
Motorsport: News | 26.12.2013
Sanktionen gegen angeblichen Sünder
Weil bei Piotr Feliks Beaupre Substanzen gefunden wurden, welche auf der „roten Liste“ angeführt sind, wird der polnische Baja-Pilot bestraft.
Doping wütet in Ausdauer-Sportarten. Das Phänomen hat im Fall des Radsports und insbesondere der Tour de France für erheblichen Reputationsverlust sowie Einbußen in der Zuschauer- und Mediengunst gesorgt. Die Olympischen Winterspiele in Sotschi stehen vor der Tür und es ist zu befürchten, dass Kontrolleure und investigative Journalisten auf der Suche nach schwarzen Schafen fündig werden. Motorsport auf vier Rädern ist von illegalen medizinischen Praktiken verschont geblieben - bis zur vergangenen Woche.
Der Fall fliegt unter dem Radar. Es geht um einen Fahrer namens Piotr Feliks Beaupre. Der Pole war Anfang September bei der Baja in seinem Heimatland aktiv. Die ist Teil des FIA-Weltcups für Langstrecken-Rallyes, der Automobil-Weltverband Mitglied der Welt-Anti-Doping-Agentur (WADA) und damit zu entsprechenden Kontrollen verpflichtet. Beaupre wurde positiv auf Chlorothiazid getestet. Das Medikament wird bei Herzinsuffizienz eingesetzt, führt aber auch Entwässerung herbei.
Außerdem wurde bei Beaupre die ähnlich wirkende Arznei Hydrochlorothiazid gefunden. Beide Substanzen befinden sich auf der Roten Liste, weshalb das Anti-Doping Komitee der FIA nach einer Telefonkonferenz einschritt: Der Pole wurde offiziell gerügt, für die Baja Polen disqualifiziert, ihm alle Punkte, Pokale und Preisgelder aberkannt. Beaupre bleiben 21 Tage, um gegen das am Montag in einer Pressemitteilung verkündete Urteil in Berufung zu gehen. Einen ernsthaften Vorteil dürfte er durch die Einnahme der Medikamente nicht gehabt haben. Ob eine medizinische Indikation für die Einnahme vorlag, ist nicht bekannt.
Die Anklage der FIA gegen Piotr Feliks Beaupre finden sie hier.