MOTORSPORT

  • Motorline auf Facebook
  • Motorline auf Twitter
GP2 Series: Hungaroring

Rene Binder im ersten Rennen nur auf Rang 22

Jolyon Palmer gewinnt das erste Rennen der GP2 am Hungaroring, Rene Binder würgt sein Auto am Start ab und muss hinterher fahren.

Jolyon Palmer (Carlin) hat Dank einer cleveren Reifenstrategie und nach einem sehenswerten Zweikampf mit Marcus Ericsson (DAMS) das Hauptrennen der GP2 in Budapest gewonnen. Der Brite stoppte später als die Spitze und fuhr so nach vorne, anschließend gelang ihm nach mehreren vergeblichen Angriffen das rennentscheidende Überholmanöver gegen den Schweden, der in der Schlussphase des Rennens mit abbauenden Reifen und dem Getriebe kämpfte. Mit Felipe Nasr als Dritten stand bei der Siegerehrung ein zweiter Carlin-Pilot auf dem Podium.

Im Gegensatz zu den meisten anderen Piloten in den Top 10 des Qualifyings ging Palmer auf den härteren Reifen an den Start. Während seine Rivalen schon ab der sechsten Runde an die Box gingen und von den weichen auf die härteren Reifen wechselten, fuhr Palmer konstante Rundenzeiten und verkürzte so den Rückstand auf die Spitze. Nachdem der Carlin-Pilot in der 17. Runde seinen Pflichtboxenstopp absolviert hatte, kam er unmittelbar hinter dem zu diesem Zeitpunkt Boxenstopp-bereinigt Führenden Ericsson auf die Strecke zurück.

Es entwickelte sich ein spannender Zweikampf. Palmer war deutlich schneller, fand jedoch zunächst keinen Weg vorbei am DAMS-Boliden des Schweden. Einmal konnte Ericsson den Angriff Palmers abwehren, mehrmals verbremste sich aber auch der Sohn des früheren Zakspeed Formel 1-Piloten Jonathan Palmer bei einer seiner Attacken. Dann brachen jedoch Ericssons Reifen dramatisch ein. Der Schwede klagte zudem am Boxenfunk: "Mein Getriebe arbeitet nicht, wie es sollte." Vier Runden vor dem Rennende schob sich Palmer an die Spitze. Bis ins Ziel baute er den Vorsprung auf Ericsson auf 15,4 Sekunden aus.

Ericsson musste sich in der Schlussphase den Angriffen von Nasr erwehren, behielt aber die Oberhand. Der Brasilianer schien im Ziel nicht restlos glücklich zu sein, hatte er doch nach einem perfekten Start zunächst die Führung übernommen, die er nach dem Boxenstopp aber an Ericsson abgeben musste. Mit Platz drei nahm Nasr jedoch 15 wichtige Punkte für die Meisterschaft mit und verkürzte den Rückstand auf den Gesamtführenden Stefano Coletti (Rapax), der heute als 16. ohne Zähler blieb, auf zwölf Punkte.

Mit Fabio Leimer (Racing Engineering) auf Rang vier und Simon Trummer (Rapax) auf Rang sechs fuhren gleich beide Schweizer Piloten in die Top 6. Leimer verteidigte zunächst seine Startposition zwei, doch im Zuge der Boxenstopps passierten sowohl Ericsson als auch Palmer den Schweizer. Trummer hingegen brachte wieder einmal die Taktik von Startplatz 17 aus weit nach vorne. Der Rapax-Pilot absolvierte erst in Runde 29 und somit als letzter Fahrer seinen Pflichtboxenstopp und verbesserte sich mit dieser Strategie um insgesamt elf Positionen. Zwischen den beiden Schweizern platzierte sich Stephane Richelmi (DAMS) auf Position fünf.

Siebter wurde Mitch Evans (Arden), der ähnlich wie Trummer erst spät im Rennen stoppte. Achter wurde Nathanael Berthon (Trident), der damit morgen im Sprintrennen von der Pole-Position starten wird. James Calado (ART) und Sam Bird (Russian Time) komplettierten die Top 10. Die erste Pole-Position seiner GP2-Karriere brachte Birds Teamkollegen Tom Dillmann hingegen kein Glück. Der Fahrer aus dem Elsass verpatzte den Start völlig und wurde bis zur ersten Kurve auf Position sechs durchgereicht.

In der Endphase des Rennens wurde Dillmann dann von Johnny Cecotto jun. (Arden) auf die Hörner genommen. Der Deutsch-Venezolaner fuhr völlig unmotiviert auf das Fahrzeug des Franzosen auf und wurde damit wieder einmal seinem Ruf als Crash-Pilot gerecht. Dillmann konnte das Rennen fortsetzen, kam aber nur auf Position 20 ins Ziel. Cecotto musste zunächst auf Anweisung der Rennleitung seinen beschädigten Frontflügel wechseln lassen, anschließend wurde er als Verursacher der Kollision mit einer Durchfahrtstrafe belegt. Nach dieser kam er überrundet hinter Nasr aus der Box, griff den Brasilianer an und mischte sich so unnötigerweise in den Kampf um die Podiumsplatzierungen ein.

Für Daniel Abt (ART) gab es heute wieder einmal nichts zu holen. Der Deutsche war in der ersten Runde mit Jon Lancaster (Hilmer) aneinander geraten, konnte das Rennen aber fortsetzen. Der Kemptener war jedoch nicht in der Lage das Tempo der Spitzengruppe mitzugehen, kämpfte sich aber bis auf Rang 14 nach vorne. Zwei Runden vor Rennende musste Abt sein Fahrzeug abstellen und wurde letztlich als 24. gewertet.

Auch Rene Binder (Lazarus) erlebte ein Rennen zum Vergessen. Der Österreicher würgte am Start sein Auto ab und musste dem Feld mit Rundenrückstand hinterherfahren. Im Ziel war nicht mehr als Position 22 drin. Damit lag Binder eine Position vor Lancaster, der nach dem Zwischenfall mit Abt in der Startrunde später auch noch mit Sergio Canamasas (Caterham) kollidierte. Adrian Quaife-Hobbs im zweiten Hilmer-Boliden fuhr auf Position 18.

Das Rennen war von 37 auf 36 Runden verkürzt worden, nachdem Rückkehrer Ricardo Teixeira (Trident) für einen Abbruch des ersten Starts gesorgt hatte. Der Angolaner war am Ende der Einführungsrunde in der letzten Kurve stehengeblieben und musste in die Box geschoben werden. Als die Piloten in die zweite Aufwärmrunde starteten, kamen die beiden MP-Piloten Dani Clos und Daniel de Jong nicht vom Fleck und starteten ebenso wie Teixeira aus der Boxengasse.

News aus anderen Motorline-Channels:

GP2 Series: Hungaroring

Weitere Artikel:

Rallycross: Wachauring

Spannung vor dem Saisonstart

Mit Spannung wird das erste Rennen der österreichischen Staatsmeisterschaft am 26. und 27. April am Wachauring in Melk erwartet. Mit den Piloten der FIA Zentraleuropa-Meisterschaft stehen europäische Toppiloten in der Wachau an der Startline.

DTM-Rennen Oschersleben 2

Güven feiert seinen ersten DTM-Sieg

Ayhancan Güven feiert im spannenden Strategie-Poker in Oschersleben den ersten DTM-Sieg vor Mercedes-Pilot Jules Gounon & Manthey-Teamkollege Thomas Preining

Rallycross Wachauring: Bericht

Harte Zweikämpfe

Mit hochklassigen Rennen ging das AV-NÖ Rallycross von Melk über die Bühne. Dank der harten internationalen Konkurrenz der FIA Zentraleuropa-Meisterschaft hatten es die Österreicher schwer, Gerald Woldrich holte dennoch einen umjubelten Heimsieg.

KTM-Motorsportchef Pit Beirer

"Sind gut auf die Zukunft von KTM vorbereitet"

Motorsportchef Pit Beirer betont, dass es keine Krise bei KTM gibt - Realistisch gesehen gilt es, das MotoGP-Projekt rund um Platz fünf zu stabilisieren