MOTORSPORT

  • Motorline auf Facebook
  • Motorline auf Twitter

Die Südamerika-Dakar – kritisch betrachtet…

Die originale Afrika-Dakar und die heutige Südamerika-Dakar sind wie „Mann und Frau“. Früher war Mut gefragt, heute reicht eine Eintrittskarte…

marathonrally.com
Foto: VW Motorsport

Die Dakar-Rally hat sich mit dem Wechsel nach Süd Amerika verändert: Aus einem schwer bezwingbaren, einsamen Event wurde eine grosse, einfacher händelbare Massenveranstaltung.

Das ist auch gut so, auch wenn der Vergleich zwischen "Afrika-Dakar" und "Süd Amerika-Dakar" etwa so unterschiedlich ist wie der zwischen "Mann" und "Frau".

Die Unterschiede sind gravierend. Die Rally in Süd Amerika ist ein Massenevent, der in grossen Teilen nahe der Zivilisation ausgetragen wird. Millionen Menschen säumen die Strassen, der Start ist "das" Highlight in Buenos Aires.

Musste man früher Nahrung für 14 Tage mitnehmen, fährt man heute nach der Etappe ins Steak-House oder zu McDonalds. Musste man früher tagelang in Zelten schlafen, nächtigt man heute zum Grossteil in Hotels und Pensionen.

Die Strecken wurden gegenüber Afrika zwar härter, doch die Logistik einfacher. Wenn früher ein Fahrzeug "in the middle of nowhere" verreckte, brauchte man teils Wochen, um diese zu finden und zu bergen.

Heute schickt man nach der Etappe ein Bergefahrzeug rein und hat das Rallyfahrzeug abends wieder im Camp. Für die Logistik brauchte man früher Spezialfahrzeuge - heute schafft man die Rally mit einem Pkw-Kombi.

Ok, übertrieben. Aber gut? Besser? Schlechter? Sehen wir es mal so. Aus der "Dakar" ist eine grossartige Show, ein grossartiger Massenevent geworden - mit immer noch den härtesten Offroad-Strecken der Welt.

Aber stattdessen musste der Anspruch, die besondere Herausforderung weichen. In Afrika brauchte man "Mut zum Abenteuer". In Süd Amerika nur noch eine Eintrittskarte. "Dakar-Fahren" kann heute Jeder, der das Geld hat. Und "Ankommen" ist heute kein Gebet mehr, sondern normal.

Heutzutage bestimmen Sponsoren, TV-Sender und ideale Sendezeiten die Dakar. Teilnehmer, die füher nie ankamen, fahren heute in die Top 30.

Nicht umsonst kämpft vor allem Volkswagen für den Erhalt der "Neuen Dakar" - kein Wunder, in Afrika konnte man nicht siegen.

Wie auch immer: Freuen wir uns auf die dritte Ausgabe der neuen "Süd Amerika Dakar" - der immernoch grössten Rally der Welt, die aber mit ihrer eigentlichen Vergangenheit nichts mehr gemein hat.

News aus anderen Motorline-Channels:

Rallye Dakar 2011

- special features -

Weitere Artikel:

Max Verstappen ist weiterhin der Meinung, dass Red Bull Liam Lawson mehr Zeit hätte geben sollen - Auch für Nachfolger Yuki Tsunoda sei es "schwierig" gewesen

Mintzlaff: "War sein Wunsch"

Helmut Marko hört auf als Red-Bull-Berater

Red Bull gibt bekannt: Helmut Marko beendet seine Rolle als Motorsport-Berater zum Jahresende - Für Marko ist "der richtige Moment gekommen"

Liam Lawson wird bei den Racing Bulls 2026 eine weitere Chance erhalten und einen neuen Teamkollegen bekommen: Arvid Lindblad gibt sein Formel-1-Debüt

Formel 1 Abu Dhabi: Bericht

Lando Norris feiert seinen ersten Titel!

Lando Norris hat mit einem dritten Platz seinen ersten WM-Titel in der Formel 1 eingefahren - Der Sieg in Abu Dhabi nützte Max Verstappen nichts

Offiziell: Tsunoda auf Ersatzbank

Red Bull ersetzt Tsunoda durch Hadjar

Isack Hadjar steigt von den Racing Bulls zu Red Bull auf und wird in der Formel-1-Saison 2026 der neue Teamkollege von Max Verstappen werden