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DTM: Nürburgring

Comeback von Ekström

15 Monate hat's gedauert, auf dem Nürburgring meldete sich Ex-DTM-Champion Mattias Ekström mit einem Sieg zurück, dahinter Bruno Spengler und Mike Rockenfeller.

Fast 15 Monate lang musste Mattias Ekström auf seinen nächsten DTM-Erfolg warten - am Sonntag am Nürburgring platzte der Knoten beim zweimaligen Champion endlich wieder.

Der schwedische Audi-Pilot feierte vor 86.500 Zuschauern bei herrlichen Bedingungen einen ungefährdeten Sieg. Es war der erste Triumph des Abt-Piloten seit Mai 2010 (Valencia).

"Fantastisch", jubelt Ekström nach 49 Runden in der Eifel. "Ich genieße diesen Sieg mehr als alle anderen. Ich habe eine schwere Zeit hinter mir. Wenn man Pech hat, dann geht es irgendwann auf die Nerven. Heute hat alles gepasst. Ich musste einfach nur fahren." Genauso wirkte der Auftritt des Schweden: Vom Start bis ins Ziel geriet der Erfolg nie in Gefahr.

Auf den ersten Rennmetern hatte Ekström überhaupt keine Probleme, sich sofort nach vorne abzusetzen. Hinter ihm fiel Jamie Green nach einem mäßigen Start zurück, Mike Rockenfeller übernahm die zweite Position vor Bruno Spengler. Dieses Verfolgerduo blieb fortan bis zum Ende dicht beieinander. Martin Tomczyk schoss sich beim Start zunächst nach vorne, fiel aber nach kleinen Rangeleien wieder zurück.

Der aktuell zweitplatzierte in der Gesamtwertung brachte sich aufgrund eines leichten Kontaktes mit Jamie Greens Mercedes vermutlich um bessere Möglichkeiten. Die Front seines 2008er-Audi war erheblich beschädigt. Im ersten Stint konnte Tomcyk noch gut mithalten, aber nach dem ersten Reifestopp konnte er das Tempo der Spitze aber nicht mehr ganz mitgehen. Timo Scheider übernahm Rang vier von ihm.

Während Ekström an der Spitze mit einem Vorsprung von rund drei Sekunden auf Rockenfeller und Spengler locker seine Runden drehte, machten in den Punkterängen andere Piloten auf sich aufmerksam. Edoardo Mortara geigte munter im vorderen Feld mit, sein Rosberg-Teamkollege Felipe Albuquerque arbeitete sich mit tollen Manövern im ersten Stint konseqent nach vorne.

Der Portugiese wurde am Ende nicht belohnt. Nach einem mäßigen zweiten Stint konnte Albuquerque nur noch Rang neun halten. Vor ihm sammelte Gary Paffett wenigstens einen Punkt, der Brite schaffte es aber nicht mehr an Mortara vorbei. Der Rookie fuhr lange Zeit auf dem Niveau von Scheider und Tomczyk, die letztlich vor ihm die Ränge vier und fünf einfuhren - fünf Audis auf den ersten sieben Plätzen.

Unterdessen stand Ralf Schumacher schon tatenlos an der Boxenmauer. Der Mercedes-Star war bereits in der zweiten Runde nach einem Gerangel mit David Coulthard ausgeschieden. "Es war eng, jeder sah seine Chance. Ich habe etwas zu spät angebremst. Wir kämpfen auch als Teamkollegen hart und offen gegeneinander", kommentiert der Kerpener seinen Zwischenfall in der ersten Kurve.

"Was soll ich sagen? Er wollte seine Position halten. Kein Drama. Ich habe es selbst am Samstag verbockt, hätte weiter vorne starten müssen", zuckt Schumacher mit den Schultern. Coulthard musste unterdessen auf Anweisung der Rennleitung zur Box, weil sich seine Motorhaube zu lösen schien. Nach einem Wechsel der Haube fuhr der Schotte mit viel Wut im Bauch und einer Runde Rückstand reichlich schnelle Runden.

"Ich rede mit beiden. Tür zu in meinem Motorhome und dann sprechen wir darüber", kündigt Mercedes-Motorsportchef Norbert Haug nach dem Gerangel seiner beiden Piloten Coulthard und Schumacher an. Der Ärger des Schwaben hielt sich insgesamt aber in Grenzen, denn überraschend durfte er über Platz zwei für Bruno Spengler jubeln. Der Kanadier hatte den Druck auf Rockenfeller immer hoch gehalten, ihn in der vorletzten Runde über das Limit hinaus gepusht.

Beim Anbremsen der ersten Kurve war Rockenfeller zu spät, musste einen weiten Weg durch die Auslaufzone nehmen, Spengler huschte vorbei. "Ich habe gesehen, dass er etwas Mühe hatte, habe weiter Druck gemacht. Ich bin mit Platz zwei sehr glücklich", lacht der Kanadier. Spengler konnte mit Platz zwei seinen Vorsprung in der Gesamtwertung weiter ausbauen. "Der Bruno darf sich als Gewinner fühlen", so Haug.

Der große Verlierer war indes Rockenfeller, der einen sicheren zweiten Rang wegwarf. "Die Kurve hatte es mir gestern schonmal angetan. Ich war noch nie über Platz drei dermaßen enttäuscht", sagt er. "Ich habe mich verbremst, bin sehr enttäuscht. Es tut mir leid, denn Platz zwei war drin." Immerhin hatte Rockenfeller gezeigt, dass er nach seinem Le-Mans-Crash immer noch zu den stärksten DTM-Piloten gehört.

Der Audi-Pilot aus Neuwied büßte beim Sieg seines Abt-Kollegen auch noch Platz fünf in der Gesamtwertung ein, denn Ekström zog vorbei. "Wir haben diesen Rhythmus wieder gefunden. Schon schön", freut sich "Eki". Es führt Spengler nun mit 47 Punkten vor Tomczyk (40) und Scheider (29). Zweitbester Mercedes-Pilot in der Gesamtwertung ist Jamie Green (24) als Vierter. Das nächste DTM-Rennen findet erst in vier Wochen in Brands Hatch statt.

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