
Rallye Dakar 2013 | 05.01.2013
Sainz und Lopez erste Sieger in Dakar
Die Gesamtführung der Rallye Dakar am ersten Tag erobert Carlos Sainz. Der Chilene Francisco "Chaleco" Lopez gewinnt die Motorradwertung.
Der Startschuss für die 35. Ausgabe der Rallye Dakar ist heute in Lima gefallen. Gegen 10:00 Uhr Ortszeit fuhren die Teilnehmer in der peruanischen Hauptstadt über die Startrampe und wurden von tausenden Fans gefeiert.
Neben dem starken X-raid-Aufgebot zeigten auch Carlos Sainz und Nasser Al-Attiyah ihre neuen Buggys. Für Aufsehen sorgte einmal mehr Robby Gordon, der gleich eine Kampfansage losschickt: "Ich bin nur hier für den Sieg", sagte der US-Amerikaner in die Mikrophone. Anschließend setzte er seinen Hummer zurück, nahm Anlauf und sprang über die Startrampe. Die Dakar 2013, die zum fünften Mal in Südamerika stattfindet, hatte begonnen.
Auf die Teilnehmer warten in den nächsten zwei Wochen über 8.000 Kilometer auf dem Weg von Peru über Argentinien nach Chile, wo am 20. Januar die Sieger auf dem Podium feiern werden. Zum Auftakt des Marathonklassikers stand eine kurze Aufwärmetappe auf dem Programm. Im Anschluss an die Startzeremonie in Lima machten sich die Teilnehmer auf den Weg Richtung Pisco. Zunächst musste eine 250 Kilometer lange Verbindungsstrecke entlang der Pazifikküste zurückgelegt werden. In der Hafenstadt Pisco gab es anschließend die ersten 13 gezeiteten Kilometer.
Die Autos starteten in der Reihenfolge ihrer Startnummern. Al-Attiyah eröffnete die Speziale demnach mit seiner Startnummer 300. Tagesschnellster war sein Teamkollege Sainz, der gleich beim Auftakt den Speed des brandneuen Buggys, der nur über die Hinterräder angetrieben wird, untermauerte. Sainz, dessen Co-Pilot der erfahrene Timo Gottschalk ist, benötigte für die 13 Kilometer 7:40 Minuten. Um acht Sekunden langsamer war Lucio Alvarez in einem Toyota Hilux des Overdrive-Teams.
Das Feld war an der Spitze bunt gemischt, denn Guerlain Chicherit markierte mit einem SMG-Buggy die drittschnellste Zeit. Auf Platz vier folgte schließlich Al-Attiyah vor dem nächsten SMG-Buggy von Ronan Chabot. Das X-raid-Team stellte sich dahinter an. Krzysztof Holowczyc, Leonid Nowitskiy und Titelverteidiger Stephane Peterhansel markierten exakt die gleiche Zeit und hatten einen Rückstand von 34 Sekunden auf Sainz. Damit reihte sich dieses Trio an den Positionen sechs bis acht ein.
Obwohl der Auftakt sehr kurz war, sorgte die Dakar bereits für ihre erste Schlagzeile. Bei Kilometer vier blieb Gordons Hummer stehen. Das GPS-Signal meldete Stillstand. Nach rund fünf Minuten setzte der US-Amerikaner seine Fahrt fort und erreichte noch das Ziel in Pisco. Auf Sainz büßte Gordon 10:35 Minuten ein. In der Gesamtwertung beträgt sein Rückstand bereits 31:45 Minuten. Wie kommt diese Differenz zustande? Der Rückstand dieser kurzen gezeiteten Prüfung wird für die Gesamtwertung mit dem Faktor drei multipliziert. Bei den Motorrädern ist es der Faktor fünf.
Der Südafrikaner Giniel de Villiers und sein Navigator Dirk von Zitzewitz absolvierten einen problemlosen Auftakt und sie reihten sich mit ihrem Toyota Hilux an der neunten Stelle ein. "Heute gab es kaum Spielraum für taktische Manöver", kommentiert von Zitzewitz. "Üblicherweise sind so kurze Prüfungen wie heute nicht ausschlaggebend für den Erfolg. Entsprechend vorsichtig agieren die Teams. Durch den Faktor drei, der auf die erzielte Zeit angewendet wird, ist das natürlich ein ganz anderer Schnack."
"Es galt wachsam zu bleiben, keinen Fehler zu riskieren, aber dennoch nah am Limit zu sein. Uns ist es gelungen, eine gute Mischung zu finden." Die Top 10 rundete Joan "Nani" Roma mit einem weiteren X-raid Mini ab. Die deutschen Teilnehmer Matthias Kahle/Thomas M. Schünemann (SAM-Mercedes), Stephan Schott/Holm Schmidt (Mini) sowie Stephanie Manns/Benjamin Zirbus (ProDakar McRae) erreichten alle das Biwak in Pisco.
Am Sonntag stehen die Teilnehmer vor der ersten großen Herausforderung. In der Umgebung von Pisco wartet eine gezeitete Prüfung über 242 Kilometer. Es warten die ersten großen Sandfelder und Wüstendünen. In den vergangenen Jahren sind dort unter anderem auch Topfavoriten steckengeblieben und verloren dabei viel Zeit.
Gesamtwertung nach der ersten Etappe (Top 10):
01. Sainz/Gottschalk (Buggy) - 23:00 Minuten
02. Alvarez/Graue (Toyota) +24 Sekunden
03. Chicherit/Garcin (SMG) +30
04. Al-Attiyah/Cruz (Buggy) +30
05. Chabot/Pillot (SMG) +36
06. Holowczyc/Palmeiro (Mini) +1:42 Minuten
07. Nowitskiy/Zhiltsow (Mini) +1:42
08. Peterhansel/Cottret (Mini) +1:42
09. De Villiers/von Zitzewitz (Toyota) +1:45
10. Roma/Perin (Mini) +1:51
Motorräder
Am Samstag startete die 35. Ausgabe der berühmten Rallye Dakar. Zum fünften Mal wird der Marathonklassiker in Südamerika ausgetragen. Kurz vor acht Uhr Ortszeit gingen die ersten Motorräder über die Startrampe im peruanischen Lima. Zum ersten Mal ist die Hauptstadt der Startpunkt der Dakar. Unter tosendem Beifall wurden die Teilnehmer für die bevorstehenden Aufgaben verabschiedet. Insgesamt 183 Motorradfahrer machten sich am Samstag auf den Weg nach Pisco. Entlang der Pazifikküste musste zunächst eine Verbindungsstrecke über 250 Kilometer absolviert werden.Rund um Pisco stand schließlich die erste gezeitete Schleife auf dem Programm. Es war nur eine kurze Aufwärmprüfung über lediglich 13 Kilometer. Dementsprechend lagen die Zeiten eng beisammen. Gestartet wurde bei den Motorrädern in umgekehrter Reihenfolge der Startnummern. Der Chilene Cesar Zumaran war mit Startnummer 195 der Erste und Titelverteidiger Cyril Despres mit Nummer 1 der Letzte. Der kurze Auftakt war auch gleich ein Vorgeschmack auf die kommenden Tage: Bei der Schleife um Pisco mussten bereits die ersten Wüstenkilometer zurückgelegt werden.
Zunächst lagen Amateur-Fahrer an der Spitze der Zeitenliste, doch schließlich übernahmen die Topstars das Zepter. Die erste Bestzeit der diesjährigen Dakar setzte Francisco "Chaleco" Lopez. Damit übernahm der Chilene, der in diesem Jahr eine privat eingesetzte KTM fährt, auch die Führung der Gesamtwertung. Für die kurze Speziale benötigte Lopez 7:51 Minuten.
Die Zeiten lagen dicht beisammen, denn Yamaha-Speerspitze Frans Verhoeven war lediglich um eine Sekunde langsamer. Titelverteidiger Despres fehlten 13 Sekunden auf Lopez und der KTM-Werksfahrer reihte sich an der fünften Position ein. In der Spitzengruppe waren auch zwei Überraschungen zu finden. Der Chilene Pablo Quintanilla (KTM) wurde Dritter und sein Landsmann Patricio Cabrera, der eine Kawasaki fährt, Vierter.
Auf den Plätzen sechs bis neun folgten David Casteu (Yamaha), Ruben Faria (KTM), Javier Pizzolito (Honda) und Pal Anders Ullevalseter (KTM). Das Husqvarna by Speedbrain-Team war nicht ganz an der Spitze zu finden. Joan Barreda Bort landete zeitgleich mit seinem Teamkollegen Alessandro Botturi auf dem zehnten Platz. Paulo Goncalves beendete den ersten Tag als 13. Honda-Neuzugang Helder Rodrigues hielt sich zurück und landete an der 29. Stelle. Der Österreicher Ferdinand Kreidl (KTM) war auf Platz 141 zu finden.
Am Sonntag beginnt die Dakar richtig: Im Umland von Pisco warten 242 Wertungskilometer, die durch ausgedehnte Dünenfelder führen.
Gesamtwertung nach der ersten Etappe (Top 10):
01. Francisco Lopez (KTM) - 39:15 Minuten
02. Frans Verhoeven (Yamaha) +5 Sekunden
03. Pablo Quintanilla (Honda) +25
04. Patricio Cabrera (Kawasaki) +55
05. Cyril Despres (KTM) +1:05 Minuten
06. David Casteu (Yamaha) +1:15
07. Ruben Faria (KTM) +1:35
08. Javier Pizzolito (Honda) +1:45
09. Pal Anders Ullevalseter (KTM) +2:10
10. Joan Barreda Bort (Husqvarna) +2:25
Quads
Die Quads eröffneten die Rallye Dakar 2013. Bevor sich die Motorrad-Stars auf die 250 Kilometer lange Verbindungsetappe von Lima nach Pisco aufmachten, starteten die insgesamt 38 Quads das große Abenteuer. Nach der Verbindungsetappe stand eine 13 Kilometer kurze erste Speziale auf dem Programm. Es ging im Umland der Hafenstadt Pisco durch die ersten Wüstendünen. Der Peruaner Ignacio Flores Seminario setzte mit seiner Yamaha die erste Richtzeit von 9:22 Minuten. Erster Verfolger war der Argentinier Sebastian Husseini mit einer Honda. Sein Rückstand betrug elf Sekunden.Der große Favorit beendete die erste gezeitete Etappe auf dem dritten Platz. Marcos Patronelli (Yamaha) war um 15 Sekunden langsamer als Flores Seminario. Ignacio Casale (Yamaha) und Kees Koolen (Honda) landeten auf den Plätzen vier und fünf. Tomas Maffei (Yamaha) büßte bereits 40 Sekunden ein und klassierte sich als Sechster. Der Pole Rafal Sonik (Yamaha) belegte Position acht.
Gesamtwertung nach der ersten Etappe (Top 5):
01. Ignacio Flores Seminario (Yamaha) - 46:50 Minuten
02. Sebastian Husseini (Honda) + 55 Sekunden
03. Marcos Patronelli (Yamaha) +1:15 Minuten
04. Ignacio Casale (Yamaha) +1:40
05. Kees Koolen (Honda) +3:15