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Rallye Dakar 2013

Marathon-Etappe nach dem Pausentag

Während Mini-Pilot Stephane Peterhansel dem Feld enteilt, erlebte Nasser Al-Attiyah eine katastrophale neunte Etappe. Bikes: Kreidl auf Platz 89, gesamt auf Platz 95.

Fotos: x-Raid, Red Bull/GEPA

Am Montag startete die Rallye Dakar in die entscheidende Woche und gleich die neunte Etappe könnte eine Vorentscheidung um den Gesamtsieg gebracht haben. Auf dem Weg von San Miguel du Tucuman Richtung Cordoba hatte Nasser Al-Attiyah große Probleme mit seinem Buggy und sehr viel Zeit ein. Für den Gesamtsieg kommt er nicht mehr in Frage.

Problemlos lief es dagegen für Stephane Peterhansel (Mini), der hinter seinem X-raid-Teamkollegen Juan "Nani" Roma Zweiter wurde. In der Gesamtwertung hat Peterhansel nun einen komfortablen Vorsprung von 49:31 Minuten auf Giniel de Villiers und Dirk von Zitzewitz im Toyota Hilux.

Die neunte Etappe der Rallye Dakar war mit 852 Kilometern die längste Strecke in diesem Jahr. Die 593 Kilometer lange Wertungsstrecke war in zwei Teile geteilt. Das Fahrkönnen stand heute im Mittelpunkt, denn es gab viele kurvige Streckenteile. Dazu ging es teilweise durch Waldstücke, wo man besonders genau aufpassen musste, denn die Service-Trucks fuhren heute eine andere Strecke.

Der erste Abschnitt der Prüfung betrug 226 Kilometer, gefolgt von einem neutralisierten Abschnitt über 127 Kilometer, bevor der letzte Abschnitt über 240 Kilometer auf dem Programm stand. Bis zum Biwak in Cordoba mussten anschließend noch 83 Kilometer zurückgelegt werden.

Guerlain Chicherit (SMG-Buggy) eröffnete den heutigen Tag, gefolgt von Orlando Terranova (BMW) und Robby Gordon (Hummer). Die Topfavoriten mussten die Strecke zunächst nicht eröffnen. Auf der fahrerisch anspruchsvollen Route war de Villiers schnell unterwegs, denn der Südafrikaner markierte bei den ersten Wegpunkten die Bestzeiten. Diese Tendenz setzte sich bis zum Ende des ersten Abschnitts fort.

Zu diesem Zeitpunkt hatte de Villiers einen Vorsprung von 42 Sekunden auf Roma. Peterhansel folgte als Dritter und lag schon drei Minuten zurück. Schwierigkeiten hatte Al-Attiyah. Sein Buggy passte nicht perfekt auf die engen und winkeligen Straßen. Deshalb betrug sein Zeitverlust auf de Villiers schon zehn Minuten.

Im zweiten Abschnitt übernahm das X-raid-Team das Kommando. Roma erhöhte das Tempo und feierte schließlich seinen zweiten Tagessieg in diesem Jahr. Die Augen waren aber auf das Duell an der Spitze gerichtet: Peterhansel büßte vier Minuten auf seinen Teamkollegen ein und klassierte sich als Zweiter.

Al-Attiyah hatte großen Rückstand. Im Ziel wartete man über eine Stunde vergeblich auf den Buggy. Terranova untermauerte im X-raid BMW ? der bis auf die Silhouette baugleich mit dem Mini ist ? die Vorteile des Allradlers auf der heutigen winkeligen Steckenführung.

Die zweiradgetriebenen Buggies hatten dagegen zu kämpfen. Trotz der engen Strecken wuchtete Gordon den mächtigen Hummer gut durch die Kurven und feierte mit Platz vier einen weiteren positiven Tageserfolg. De Villiers konnte seine guten Zeiten im zweiten Abschnitt nicht bestätigen und büßte noch neun Minuten auf Roma ein. Da sein direkter Konkurrent Leonid Nowitskiy (Mini) weitere zwei Minuten langsamer war, verteidigte sich de Villiers erfolgreich gegen seine Verfolger.

Und wo war Al-Attiyah? Beim Katari lief es im zweiten Abschnitt nicht rund. Mehrmals musste er anhalten. Nach dem Wegpunkt bei Kilometer 495 blieb sein Buggy endgültig stehen. Mehr als eine Stunde bewegte sich der Wagen nicht vom Fleck. Damit waren seine Sieghoffnungen ausgeträumt.

Peterhansel ist nach der neunten Etappe der große Favorit auf den Sieg. Der Franzose hat nun ein komfortables Polster von 49:31 Minuten auf de Villiers, der sich durch das Missgeschick von Al-Attiyah auf Platz zwei geschoben hat. Dem Südafrikaner liegt weiterhin Nowitskiy im Nacken.

"Diese lange Speziale verlangte gute Handling-Fähigkeiten", berichtet Peterhansel im Ziel. "Gegen Ende wird man müde und man verliert speziell an Stellen mit vielen Steinen Aufmerksamkeit. Wir mussten konzentriert blieben und mussten Fehler vermeiden. Man konnte sich leicht einen Reifenschaden einhandeln oder ein Rad brechen. Wir blieben vorsichtig, fuhren aber ein vernünftiges Tempo", erläutert der Franzose seine Taktik. "Auf diesen Strecken ist es nicht überraschend, dass die Buggies Probleme hatten."

"Wir hätten auch mehr Zeit herausholen können, aber dann hätten wir Risiken eingehen müssen." Nach der heutigen Etappe kann Peterhansel den Dakar-Sieg nur noch verlieren. Er bleibt aber vorsichtig: "Wir kommen näher, aber es warten noch einige lange Tage, die den Buggies besser liegen. Wir müssen Zeit holen wo wir nur können, denn in Fiambala oder in den Dünen von Copiapo können immer Fehler passieren. So lange konzentriert zu bleiben ist schwierig. Diese Speziale dauerte über fünf Stunden und 40 Minuten."

Auch de Villiers war im Ziel erschöpft, aber glücklich: "Puh, was für ein Tag, der für uns super begonnen hat. Aber es hat sich mal wieder gezeigt: Die Dakar ist unberechenbar. Es war eine anspruchsvolle Prüfung, die das Material sehr gefordert hat. Trotzdem bin ich mit unserem Toyota Hilux sehr zufrieden. Und dass wir jetzt Platz zwei belegen, freut uns natürlich. Auch an schlechten Tagen kann man stark sein."

Chicherit büßte heute über eineinhalb Stunden ein und fiel in der Gesamtwertung auf Rang sieben zurück. Roma verbesserte sich mit dem Tagessieg auf den vierten Gesamtrang. Matthias Kahle und Thomas Schünemann (SAM-Mercedes) zeigten mit Platz neun eine starke Etappe. Das spülte sie gesamt auf Position 13 nach vor. Stephan Schott und Holm Schmidt sind im X-raid Mini auf Platz 37.

Am Dienstag zieht der Dakar-Tross von Cordoba Richtung La Rioja weiter. Die Wertungsstrecke beträgt 353 Kilometer.

Ergebnis der 9. Etappe (Top 10):
01. Roma/Perin (Mini) ? 5:36:28 Stunden
02. Peterhansel/Cottret (Mini) +4:11 Minuten
03. Terranova/Fiuza (BMW) +6:54
04. Gordon/Walch (Hummer) +8:37
05. De Villiers/von Zitzewitz (Toyota) +9:39
06. Sousa/Ramalho (Great Wall) +10:23
07. Nowitskiy/Zhiltsow (Mini) +11:20
08. Olholm/Aston (Toyota) +20:23
09. Kahle/Schünemann (SAM-Mercedes) +26:44
10. Alvarez/Graue (Toyota) +27:37

Gesamtwertung nach 9 von 14 Etappen (Top 10):
01. Peterhansel/Cottret (Mini) ? 24:11:43 Stunden
02. De Villiers/von Zitzewitz (Toyota) +49:31 Minuten
03. Nowitskiy/Zhiltsow (Mini) +56:03
04. Roma/Perin (Mini) +1:34:16
05. Terranova/Fiuza (BMW) +2:01:08
06. Sousa/Ramalho (Great Wall) +2:13:41
07. Chicherit/Garcin (SMG-Buggy) +2:33:52
08. Chabot/Pillot (SMG-Buggy) +2:35:22
09. Errandonea/Debron (SMG-Buggy)+2:35:40
10. Thomasse/Larroque (Buggy-MD-Rallye) +3:03:22

Motorräder: Despres als großer Gewinner - Kreidl 89.

Zu Beginn der zweiten Dakar-Woche mussten die verbliebenen 140 Motorräder die längste Etappe der diesjährigen Marathon-Veranstaltung in Südamerika bewältigen. Über 800 Kilometer standen von San Miguel du Tucuman nach Cordoba auf dem Programm.

Der große Gewinner des Tages war Titelverteidger Cyril Despres. Der KTM-Werksfahrer feierte seinen ersten Tagessieg in diesem Jahr und schob sich im Gesamtklassement auf Platz zwei hinter seinem Wasserträger Ruben Faria. Die beiden Teamkollegen sind durch 5:23 Minuten voneinander getrennt. Pech hatte David Casteu (Yamaha): Der bisherige Spitzenreiter kollidierte mit einer Kuh und schleppte sich mit Schmerzen über die Distanz.

Die neunte Etappe der Rallye Dakar war mit 852 Kilometern die längste Strecke in diesem Jahr. Die 593 Kilometer lange Wertungsstrecke war in zwei Teile geteilt. Das Fahrkönnen stand heute im Mittelpunkt, denn es gab viele kurvige Streckenteile. Dazu ging es teilweise durch Waldstücke, wo man besonders genau aufpassen musste, denn die Service-Trucks fuhren heute eine andere Strecke.

Der erste Abschnitt der Prüfung betrug 226 Kilometer, gefolgt von einem neutralisierten Abschnitt über 127 Kilometer, bevor der letzte Abschnitt über 240 Kilometer auf dem Programm stand. Bis zum Biwak in Cordoba mussten anschließend noch 83 Kilometer zurückgelegt werden.

Der lange Tag entwickelte sich zu einer großen Herausforderung für Mensch und Maschine. Joan Barreda Bort (Husqvarna) eröffnete als Tagessieger vom Samstag die Etappe.

Dahinter folgten die KTM-Fahrer Johnny Campbell und Ivan Jakes. Ein Fahrer war heute besonders in Angriffslaune: Despres startete als Elfter und konnte in der Anfangsphase den Spuren der vorausfahrenden Motorräder folgen. Sein Gesamtrückstand zu Beginn des Tages betrug 24:26 Minuten.

Despres startete explosiv in den Tag und markierte bei den ersten Wegpunkten die Bestzeit. Am Ende des ersten Abschnitts betrug sein Vorsprung auf Barreda Bort schon vier Minuten. Probleme gab es dagegen für Casteu. Bei Kilometer 134 blieb der Franzose für rund eine Minute stehen. Etwas später musste Casteu bei Kilometer 210 erneut anhalten. Sein Yamaha-Teamkollege Vincent Guindani kam ihm zu Hilfe. Aber auch Olivier Pain (Yamaha) hatte Schwierigkeiten: Bei Kilometer 182 hielt er in einem Waldstück an.

Diese Schwierigkeiten spielten KTM und Despres in die Hände. Am Ende des ersten Abschnitts hatte Faria virtuell die Gesamtführung übernommen. Casteu folgte 4:50 Minuten dahinter und Despres hatte seinen Rückstand schon auf 7:31 Minuten verkürzt. Pain und Francisco Lopez (KTM) verloren auf dem teilweise nassen Untergrund ebenfalls Zeit.

Am Ende des ersten Abschnitts stellte sich heraus, dass Casteu mit einer Kuh kollidiert war. Dabei hatte er sich eine Schulter angeschlagen. Vor der Verbindungsstrecke wurde der Franzose vom medizinischen Team versorgt.

Der Tag war aber noch lange nicht vorbei: Für Pain setzten sich die Schwierigkeiten fort. Bei Kilometer 370 stürzte der Franzose in einen Straßengraben und kam nicht mehr heraus. Seine Yamaha-Teamkollegen Michael Metge und Guindani kamen ihm zu Hilfe. Yamaha mühte sich durch die neunte Etappe. Casteu kämpfte sich trotz Schmerzen tapfer weiter, aber das Momentum schlug klar Richtung KTM um. Auch im zweiten Abschnitt markierte Despres die Bestzeiten.

Zunächst kam Barreda Bort nach einer Fahrtzeit von weit über fünf Stunden als Erster ins Ziel, doch der Tagessieg ging an den Titelverteidiger. Despres meisterte den Wertungsabschnitt in fünf Stunden und 42 Minuten. Damit war der Franzose um 4:03 Minuten schneller als Barreda Bort.

Nach den Rückschlägen vor dem Ruhetag meldete sich der Titelverteidiger mit seinem ersten Tagessieg in diesem Jahr eindrucksvoll zurück. "Es war ein guter Tag mit viel Attacke und vielen Kurven. Ohne meinen Trainer wäre es unmöglich gewesen, heute gut zu fahren, denn ich fahre das restliche Jahr viel mit dem Rad."

"Danke auch an Michelin, denn meine Muskeln waren stark und meine Reifen ebenso", lobt Despres im Ziel. "Wenn ich zurück im Biwak bin, kann ich diese Etappe abhaken. Mir war klar, dass es körperlich anstrengend wird und dass ich alles geben musste."

Die Fahrer mussten an diesem Marathontag alles geben. "Ich habe Blasen an den Füßen und meine Hände schmerzen. Ich musste heute aber den ersten Sieg feiern und damit sagen, dass ich da bin", stellt der Franzose klar. "Ruben und ich fahren gut für das Team. Er ist in guter Form. Das ist derzeit das Wichtigste."

Auch in der Gesamtwertung lief es wieder für Despres, denn Casteu erlebte einen rabenschwarzen Tag. 30 Kilometer vor dem Ziel musste der Franzose erneut anhalten und ließ weitere Zeit liegen. Es gab Probleme mit dem Tank an seiner Yamaha, den er nach seiner Kollision mit der Kuh nicht selbst reparieren konnte. Während die Fahrer nach und nach ins Ziel kamen, stand Casteu immer noch auf der Speziale. Die Führung war er damit nach einem Tag los und er rutschte bis auf Platz 21 ab. Insgesamt verlor Casteu heute 2:09 Stunden.

Neuer Spitzenreiter ist nun Faria. Sein Vorsprung auf Despres beträgt 5:23 Minuten. Da Faria der Edelhelfer von Despres ist, ist klar, wer praktisch die Führung inne hat. "Eine sehr schwierige Etappe. 851 Kilometer sind sehr lang", meint Faria erschöpft im Ziel. "Zu 90 Prozent sind wir im Wald gefahren. Ich weiß gar nicht wie viele Kurven ich nehmen musste. Es lag auch viel Staub in der Luft. Ich bin mein eigenes Tempo gefahren, um nichts zu riskieren. Ich wollte das Ziel erreichen."

Trotz der Gesamtführung sieht es Faria nüchtern: "Ich bin hier, um Cyril dabei zu helfen, dass er seinen fünften Dakar-Sieg feiert. Das werde ich auch tun." Lopez und Jakes komplettieren eine Vierfachführung für KTM. Husqvarna-Fahrer Alessandro Botturi hält als Fünfter die Speedbrain-Fahne hoch. Pain liegt auf Rang sechs. Heute konnte sich auch Helder Rodrigues mit Rang fünf in Szene setzen. In der Gesamtwertung ist der Portugiese der beste Honda-Vertreter auf Rang sieben.

"Es war heute ein schwieriger Tag, obwohl wir nicht viel navigieren mussten", kommentiert Rodrigues. "Es war lange und war hart zu den Reifen und zu den Fahrern. Ich habe nicht zu viel riskiert und gute Arbeit geleistet. Es war sehr gefährlich, weshalb ich zufrieden bin." Dennoch ist Rodrigues bisher deutlich hinter den Erwartungen geblieben. Er macht sich aber noch Hoffnungen: "Die Dakar ist immer noch lang, alles kann passieren. Ich werde bis zum Ende attackieren und versuchen das Podium zu erreichen."

Dafür setzte sich Barreda Bort mit Rang zwei in Szene, doch im Gesamtklassement liegt er mit über drei Stunden Rückstand weit zurück. "Ich wusste, dass ich heute etwas probieren musste, und mir war klar, dass es schwierig wird. Es war nicht einfach so lange konzentriert zu bleiben. Ich schaffte es aber", sagt der Youngster erschöpft im Ziel. "Ich fuhr eine Minute später los, weil mein Motorrad nicht ansprang. Dann pushte ich und verlor eine weitere Minute. Anschließend fuhr ich ohne Fehler ins Ziel."

Am Dienstag zieht der Dakar-Tross von Cordoba Richtung La Rioja weiter. Die Wertungsstrecke beträgt 357 Kilometer.

Ergebnis der 9. Etappe (Top 10):
01. Cyril Despres (KTM) - 5:41:36 Stunden
02. Joan Barreda Bort (Husqvarna) +4:03 Minuten
03. Alessandro Botturi (Husqvarna) +5:14
04. Ruben Faria (KTM) +7:47
05. Helder Rodrigues (Honda) +8:47
06. Ivan Jakes (KTM) +9:37
07. Paulo Goncalves (Husqvarna) +11:14
08. Juan Pedrero Garcia (Honda) +12:14
09. Gerard Farres Guell (Honda) +14:12
10. Francisco Lopez (KTM) +16:06
89. Ferdinand Kreidl (KTM) +1:39:41


Gesamtwertung nach 9 von 14 Etappen (Top 10):
01. Ruben Faria (KTM) - 25:57:12 Stunden
02. Cyril Despres (KTM) +5:23 Minuten
03. Francisco Lopez (KTM) +9:03
04. Ivan Jakes (KTM) +16:56
05. Alessandro Botturi (Husqvarna) +22:58
06. Olivier Pain (Yamaha) +28:46
07. Helder Rodrigues (Honda) +31:23
08. Stefan Svitko (KTM) +32:50
09. Jakub Przygonski (KTM) +33:13
10. Jeremias Israel Esquerre (Honda) +38:30
95. Ferdinand Kreidl (KTM) + 9:55:33

LKW: Tagessieg für Tatra

Die Trucks absolvierten auf der neunten Etappe der Rallye Dakar eine komplett andere Strecke von San Miguel du Tucuman Richtung Cordoba als die anderen drei Klassen. Sie bogen in der Früh Richtung Norden ab und passierten auf der 324 Kilometer langen Verbindungsstrecke die Stadt Santiago del Estero.

Schließlich musste eine Wertungsstrecke über 293 Kilometer zurückgelegt werden, die die Teilnehmer direkt nach Cordoba führte. Die Probleme gingen früh los. Schon bei Kilometer acht blieb Gerard de Rooy liegen. Sein Iveco-Teamkollege Miki Biasion kam dem Niederländer zu Hilfe, doch nach einer kurzen Besprechung fuhr der zweifache Rallye-Weltmeister weiter.

Es stellte sich heraus, dass es Probleme mit den Turboladern am Iveco-Truck gab. Nach einem Zeitverlust von rund einer Stunde konnte de Rooy schließlich die Fahrt fortsetzen. Das wirbelte das Klassement ordentlich durcheinander, denn das Feld war offen für die Konkurrenz.

Der Tagessieg ging schließlich an den Tschechen Ales Loprais in einem Tatra. Aber der Niederländer Peter Versluis war im MAN lediglich um sieben Sekunden langsamer. Angesichts der Probleme von de Rooy war die Auswirkungen auf die Gesamtwertung entscheidend.

Im Gesamtklassement übernahm der Russe Eduard Nikolaew (Kamaz) die Führung. Sein Vorsprung auf den zweitplatzierten Martin Kolomy (Tatra) beträgt nun 17:56 Minuten. Die Iveco-Mannschaft hat sich aus dem Spitzenfeld verabschiedet. De Rooy verlor heute knapp eineinhalb Stunden auf Loprais. In der Gesamtwertung ist der Titelverteidiger auf Rang vier abgerutscht. Das Defizit auf Nikolaew beträgt 59:56 Minuten.

Ergebnis der 9. Etappe (Top 5):
01. Loprais/Bruynkens/Pustejovsky (Tatra) ? 3:18:22 Stunden
02. Versluis/Schuurmans/Damen (MAN) +7 Sekunden
03. Karginow/Dewjatkin/Mokeew (Kamaz) +1:36 Minuten
04. Kolomy/Kilian/Kilian (Tatra) +2:13
05. Van Vliet/Klein/Pronk (MAN) +2:38

Gesamtwertung nach 9 von 14 Etappen (Top 5):
01. Nikolaew/Sawostin/Rjbakow (Kamaz) 23:10:20 Stunden
02. Kolomy/Kilian/Kilian (Tatra) +17:56 Minuten
03. Mardeew/Beljakin/Mirniy (Kamaz) +33:32
04. De Rooy/Colsoul/Rodewald (Iveco) +59:56
05. Karginow/Dewjatkin/Mokeew (Kamaz) +1:00:4 Stunden

Quads: Laskawiec gewinnt Marathon-Etappe

Auch die Quads mühten sich am Montag durch die längste Etappe der Rallye Dakar von San Miguel du Tucuman bis nach Cordoba. Lediglich 27 verbliebene Quads starteten in die zweite Woche. Marcos Patronelli (Yamaha) gilt als großer Favorit, denn sein Vorsprung in der Gesamtwertung beträgt über eine Stunde.

Dementsprechend muss der Argentinier an den verbleibenden Tagen kein unnötiges Risiko eingehen, wenn er seinen zweiten Dakar-Sieg unter Dach und Fach bringen will. Gemäß diesem Motto ging Patronelli die neunte Etappe an und überließ anderen Fahrern das Rampenlicht.

Nach dem ersten Abschnitt der zweigeteilten Wertungsstrecke lag Sarel van Biljon mit seiner E-ATV an der Spitze des Zwischenklassements. Im zweiten Teil lieferten sich zunächst Lucasz Laskawiec (Yamaha) und Lucas Bonetto (Honda) ein Kopf-an-Kopf-Duell um die Spitze, bis sich schließlich Laskawiec durchsetzte und seinen ersten Etappenerfolg in diesem Jahr feierte.

Patronelli fuhr souverän und belegte 1:05 Minuten dahinter Platz zwei. Sebastian Husseini (Honda) setze sich mit Platz drei in Szene. Da Ignacio Casale (Yamaha) als Fünfter weitere Minuten einbüßte, baute Patronelli seine Gesamtführung auf 1:32:28 Stunden aus.

Ergebnis der 9. Etappe (Top 5):
01. Lukasz Laskawiec (Yamaha) - 6:26:39 Stunden
02. Marcos Patronelli (Yamaha) +1:05 Minuten
03. Sebastian Husseini (Honda) +4:53
04. Rafal Sonik (Yamaha) +6:05
05. Ignacio Casale (Yamaha) +9:38

Gesamtwertung nach 9 von 14 Etappen (Top 5):
01. Marcos Patronelli (Yamaha) - 29:06:19 Stunden
02. Ignacio Casale (Yamaha) +1:32:28 Stunden
03. Rafal Sonik (Yamaha) +2:08:44
04. Sebastian Palma (Can-Am) +2:54:26
05. Lukasz Laskawiec (Yamaha) +3:05:49

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