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Rallye Dakar: Etappe 4 Nasser Al-Attiyah hat in der vierten Etappe einige Zeit verloren
Kin Marcin / Red Bull Content Pool

Rallye Dakar 2025: Nasser Al-Attiyah verliert in Etappe 4 eine halbe Stunde

Al-Rajhi/Gottschalk gewinnen die vierte Dakar-Etappe - Lategan verteidigt knappe Gesamtführung - Nach Al-Attiyah-Problemen ist Ford der erste Toyota-Verfolger

Toyota festigte die Spitzenposition in der vierten Etappe der Rallye Dakar in Saudi-Arabien. Yazeed Al-Rajhi und sein deutscher Beifahrer Timo Gottschalk eroberten den Tagessieg. In der Gesamtwertung verkürzten sie ihren Rückstand auf Henk Lategan, der Platz eins verteidigen konnte, auf knappe sieben Minuten. Hinter den beiden Toyota-Fahrern ist Ford-Speerspitze Mattias Ekström Dritter.

Der Mittwoch war der erste Teil einer klassischen Marathon-Etappe. Von Al-Henakiyah ging es in nördlicher Richtung 588 Kilometer Richtung Al-'Ula. Die gewertete Speziale betrug 415 Kilometer. Am Abend waren die Fahrer wieder ohne Mechaniker in einem Zeltlager auf sich alleine gestellt.

Sebastien Loeb stand heute nicht mehr am Start. Nach seinem gestrigen Überschlag begutachteten die FIA-Kommissare den Überrollkäfig des Dacia Sandrider und stellten Beschädigungen fest. Sie untersagten dem Franzosen die Weiterfahrt.

Nicht optimal begann die Etappe für seinen Dacia-Teamkollegen Al-Attiyah. Er hatte links hinten einen Reifenschaden und musste wechseln. Bei der Zwischenzeit nach 97 Kilometern hatte er knappe zehn Minuten Rückstand auf Al-Rajhi.

Aber die Probleme setzten sich für Al-Attiyah fort. Er blieb bei Kilometer 118 rund 20 Minuten stehen. Teamkollegin Cristina Gutierrez kam zu Hilfe. Sie reparierten gemeinsam die rechte Hinterradaufhängung.

"Wir hatten nicht viele Probleme, nur eines!", berichtet Al-Attiyah. "Einmal stoppten wir wegen eines Reifenschadens und dann erneut, weil hinten ein Querlenker gebrochen ist. Wir mussten auf Cristina warten, die uns ihren gegeben hat. Was hätten wir sonst tun sollen?"

Al-Attiyah konnte weiterfahren, aber er hatte viel Zeit verloren. Bei der Zwischenzeit nach 192 Kilometern zeigte sich das Ausmaß. Al-Attiyah hatte 45 Minuten auf Al-Rajhi eingebüßt. Aber der Dacia Sandrider war wieder in Ordnung.

Bis Kilometer 289 konnte Al-Attiyah seinen Rückstand auf Al-Rajhi auf knappe 40 Minuten verringern. Probleme hatte auch Saood Variawa, der die gestrige Etappe gewonnen hat. Der Toyota-Fahrer hatte sogar noch mehr Zeit als Al-Attiyah eingebüßt.

Lategan verteidigt knappen Vorsprung auf Al-Rajhi

Für Al-Rajhi lief alles optimal. Bei der Zwischenwertung nach 346 Kilometern führte der Lokalmatador rund acht Minuten vor Lategan. Ein weiterer Topfahrer bekam Schwierigkeiten, denn Ekström verlor bis Kilometer 346 mehr als 20 Minuten, fuhr aber weiter.

Al-Rajhi nutzte seine 18. Startposition perfekt und sicherte sich nach knapp viereinhalb Stunden Fahrzeit den ersten Tagessieg in diesem Jahr. Bisher gab es an jedem einzelnen Tag einen anderen Sieger.

"Eine extrem heftige Etappe", berichtet Al-Rajhis Beifahrer Gottschalk. "Extrem hart, extrem lang. Ich habe nur dreimal geschafft, etwas zu trinken, weil ich so viele Ansagen machen musste. Zu Beginn hat Yazeed ein Top-Tempo gefunden: sicher und schnell."

"Im letzten Teil lagen in den Canyons viele Steine im Sand versteckt, da hat es uns dreimal mit Reifenschaden erwischt und wir sind auf der Felge zum Etappensieg. Jetzt sehen wir nach dem Auto, fassen neue Reifen aus und hoffen auf einen ruhigeren Tag morgen."

Ford-Fahrer Ekström der erste Toyota-Verfolger

Lategan verlor knappe fünf Minuten und verteidigte die Führung in der Gesamtwertung. Nach der vierten Etappe hat der Südafrikaner rund sieben Minuten Vorsprung auf Al-Rajhi. Ekström verlor heute 17 Minuten, ist als Dritter aber immer noch im Spitzenfeld dabei.

In der Gesamtwertung ist Ekström mit knapp 22 Minuten Rückstand weiterhin in Schlagdistanz. Sein Ford-Teamkollege Mitchell Guthrie ist Sechster. Mit einer halben Stunde Rückstand hält Century-Speerspitze Mathieu Serradori Rang vier, gefolgt von Lucas Moraes (Toyota).

Als Al-Attiyah schließlich im Ziel war, zeigte sich, dass er etwas Rückstand aufholen konnte. Sein Zeitverlust betrug heute 33 Minuten. In der Gesamtwertung ist der Dacia-Fahrer auf Platz sieben zurückgefallen und hat 36 Minuten Rückstand.

"Das Auto ist jetzt in Ordnung", bestätigt Al-Attiyah und kündigt an: "Meine einzige Wahl ist zu attackieren. Es wird anderes Terrain geben. Wir kennen die Dakar. Es kann jeden Tag Überraschungen geben."

Seth Quintero und sein deutscher Beifahrer Dennis Zenz büßten mit ihrem Hilux eine Stunde ein. Auch Guillaume de Mevius (X-raid Mini) verlor etwas über eine Stunde. Toby Price/Sam Sunderland (Toyota) strandeten bei Kilometer 324 und warteten auf den Assistenztruck.

Im Gegensatz zu den Motorrädern galt für die Autos im Marathon-Biwak keine zeitliche Einschränkung für Arbeiten am Fahrzeug.

Morgen geht es von Al-'Ula weiter Nach Ha'il. 491 Kilometer müssen bewältigt werden. Die Speziale umfasst 428 Kilometer. In Ha'il gibt es dann am Freitag den einzigen Ruhetag.

Ergebnis der 4. Etappe (Top 10):
01. Al-Rajhi/Gottschalk (Overdrive Toyota Hilux) - 4:26:40 Stunden
02. Lategan/Cummings (Toyota Hilux) +4:51 Minuten
03. Yacopini/Oliveiras (Overdrive Toyota Hilux) +10:45
04. Prokop/Chytka (MP-Sports Ford Raptor) +10:55
05. Krotov/Zhiltsov (X-raid Mini) +13:17
06. Serradori/Minaudier (Century) +14:01
07. Guthrie/Walch (M-Sport Ford Raptor) +15:20
08. Gastaldi/Metge (Century) +15:37
09. Ekström/Bergkvist (M-Sport Ford Raptor) +16:57
10. Baragwanath/Cremer (Century) +17:11

Gesamtwertung nach 4 von 12 Etappen (Top 10):
01. Lategan/Cummings (Toyota Hilux) - 23:36:24 Stunden
02. Al-Rajhi/Gottschalk (Overdrive Toyota Hilux) +6:54 Minuten
03. Ekström/Bergkvist (M-Sport Ford Raptor) +21:40
04. Serradori/Minaudier (Century) +30:25
05. Moraes/Monleon (Toyota Hilux) +33:25
06. Guthrie/Walch (M-Sport Ford Raptor) +34:09
07. Al-Attiyah/Boulanger (Dacia Sandrider) +35:53
08. Yacopini/Oliveiras (Overdrive Toyota Hilux) +41:10
09. Ferreira/Palmeiro (X-raid Mini) +1:11:07 Stunden
10. Männama/Lepik (Overdrive Toyota Hilux) +1:17:36

Motorsport-Total.com

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