet, zeigte beim 8-Stunden-Rennen von Le Castellet wieder einmal sein großes Talent. Im entscheidenden Moment verließ ihn dann aber das Glück. Dennoch war Frankreich auch dieses Mal eine Reise wert!

Bestzeiten, Untersteuern, eine Kollision, ein Jobangebot und schließlich ein brennendes Auto: Hätte man Dominik Kraihamer im Vorfeld erzählt, was ihn an diesem Wochenende erwartet, ob er trotzdem nach Südfrankreich gefahren wäre?

„Auf jeden Fall, trotz der Nullnummer war es ein extrem wichtiges und lehrreiches Rennen, das ich auf keinen Fall missen möchte“, lässt Dodo Kraihamer keinen Zweifel daran, dass die positiven Aspekte für ihn klar überwiegen. Doch immer schön der Reihe nach.

Vom Piranha gebissen

Im Vorfeld galt er gemeinsam mit den Belgiern Nicolas de Crem und Berhard Delhez als logischer Siegestipp bei der Premiere der Formula Le Mans im Rahmen der „großen“ LMS. Doch während Dodo die Konkurrenz in den freien Trainings am Freitag beinahe nach Belieben dominierte und auch seine Teamkollegen gut mit dem Auto zurechtkamen, montierte man im Vorfeld des Qualifyings am Samstag neue Bremsen.

Eine klare Fehlentscheidung, denn was gut gemeint war, veränderte die Bremsbalance des 430-PS-Prototypen und führte zu starkem Untersteuern. Das Resultat: Nur Platz vier anstatt der erhofften Pole Position für Kraihamer: „Das war zwar ärgerlich, aber noch lange kein Problem, schließlich geht so ein Rennen ja über acht Stunden“, so seine Analyse.

Leider war der deutsche FLM-Pilot Wolfgang Kaufmann offenbar anderer Meinung: Schon in der ersten Rennrunde fuhr der "Piranha" aus dem Westerwald dem Boutsen-Auto dermaßen massiv ins Heck, dass das vollkommen demolierte Fahrzeug in die Box musste. Dort verlor man 28 Minuten. Als Kraihamer wieder ins Renngeschehen eingriff, war das Rennen gelaufen. Dennoch zeigte er Kampfgeist und fuhr zwei Stunden lang konstant schneller als die gesamte Formula Le Mans-Konkurrenz.

Auch die Teamkollegen knüpften an seine Leistung an – bis 30 Minuten vor Schluss Flammen aus dem Heck züngelten und das Rennen endgültig beendet war. „Es ist wirklich zum Weinen, an den Rundenzeiten hat man gesehen, dass wir dieses Wochenende um den Sieg mitgefahren wären“, so Dominik Kraihamer nach dem Ausfall: „Trotzdem: Die Richtung passt, Team und Fahrer arbeiten toll zusammen, am 8. Mai greifen wir beim zweiten Rennen in Spa wieder voll an!“

Test- & Ersatzfahrer bei Welter Racing/Salini in der LMP2

Dennoch überwiegen für Dodo die positiven Nachrichten: Der Gewinn der Sportwagen Winterserie und nicht zuletzt sein starker Auftritt bei den Tests haben Kraihamer längst aufs Radar einiger renommierter Teams gebracht. Nun ist der nächste Schritt in Richtung Langzeitziel Le Mans gemacht: Das französischer Team Welter Racing/Salini verpflichtet Dodo mit sofortiger Wirkung als Test- und Ersatzfahrer!

Schon in wenigen Wochen wird Dodo erstmals im aktuellen LMP2-Zytek sitzen, der heuer in Le Mans von Philippe und Stephane Salini gesteuert wird. Unterstützt wird das französische Brüderpaar dabei von Tristan Gommendy, einem ehemaligen GP2- und ChampCar-Piloten aus Frankreich. Schon jetzt arbeitet man bei Salini an den Plänen für 2011, in der Königsklasse der LMP1-Prototypen in Le Mans an den Start zu gehen – und Dominik ist ein Fixpunkt in diesen Plänen.

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