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DTM: Valencia

Es ist vollbracht - Martin Tomczyk ist Meister

Audi-Pilot Martin Tomczyk sicherte sich im spanischen Valencia mit einer tadellosen Performance vorzeitig den Titel in der DTM.

Fotos: Audi

Das Märchen ist vollendet: Martin Tomczyk (Phoenix), nach seiner Herabstufung in einen 2008er-Audi als krasser Außenseiter in die Saison gestartet, ist zum ersten Mal DTM-Meister.

Der Rosenheimer fuhr im spanischen Valencia vom zehnten Startplatz aus ein hervorragendes Rennen und krönte sich mit einer würdigen Leistung als Dritter zum Champion.

Für eine vorzeitige Entscheidung benötigte Tomczyk um zwei Punkte mehr als Bruno Spengler (HWA). Gleich am Start gewann er durch cleveres Teamwork zwei Positionen, denn seine Markenkollegen Oliver Jarvis und Miguel Molina (beide Abt) ließen Gary Paffett (Mercedes) keinen Platz, sodass Tomczyk durchschlüpfen konnte. In der Folge fuhr der 29-Jährige ein blitzsauberes Rennen, sodass er sich Position um Position nach vorne arbeitete.

Nach 45 Runden bei 27 Grad Hitze (übrigens ohne die befürchteten Reifenprobleme) dann die Erleichterung: "Jetzt hamma's", brüllte Tomczyk in den Boxenfunk - und erinnerte daran, dass seit Hans-Joachim Stuck (1990 ebenfalls auf Audi) kein Bayer mehr den DTM-Titel gewonnen hatte.

Audi-Sportchef Wolfgang Ullrich gratulierte mittels Telefonschaltung aus den Vereinigten Staaten: "Martin, ich glaube, du weißt genau, wie sehr ich mich drüber freue, dass du das geschafft hast!"

Weil Spengler vom zehnten Platz nicht weiter nach vorne kam (sieht man einmal von einem Positionsgewinn beim Boxenstopp ab), war die Entscheidung schon sehr früh im ansonsten wenig aufregenden Rennen abzusehen. Tomczyk reichte schlussendlich ein dritter Platz hinter Dominator Mattias Ekström (Abt), der heute in seiner eigenen Liga fuhr, und Überraschungsmann Filipe Albuquerque (Rosberg).

"Jetzt weiß ich zumindest, was meine Teamkollegen gemeint haben, als sie gesagt haben, dass das die längsten Runden sind, wenn es um die Meisterschaft geht", grinst der neue Champion.

"In der Tat, das war so! 19 Runden kamen mir vor wie zwei komplette Rennen. Da ringt man schon mit der Luft - meine Helmbelüftung ist auch weggeflogen. Aber es war ein perfektes Rennen, perfekter Start. Auch die Stints waren hervorragend geplant von meinem Team."

"Wir haben immer gepunktet, auch wenn wir Rückschläge hatten, und wir haben uns nie unterkriegen lassen, sondern uns immer wieder aufgebaut. Es ist einfach ein wahnsinnig schönes Gefühl, einfach gigantisch", jubelt er. Riesengroß die Freude auch bei Phoenix-Teamchef Ernst Moser: "Unglaublich! Ich bin seit über 20 Jahren in der DTM tätig, aber jetzt habe ich es endlich geschafft. Ein Traum wird wahr! Jetzt wird richtig gefeiert..."

Spengler kam schlussendlich als Siebter in die Wertung, weil seine Markenkollegen David Coulthard (Mücke) und Renger van der Zande (Persson) wie angekündigt aus der Wertung genommen wurden und die Plätze fünf und sechs abgeben mussten.

Aber der Kanadier trägt's mit Fassung: "Heute habe ich die Meisterschaft nicht verloren, sondern schon früher. Wir haben unser Bestes gegeben und wir hatten einen super Boxenstopp, aber heute war nicht mehr drin."

Sieger Ekström stellte sich selbst in den Hintergrund und gratulierte stattdessen Tomczyk: "Er war im Durchschnitt über die Saison der Beste und hat es verdient", so der Schwede. Albuquerque ist indes froh, dass er in einer wichtigen Phase für seine Zukunft "endlich ein Ergebnis eingefahren" hat: "Ich bin sehr glücklich. Ich hatte nicht genug Pace, um mit Mattias mithalten zu können, aber Platz zwei ist für mich wie ein Sieg", jubelt er.

Paffett wurde Achter, Mike Rockenfeller (Abt) nach einem verkorksten Start Neunter, Jamie Green (HWA) Zehnter. Ralf Schumacher (HWA) lag lange Zeit sogar an letzter Stelle, fiel nicht weiter auf und belegte schlussendlich Rang 13.

Insgesamt kamen 16 Autos in die Wertung - auch Edoardo Mortara (Rosberg), der seinen Audi in der 43. Runde an der Box abstellen musste und somit der einzige Ausfall des heutigen Tages war.

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